?berlegungen zur Einf?hrung einer Fachlaufbahn
Die Bezirks?rztekammer Nordw?rttemberg ist eine Untergliederung der Landes?rztekammer Baden-W?rttemberg. Als Dienstleistungsorganisation vertritt sie die Interessen von mehr als 19.500 Mitgliedern.
Frau Greiner, was war der Ausl?ser f?r die Neugestaltung Ihrer Laufbahnplanung?
Wir hatten vergangenes Jahr erhebliche Ausf?lle in wichtigen Positionen, die zum Gro?teil durch Mutterschutz, Elternzeit und Verrentung entstanden sind. Die Nachbesetzung war schwierig, es mangelte an den erforderlichen Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt. Gl?cklicherweise konnten wir am Ende sehr gut mit internen Fachkr?ften nachbesetzen. Dabei ist uns bewusst geworden, dass wir pr?ventiv handeln m?ssen, um bei weiteren Vakanzen handlungsf?hig zu bleiben. Wir haben dann entschieden, solche Positionen zuk?nftig vermehrt intern zu besetzen.
Von wem ging die Initiative aus?
Von der Gesch?ftsf?hrung, denn das Risiko, unsere Schl?sselpositionen nicht besetzen zu k?nnen, wird dort sehr ernst genommen. Wir wollen und m?ssen unseren qualifizierten und motivierten Mitarbeitern eine Perspektive anbieten und ihnen konkrete Entwicklungswege aufzeigen.
Gab es weitere Argumente f?r die Schaffung einer Fachlaufbahn?
Neben dem Motivationsargument stand unser Wunsch, einen Talentpool f?r unsere k?nftigen Fachbereichsleiter und die Leiter unserer Kompetenzzentren aufzubauen. Letztere halten Schl?sselpositionen inne, f?r die sie neben ihren F?hrungsaufgaben immer noch eine hohe fachliche Expertise ben?tigen. Ein Fachbereichsleiter sollte sich also auch in Richtung Leitung eines Kompetenzzentrums entwickeln k?nnen.
Wie haben Sie die Fachlaufbahn mit der Unternehmensstrategie verkn?pft?
Mit knapp 60 Besch?ftigten sind wir eine relativ kleine Organisation. Entsprechend der strategischen Bedeutung der Position der Leiter der Kompetenzzentren lag der Fokus bei den Fachlaufbahnen eindeutig auf dieser Gruppe beziehungsweise bei den Fachbereichsleitern, die dorthin zu entwickeln sind. Wir mussten sicherstellen, dass wir bei m?glichen Ausf?llen an der Spitze der Kompetenzzentren handlungsf?hig bleiben.
Sind Sie Ihrem Ziel n?her gekommen?
Ja. Daf?r liefert uns die Fachlaufbahn jetzt die Grundlage. Wir k?nnen bei Bedarf die Schl?sselpositionen aus unserem Talentpool nachbesetzen. Auch ein Wechsel zwischen den einzelnen Fachbereichen ist m?glich. Die Positionen der Leiter der Kompetenzzentren erfordern allerdings akademische Qualifikationen, die sich fachlich voneinander unterscheiden. Daher ist hier ein Wechsel schwierig.
Welche Aufgaben kommen dabei dem Personalmanagement zu?
Ich schlage der Gesch?ftsf?hrung m?gliche Entwicklungswege f?r eine bestimmte Person des Talentpools vor. Zudem haben wir die Weiterbildungen auf die jeweilige Entwicklungsstufe zugeschnitten, um auf entsprechend h?herwertige T?tigkeiten vorzubereiten. Beispielsweise haben wir die Fachbereichsleiter in Projekt-, Konflikt- und Selbstmanagement geschult sowie mit einem F?hrungskr?ftetraining auf aktuelle und potentiell k?nftige Aufgaben vorbereitet.
Was hat sich in Ihrem Unternehmen seit der Einf?hrung des Konzepts ver?ndert?
Wir k?nnen unseren Mitarbeitern breitere Perspektiven anbieten und bei m?glichen Austritten schneller reagieren. Weitere positive Nebeneffekte zeichnen sich ab: Die F?hrungsqualit?t hat sich sp?rbar verbessert, die Organisationsgrenzen scheinen durchl?ssiger. Gerade auf fachlicher Ebene tauschen sich die Nachwuchsf?hrungskr?fte und auch die Leiter der Kompetenzzentren viel intensiver aus als vor den Trainingsma?nahmen.
Was raten Sie Unternehmen, die an die Einf?hrung einer Fachlaufbahn denken?
Von gro?er Bedeutung sind der klare Auftrag der Gesch?ftsf?hrung und deren R?ckhalt. Sehr hilfreich war f?r uns auch die externe Begleitung. Ich m?chte allen Personalverantwortlichen Mut machen, gewohnte Wege auch mal zu verlassen und ein gr??eres Projekt zu wagen.
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