Beim Patenschaftsmodell wird ein ?lterer und erfahrener Kollege (Mentor) einem j?ngeren Mitarbeiter (Mentee) als Pate zu Seite gestellt. Die beiden erf?llen keine gemeinsame Aufgabe, vielmehr kann sich der J?ngere mit allen Fragen an seinen Mentor wenden. Auf diese Weise wird er bei seiner pers?nlichen und fachlichen Weiterentwicklung unterst?tzt.

Weitergabe von implizitem Wissen

Im Zentrum steht auch hier die Weitergabe von Erfahrungen und impliziten Wissen. Der Pate er?ffnet dem Mentee den Zugang zu seinen Netzwerken, stellt ihm wichtige Entscheider vor und erl?utert ihm ausgesprochene und unausgesprochenen Regeln im Unternehmen. Dazu z?hlen beispielsweise: Welche Kunden sollten wie angesprochen werden? Welche Mitarbeiter haben einen besonders gro?en Einfluss?

Eine besondere Beziehung

Das Besondere dieses Ansatzes ist die stark auf die Teilnehmer fokussierte und gesch?tzte Art der Beziehung zwischen den Beteiligten, Es gibt keine Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung und das, was zwischen Mentee und Mentor besprochen wird, ist vertraulich. Sie allein vereinbaren, wie sie vorgehen und welche Themen sie bearbeiten wollen. Diese Art zu arbeiten fordert von beiden Seiten ein hohes Ma? an Offenheit und verlangt vor allem vom Mentor viel Engagement.

Eigenst?ndige Ma?nahme oder erg?nzender Einsatz

Der Ansatz kann als eigenst?ndige Ma?nahme durchgef?hrt werden oder auch herk?mmliche Qualifizierungsma?nahmen erg?nzen. H?ufig werden Patenschaften genutzt, um neue Fach- und F?hrungskr?fte einzuarbeiten oder um einen Mitarbeiter auf eine F?hrungsposition vorzubereiten. Immer h?ufiger wird Mentoring auch f?r die gezielte Karriereentwicklung von Frauen eingesetzt.

Nutzen und St?rken

Mentoring ist eine erfolgreiche Methode der Personalentwicklung, die praxisnah und unternehmensspezifisch ist. Der Mentee erweitert sein Know-how, indem Wissen, Kompetenzen, Werte, Einstellungen, Motivationen und Perspektiven an ihn weitergegeben werden. Er wird gleichzeitig dabei unterst?tzt, pers?nliche und berufliche Ziele zu erreichen.

F?r das Unternehmen bedeutet dieser Ansatz somit eine Verbreitung des vorhandenen Wissens. Zudem entwickelt der Mentee eine hohe Betriebsbindung - durch die starke soziale Vernetzung, die erfahrene Akzeptanz und Wertsch?tzung.

Vorteile f?r den Mentee

  • Er lernt die eigenen F?higkeiten besser kennen.
  • Er wird bei seiner T?tigkeit und bei akuten beruflichen Problemen unterst?tzt.
  • Er kann die Arbeit effizienter gestalten.
  • Er erh?lt Impulse f?r die weitere berufliche Entwicklung.
  • Er wird selbstbewusster und sichtbarer.


Vorteile f?r den Mentor

Der Ansatz bietet aber auch Vorteile f?r den Mentor. Er kann sich aktuelles Fachwissen aneignen und seine sozialen und kommunikativen Kompetenzen trainieren. Dar?ber hinaus erf?hrt er Anerkennung f?r seine Erfahrungen und Kompetenzen.

Im Patenschaftsmodell k?nnen Unternehmen auch Mitarbeiter produktiv einsetzen, die in ihrer bisherigen T?tigkeit nur noch eingeschr?nkt arbeiten k?nnen. Und auch Mitarbeiter, die nach Jahren in der F?hrungsetage keine Herausforderungen in ihrer bisherigen T?tigkeit sehen, finden so eine neue Aufgabe.

Praxistipps

Die Voraussetzungen f?r ein erfolgreiches Mentor-Mentee-Verh?ltnis sind ein offenes und vertrauensvolles Klima und eine gr?ndliche Vorbereitung der Teilnehmer. Das betrifft in erster Linie die sorgf?ltige Auswahl der Mentoren und Mentees. Nicht jeder Mentor kann einen Mitarbeiter in den Fragen und Themen unterst?tzen, die f?r ihn wichtig sind. Zudem muss die Chemie stimmen.

