Website ist nicht gleich Website

Sie f?hren gerade einen Relaunch Ihrer Website durch. Warum?

Das Format und die Darstellung der Seite sind nicht mehr zeitgem??. Die Bilder sind ebenfalls etwas in die Jahre gekommen. Und ich denke mir, Kunden, die uns viele Jahre treu geblieben sind, wenn sie ab und an auf unsere Seite kommen, dann sehen sie immer wieder das Gleiche. Das ist nicht gut und entspricht einfach nicht unserem Anspruch. Wir wollen die sch?nen Dinge, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, mit der Zustimmung unserer Kunden auf der neuen Website herzeigen.

Wie gehen Sie bei dieser Erneuerung Ihrer Website vor?

Zun?chst haben wir uns ?ber Inhaltliches Gedanken gemacht. Gerade in Bezug auf unsere Auftr?ge: Wo haben wir etwas Sch?nes umgesetzt? D?rfen wir es f?r die neue Website nutzen? Von technischer Seite her geht es nat?rlich um die Auswahl einer Vorlage f?r die Umgestaltung der Seite (eines Templates). Der Auftritt soll technisch wie von der Darstellung her heutigem Standard entsprechen. Sich durch die Vorlagen zu w?lzen, sich vormerken, wieder verwerfen ? das kostet wirklich Zeit. Inzwischen sind ein paar in der engeren Auswahl. Mal schauen, f?r welche wir uns entscheiden werden.

Mit welcher Zeitspanne rechnen Sie von Beginn an bis zur Umsetzung und Fertigstellung des Relaunchs?

Es l?uft ja nebenher, das dauert seine Zeit. Das erste Mal Gedanken dar?ber gemacht haben wir uns vor gut zwei Jahren. Es musste etwas reifen. Jetzt denken wir dar?ber nach, was wir brauchen, was wir wollen und ob wir etwas zus?tzlich ben?tigen ? im Vergleich zur alten Seite ? oder etwas weglassen. Haben sich vielleicht auch die Schwerpunkte der Arbeit ver?ndert, die man abbilden m?chte? Jetzt, wo wir uns mit den Templates befassen, hoffe ich, in einem halben Jahr mit der neuen Website durch zu sein.

Wie gehen Sie die Neugestaltung an?

Wir reden viel innerhalb der Familie dar?ber und beziehen unsere Kinder mit ein, die einen anderen Blick darauf werfen. Auch schaut man sich andere, vergleichbare Websites an, daraus mache ich keinen Hehl. Sich Anregungen zu holen auf Veranstaltungen, Messen beispielsweise, wie sich andere pr?sentieren, hilft uns hier ebenfalls weiter. Im Alltag fallen einem zudem hin und wieder Dinge auf, die man sich auf der eigenen Website vorstellen kann. Es geht sehr querbeet.

Arbeiten Sie mit einer Agentur zusammen?

Ja, wir haben jemand, der auch schon die erste Website gemacht hat.

Wie beurteilen Sie selbst Ihre bisherige ?alte? Website?

Sie war lange Zeit in Ordnung, so wie sie war. Mir gefallen nach wie vor noch unsere Texte. Einen Gro?teil von ihnen m?chte ich daher auch ?bernehmen und so belassen. Das Design an sich mit der Farbe, der Schrift und dem Hintergrund gef?llt mir nicht mehr.

Was soll die neue Website haben, was die alte nicht hat?

Zun?chst einmal soll das Format stimmen. Gemeint ist, dass es zeitgem?? ist und sich in der Darstellung den verschiedenen Ger?ten wie Smartphone oder Tablet anpasst. Auch m?chten wir dem Kunden bei der Farbwahl neue M?glichkeiten bieten, sich schon vorher zu informieren.

Vor welcher Herausforderung stehen Sie bei der Neugestaltung?

Als zeitlich am aufwendigsten empfinde ich die Strukturierung der neuen Website. Wie ist sie sinnvoll strukturiert und gut aufgebaut, so dass sich der Kunde schnell und gut zurechtfindet? Auch die Motivauswahl kostet einiges an Zeit.

Welche Seiten haben Sie sich denn zwecks Anregungen f?r die neue Website angeschaut?

Wir bekommen immer wieder News von einem Malerblog, der dann und wann auf neue und gelungene Websites hinweist. Es sind Seiten, die aus irgendeinem Grunde hervorstechen oder auch gut aussehen. Diese habe ich mir daraufhin genauer angeschaut und von der einen oder anderen etwas herausziehen k?nnen f?r unsere eigene. Andererseits sind meine Vorstellungen schon so weit gereift, dass nicht alles hineinpassen w?rde.

Wenn Sie im Zusammenhang mit einer neuen Website anderen Betrieben etwas raten w?rden, was w?rden Sie sagen?

Sich Zeit nehmen. ?ber das eigene Unternehmen nachdenken: Was will man nach au?en darstellen? Kann man das, was man auf der Website verspricht, einhalten? Kann man sich damit auch identifizieren? K?nnen Sie die Mitarbeiter mit den Inhalten und Botschaften identifizieren? Letztlich: Bin ich dies wirklich?

Das gilt bei der Ansprache von Kunden wie Bewerbern gleicherma?en?

Ja, absolut! Denn es geht um Ehrlichkeit und Authentizit?t.

Das ?Danach?

Das zweite Interview f?hrten wir ein Vierteljahr sp?ter. 

Wie weit sind Sie mit der neuen Website, Frau Zehentmeier?

Wir sind mittendrin. Die Grobstruktur steht ? zumindest im Kopf. Die Programmierung hinkt diesem Stand noch etwas hinterher.

