Betriebs?bernehmer im Handwerk ? Theo Langsam

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) suchen aktuell eine geeignete Nachfolge ? ganze 600.000 KMU planen in Deutschland bis 2025 eine Unternehmensnachfolge (KfW Nachfolgemonitor 2021). Besonders in der Handwerksbranche ist die Nachfrage nach handwerksbegeisterten Betriebs?bernehmerinnen und -?bernehmern gro?. Der Fachkr?ftemangel und der demographische Wandel verst?rken den Nachfolgebedarf ? besonders im l?ndlichen Raum. Dass eine familieninterne Unternehmensnachfolge im Handwerk gut gelingen kann, zeigt die Nachfolgegeschichte von Herrn Langsam.

Der gelernte Maurer- und Betonbauermeister hat sein Angestelltenverh?ltnis gek?ndigt und als Nachfolger den Baubetrieb des Onkels seiner Frau ?bernommen. Nun ist er Gesch?ftsf?hrer vonGewerk 13 in B?rtlingen, einer kleinen Gemeinde in Baden-W?rttemberg mit knapp 1.800 Einwohnern. Den Schritt in die Selbstst?ndigkeit hat er nie bereut ? ganz im Gegenteil.

Wie kam es zu der Unternehmens?bergabe?

Der Nachfolgegedanke entstand auf einer Geburtstagsfeier ? dort kamen die beiden Experten auf ihren Handwerksgebieten ins Gespr?ch. Sonst w?re der Unternehmer wohl nicht auf Herrn Langsam zugegangen, weil er eigentlich noch gar nicht auf der Suche nach einer Nachfolgel?sung f?r seinen Betrieb war.

Welche Vorteile hat die Selbstst?ndigkeit?

Das Sch?ne an der Selbstst?ndigkeit, dass man f?r sich selber arbeitet. Man hat niemanden mehr, vor dem man sich rechtfertigen muss.?

F?r Herrn Langsam ist es sch?n, Aufgaben f?r sich selbst und das eigene Unternehmen zu erledigen ? man m?sse die Motivation daf?r in sich selbst finden. So kann der Unternehmer am besten gew?hrleisten, dass seine Mitarbeitenden angemessen besch?ftigt und bezahlt werden und dass seine Kunden zufrieden sind.

Wie lief der ?bernahmeprozess ab?

Der ?bernahmeprozess ging relativ schnell. Aus einer Idee hat sich im Laufe von eineinhalb Jahren eine ?bernahme entwickelt, sodass Herr Langsam bei seinem alten Arbeitgeber als Meister aufgeh?rt und den Weg in die Selbstst?ndigkeit gew?hlt hat. Abgesehen von ein paar Stolpersteinen bei der Abwicklung waren ?bergebender und Nachfolgender sehr froh, dass sie sich gefunden haben und dass alles so reibungslos funktioniert hat. Ver?ndert hat Herr Langsam im Unternehmen vieles, weil er seine Ideen umsetzen wollte.

Wer hat im Nachfolgeprozess unterst?tzt?

Die Handwerkskammer Stuttgart bietet Hilfestellung bei der Betriebs?bernahme ? diese nahm auch Herr Langsam in Anspruch. Von der Erstellung von Businesspl?nen, ?ber vertragliche Fragen, bis hin zum Gutachten des Material- und Maschinenbestandes ? die Handwerkskammer unterst?tzte den Nachfolgeprozess an unterschiedlichen Stellen.Erfahren Sie hier, wie sich die Handwerkskammer Stuttgart im Rahmen der Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? f?r Unternehmensnachfolgen in der Region engagiert.     

Selbstst?ndigkeit und Freizeit ? passt das zusammen?

Herr Langsam legt viel Wert auf sein Freizeitleben, das er gut mit seinem Arbeitsleben vereinbaren kann. Nach seiner fast zweieinhalbj?hrigen Selbstst?ndigkeit w?rde er sie jedem Angestelltenver?h?ltnis vorziehen.

Nat?rlich geh?rt auch dazu, manchmal abends um 8 noch Kundengespr?che zu haben oder am Schreibtisch zu sitzen. Aber wenn es Spa? macht, ist das alles halb so schlimm. Wenn der Betrieb l?uft, die Kunden und die Mitarbeitenden zufrieden sind, dann passen Selbstst?ndigkeit und Freizeit gut zusammen.? 

Jedem, der vorhat, als Nachfolgerin oder Nachfolger einen bestehenden Betrieb zu f?hren, kann Herr Langsam nur Mut zusprechen. F?r ihn ist seine Selbstst?ndigkeit ein wichtiger Schritt gewesen, um sich selbst zu verwirklichen.

Betriebsnachfolge und Selbstst?ndigkeit im Handwerk ist gar nicht so schwierig, wie es erstmal aussieht. Man muss es einfach machen!?

Das Videoportrait von Herrn Langsam ist Teil der Videoreihe #ichwillunternehmen des Modellprojektes ?Nachfolgenetzwerk Baden-W?rttemberg? der Handwerkskammern Baden-W?rttemberg.
Im Rahmen der Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? des Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickeln bundesweit rund 30 Modellprojekte innovative L?sungen, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland zu sichern. Sie sensibilisieren und qualifizieren zum Thema Nachfolge, sprechen neue Zielgruppen an und bauen (regionale) Netzwerke auf.