Weniger Unf?lle dank Corona

Seit 20 Jahren wissen Personen im Gro?raum Marktheide: Bei kleinen Parkremplern aber auch bei gro?en Unfallsch?den geht man ?besser gleich zu Schleich?. Dementsprechend lief die Autolackiererei Schleich gut, die Pl?ne f?r einen neuen, gr??eren Standort liefen auf Hochtouren. Doch dann kam Corona und brachte alles durcheinander: Weniger Menschen waren unterwegs und somit wurden weniger Unf?lle verursacht. Eigentlich eine tolle Entwicklung, doch f?r die Firma Schleich bedeutete dies weniger Auftr?ge und Umsatz. Hinzu kam, dass die Kundinnen und Kunden massiv verunsichert waren:

Muss ich unbedingt jetzt mein Auto in die Werkstatt bringen? Hat sie ?berhaupt offen und wenn ja, zu welchen Bedingungen? Ist das nicht ein vermeidbares Infektionsrisiko? Kann ich die Ausbesserung nicht auch aufschieben?  Eigentlich brauche ich das Auto gerade eh nicht so dringend? 

?Was k?nnen wir noch??

Bei den Schleichs sorgten die Folgen der Corona-Pandemie f?r Sorgen und schlaflose N?chte. Zwar war dem Unternehmerpaar sofort klar, dass gehandelt werden musste, aber wie? In den zwanzig Jahren der Autolackiererei gab es keine vergleichbare Krise, an der man sich h?tte orientieren k?nnen. Die F?rdermittel w?ren auf Grund der hohen Fixkosten nur ein Tropfen auf den hei?en Stein, das w?rde das Unternehmen nicht durch die Pandemie bringen. Deshalb fragte Daniela Schleich sich immer wieder ?Was k?nnen wir noch, au?er Autos lackieren??. Dabei ging es ihr nicht um gro?e Gewinne, sondern darum, ihre Werkstatt auszulasten, die Mitarbeitenden in Besch?ftigung zu halten und alles am Laufen zu halten.

Aus der Not heraus zum neuen Gesch?ftsfeld

Die Antwort auf ihre Frage fand Frau Schleich schlussendlich im Auftragsbuch: Mehrere Stunden ging sie ungew?hnliche Anfragen und Auftr?ge durch. Mal wollte jemand eine Kunststoffvase lackiert bekommen, mal ein Hoftor, Teile eines Oldtimers? Kann man daraus etwas machen? Ja! Zwischen all den Anfragen fand sie schlie?lich einige Lackierarbeiten, die den Umsatz halten k?nnten: Das Lackieren von K?chen, B?dern, Heizk?rpern und Co.! Zwar w?rde niemand den Unfallschadenspezialist mit solchen Lackierarbeiten in Verbindung bringen, doch das lie? sich mittels Social Media schnell ?ndern. Nach einigen Posts auf Facebook und Instagram kamen die ersten Auftr?ge rein, waren doch alle zu Hause und damit besch?ftigt, das eigene Heim zu versch?nern. Bei vielen blieb au?erdem Geld f?r Renovierungen h?ngen, da der Jahresurlaub ausfiel. Mit den ersten Auftragsarbeiten abseits von Autos warb Daniela Schleich direkt weiter und generierte so schnell weitere Auftr?ge, auch in pandemiebedingt leerstehenden B?ros und Firmen.

Gl?ck im Ungl?ck

Die vorausschauende und aktive Art der Unternehmerin sorgte daf?r, dass die Werkstatt trotz der Krise ausgelastet war. Da au?erdem viele Sorgen und ?ngste zum Gl?ck nicht eintraten, geht es der Autolackiererei Schleich nach ?ber einem Jahr Krise gut: Sie mussten niemanden entlassen,  niemanden in Kurzarbeit schicken und auch keine Unterst?tzungshilfen annehmen. Dass die Auftragsb?cher wieder gef?llt sind, schreibt sie auch dem Standort zu:  Im l?ndlichen Raum ist man st?rker auf sein Auto angewiesen als in der Stadt. Da k?nnen Reparaturen nicht ewig aufgeschoben werden. Au?erdem seien sie als Werkstatt breit aufgestellt, was ihnen jetzt zu Gute kommt. Bei einem Kollegen in der Stadt, der auf Firmenflotten spezialisiert ist, sieht das beispielsweise anders aus.

Ein Jahr mit Corona ? R?ck- und Ausblick

Auf die Frage, ob sie r?ckblickend etwas anders machen w?rde, kommt ein klares ?Nein?. Zwar habe sich die Unternehmerin viel Arbeit ins Haus geholt, weil sie sich auf alle Eventualit?ten vorbereitet hat. Aber das w?rde sie jederzeit wieder so machen. Lieber ist sie vorbereitet und sch?pft alle Optionen aus, als sp?ter das Nachsehen zu haben.  Auch jetzt ist sie noch in ?Lauerstellung?, schlie?lich ist die Corona-Krise noch nicht vorbei und die Erfahrung, wie schnell alles anders sein kann, ist noch pr?sent.

Vieles von dem, was die Pandemie mit sich gebracht hat, wird auch bleiben. Teile des Hygienekonzepts werden beispielsweise beibehalten. Aber auch das Homeoffice, das sich Daniela Schleich aus der Not heraus w?hrend der Quarant?ne eingerichtet hat, m?chte sie nicht mehr missen. Ob das Gesch?ft mit den Lackierarbeiten in Haus und B?ro fester Bestandteil des Unternehmens wird, bleibt offen. Sobald die Firma umgezogen ist, w?re immerhin eine Werkstatt daf?r frei?.?Besser gleich zu Schleich?-auch wenn es um die K?che, das Bad oder die Heizk?rper geht.

Quelle: Daniela Schleich, Die Lackiererei Schleich GmbH.

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Julia Rettig Digitalisierung & Innovation / Referentin

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