Wann wird Ihrer Meinung nach die neue Website online gehen?

Wir rechnen mit einem Zeitrahmen von mindestens noch zwei Monaten, da die Bilder noch eingestellt werden m?ssen, das eine oder andere noch fotografiert werden muss. Die Texte m?ssen zudem noch etwas ?berarbeitet werden. Wenn dann alles steht, kommt noch die Feinabstimmung, die sicherlich die eine oder andere Woche in Anspruch nehmen wird.

Nach der Zeit, die Sie bisher in Ihr ?Projekt? neue Website gesteckt haben, wie empfanden Sie den Ablauf bisher?

Langatmig. Sehr langatmig (lacht). Es gab immer wieder Ideen, immer wieder wurden Ideen verworfen. Es zieht sich ?

Gab es besondere Stolpersteine, wenn Sie heute zur?ckblicken?

Durchaus. Mit der Auswahl der Vorlage war ich leicht ?berfordert. Es war eine sehr, sehr gro?e F?lle an m?glichen Templates, unter denen man aussuchen konnte. Wobei bei genauerem Hinsehen viele hinten heruntergefallen sind und nur wenige ?brigblieben. Als wir uns dann fokussieren konnten, fiel die Entscheidung allerdings rasch.

Was gef?llt Ihnen besonders an der neuen Website?

Ich empfinde die ?berg?nge flie?end, als Nutzer kommt man leicht von eine Seite auf die n?chste, sie wirkt dynamischer ? ich empfinde sie in der Darstellung wie in der Technik einfach zeitgem??.

Welche Erwartungen haben Sie an die neue Website, jetzt, wo Sie sie kennen und schon sehr genau wissen, wie sie aussieht?

Sie soll unsere Kunden ansprechen, und zwar auf zeitgem??e Art und Weise. Unsere Ideen, die wir an Fassaden und Innenr?umen umsetzen, sollen vermittelt werden und sie soll m?glichen Kunden Einblicke in unsere Leistungsf?higkeit und in unsere Trickkiste geben.

Wie, glaube Sie, nehmen m?gliche Bewerber Ihre neue Website wahr?

Auf unserer Website verweisen wir m?gliche Bewerber auf unseren Fachverband, www.farbenberufe.de. Dort k?nnen Sie gerade m?gliche Bewerber f?r den Ausbildungsberuf umfassend informieren. Sollten Sie dann zu der Entscheidung gelangen, dass der Beruf etwas f?r sie w?re, k?nnen Sie auf unsere Website zur?ckkommen, uns kontaktieren und sich f?r eine Bewerbung entscheiden.

Sie nutzen ein Content-Management-System (CMS) bei Ihrer neuen Website, und zwar Wordpress. Freuen Sie sich darauf, sich damit auseinanderzusetzen und auch an der Website auf diese Weise arbeiten zu k?nnen? Oder sehen Sie die Arbeit mit einem CMS als gro?e Herausforderung?

Nachdem ich bei unserem Programmierer danebengesessen habe und sehen konnte, wie er das eine oder andere macht, denke ich, es ist durchaus erlernbar. Momentan muss es einfach abgearbeitet werden. Aber wenn die Website steht und wir sch?ne Bilder ver?ffentlicht haben, das eine oder andere ausgetauscht oder erg?nzt werden muss, dann ?berwiegt sicherlich die Freude daran. Es wirkt ja auch so, als ginge es sehr schnell und einfach.

Die gleiche Frage, aber drei Monate sp?ter gestellt: W?rden Sie nach den gerade gemachten Erfahrungen anderen kleinen Betrieben empfehlen, diesen Schritt ?neue und zeitgem??e Website? zu t?gigen, oder nicht?

Letztlich entscheidet jeder Betrieb f?r sich. Ich kenne gen?gend kleinere Betriebe, die ganz ohne Website auskommen und die Meinung vertreten, ?Mundwerbung? durch zufriedene Kunden ist die beste Werbung, die man haben kann.

W?rden Sie mit Ihren jetzigen Erfahrungen nochmals an ein solches Projekt herangehen?

Ja, unbedingt. Vor allem wei? ich jetzt aber, dass ich mit einer anderen Einstellung zum Zeitfenster an die Sache herangehen m?sste (lacht).

Danke f?r das Gespr?ch, Frau Zehentmeier.

Ein paar Gedanken nach diesem Beispiel

Kleinere Betriebe verf?gen h?ufiger ?ber Websites, die schon etwas in die Jahre gekommen sind. Manche gehen den Weg, den Frau Zehentmeier eingeschlagen hat, und arbeiten richtigerweise und nebenher daran, die Website neu aufzusetzen und zeitgem??er zu machen. Sehr viele hingegen sehen diese Notwendigkeit (noch) nicht. Ob Sie Kunden oder aber Bewerber ansprechen wollen ? eine vern?nftige Website, die Ihr Unternehmen widerspiegelt, ist Ihre digitale Visitenkarte, die etwas hermachen sollte. Mit den Voraussetzungen, die technisch heute Standard sind. Mit einer Gestaltung, die ansprechend wirkt. Mit hinreichenden Informationen und Einblicken in Ihr Unternehmen. Es ist ungleich leichter geworden, heutzutage etwas Derartiges zu bewerkstelligen. Es kostet Zeit und Geld, birgt vielleicht Herausforderungen an Stellen, die Sie anfangs nicht erwarten, doch es lohnt sich allemal: Eine Webpr?senz ist kein schm?ckendes Beiwerk mehr, sondern integraler Bestandteil Ihrer Unternehmensidentit?t, Au?endarstellung, Kunden- wie Bewerberansprache.