Ein gutes und vertrauensvolles Verh?ltnis zwischen dem Paten und seinem Sch?tzling ist hier noch wichtiger, als bei Lerntandems. Wenn bei der Zusammensetzung noch Unklarheiten bestehen oder ein gro?angelegtes Mentoring-Projekt gestartet werden soll, ist es ratsam, vor der Zusammenstellung Einzelgespr?che mit den potenziellen Teilnehmern zu f?hren.

Macht und Hierarchie

Ein besonderes Augenmerk sollte dem Aspekt von Macht und Hierarchie gewidmet werden. Die Erfahrung lehrt, dass Patenschaften versagen, sobald ein Macht-Verh?ltnis zwischen den Teilnehmern entsteht. Deshalb sollten potenzielle Hierarchiekonflikte unbedingt im Vorfeld ber?cksichtigt werden. Der Mentor darf seine Position im Unternehmen nicht durch den Mentee gef?hrdet sehen. Und auch die M?glichkeit, dass der Mentee hierarchisch ?ber den Mentor gestellt wird beinhaltet ein hohes Konfliktpotenzial.

Des Weiteren geh?rt zu einer gr?ndlichen Vorbereitung, dass Mentor und Mentee sich Zeit f?r eine sorgf?ltige Auftragskl?rung nehmen:

  • Wie viel Zeit wollen wir investieren?
  • Wie oft und wann treffen wir uns?
  • Welche Themen sind uns und f?r das Unternehmen besonders wichtig?

Grunds?tze f?r eine gelungene Mentor-Mentee-Beziehung

F?r den Erfolg einer Patenschaft ist eine gelungene Beziehung zwischen den beiden Teilnehmern entscheidend.

  1. Unterst?tzung
    Der Pate sollte gut auf seine Aufgabe vorbereitet werden und die Teilnehmer ben?tigen ausreichend Zeit f?r gemeinsame Gespr?che.
  2. Vertrauen
    Weder die Weitergabe von Wissen noch eine engagierte Unterst?tzung des Mentees k?nnen verordnet werden. Deshalb sollten die pers?nlichen Vorlieben der Teilnehmer bei der Zusammenstellung der Teams ber?cksichtigt werden. Die Patenschaften sollten mindestens ?ber ein Jahr bestehen und die Treffen mindestens alle sechs Wochen stattfinden, da sich Vertrauen erst mit der Zeit aufbauen l?sst. W?hrenddessen k?nnen kleine Arbeitsauftr?ge und Aufgaben den Mentee bei seiner Entwicklung helfen. Au?erdem sollte immer eine sanktionsfreier Ausstieg aus der Mentoring-Beziehung m?glich sein.

  3. Zusammenarbeit
    Partnerschaftlichkeit ist die Grundvoraussetzung f?r jede Ver?nderung. Sobald Interessenkonflikte zwischen Mentor und Mentee auftreten, verliert der Ansatz seine positiven Wirkungen.

  4. Gegenseitige Anerkennung
    Nur auf dieser Grundlage kann eine Mentor-Mentee-Beziehung erfolgreich gestaltet werden.

  5. Vertraulichkeit
    Ohne ein hohes Ma? an Vertraulichkeit ist es unm?glich, dass sensible Themen bearbeitet werden. Gibt es das nicht, wird die Entwicklung des Mentee deutlich verlangsamt und in vielen Punkten sogar unm?glich. Zudem ist ein Vertrauensaufbau ohne Vertraulichkeit nicht m?glich.OffenheitNur wenn der Mentee bereit ist, seine Erfahrungen, Ziele und W?nsche mitzuteilen und der Mentor diese vorurteilsfrei annehmen kann, ist eine Entwicklung m?glich. Ein nicht wertendes Feedback gibt dem Mentee neue Impulse.

  6. Offenheit
    Nur wenn der Mentee bereit ist, seine Erfahrungen, Ziele und W?nsche mitzuteilen und der Mentor diese vorurteilsfrei annehmen kann, ist eine Entwicklung m?glich. Ein nicht wertendes Feedback gibt dem Mentee neue Impulse.

Ein letzter wichtiger Punkt betrifft die Anforderungen an einen Mentor. W?hrend der Mentee Eigeninitiative, Erfolgswillen und Lernbereitschaft mitbringen muss, werden an den Mentor deutlich mehr Anforderungen gestellt: Mit Mentoren die ?ber soziale Kompetenz, langj?hrige Berufserfahrung und ein hohes Machtpotenzial im Unternehmen verf?gen und zudem den unbedingten Wunsch hegen, den Mentee zu unterst?tzen, verlaufen Patenschaften besonders erfolgreich.

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