Im Rahmen des Projektes Digiscouts? nahmen wir als Digiscouts?-Team von WALDRICH COBURG, einem Unternehmen im Gro?werkzeugmaschinenbau mit Sitz im oberfr?nkischen Coburg, teil. Unsere Maschinen kommen in fast allen Branchen zum Einsatz, zum Beispiel bei der Bearbeitung von Dieselmotoren-Geh?usen, im Kraftwerks- und Maschinenbau, im Werkzeug- und Formenbau. Derzeit sind an unserem Standort 500 Mitarbeiter besch?ftigt.

Ideensuche und Entscheidungsfindung

Anfangs sammelten wir innerhalb des Teams mittels Brainstorming Ideen zum Thema Digitalisierung in unserem Betrieb. Von ?ber 10 Ideen kamen schlussendlich drei in die engere Auswahl und wurden n?her betrachtet sowie auch mit Besch?ftigten besprochen. Nach erneuter Absprache innerhalb des Teams kamen wir zum Entschluss das Thema "Digitalisierung der Werkzeugw?gen" zu bearbeiten. Daraus ergibt sich der gr??te Nutzen f?r unser Unternehmen und es bietet f?r uns die beste M?glichkeit praktische Erfahrungen zu sammeln.

Ziel und Nutzen unseres Projektes

Ausgangslage

Die momentane Lage in unserem Betrieb ist so, dass zu jedem gefertigtem Bauteil ein Programm f?r die jeweilige Maschine geschrieben wird, indem durch die AV auch die ben?tigten Werkzeuge hinterlegt werden. Anschlie?end werden die Werkzeuge h?ndisch nummeriert, vermessen und die Geometriedaten in einem Protokoll eingetragen und als Laufzettel an die jeweilige Maschine mitgeliefert. Dort werden die Geometriedaten f?r die Bearbeitung an der Maschine eingetragen. Nach fertigstellen des Auftrages ist nicht eindeutig wann Werkzeuge von wem vermessen wurden und wann sie ein/umgelagert wurden.

Digitalisierung der Werkzeugliste und Verkn?pfung mit Auftr?gen

Die Werkzeugliste soll zuk?nftig in digitaler Form direkt innerhalb des ERP-Systems hinterlegt und mit dem Auftrag verkn?pft werden. Zus?tzlich soll der Werkzeugwagen, in dem der Werkzeugsatz zum Auftragszeitpunkt gelagert ist mit eingescannt und ausgelesen werden k?nnen. Hierzu hinterlegt der Einsteller die Werkzeug-Liste zuk?nftig digital im ?Auftrag? und bucht die Wagennummer, indem er sie mittels Barcode scannt. Nun wird automatisch die richtige Wagennummer eingetragen. Somit kann der Maschinenbedienende direkt beim Einbuchen in den Auftrag erkennen, in welchem Wagen das Werkzeug lagert. Zus?tzlich k?nnen die Geometriedaten aus dem angeh?ngten Dokument entnommen werden, ohne den W?gen Papier beizulegen, das vertauscht wird oder bis zur Unleserlichkeit verschmutzt oder verlorengeht.

Vorteile des digitalen Prozesses

Die Fehlerwahrscheinlichkeit sinkt, da das h?ndische eintragen in Listen und beilegen von losen Papieren wegfallen und damit die Gefahr eines Vertauschens reduziert wird. Zuk?nftig ist ohne gro?e Suche klar, wo sich der Lagerort des Werkzeuges befindet. Es wird nachvollziehbar sein, wie die Geometriedaten entstanden sind  (wann, von wem vermessen)  und in welchem Wagen die Werkzeuge lagern. Neben mehr ?bersichtlichkeit entstehen so bedeutende Zeit- und Ressourcenersparnisse.

Trotz Widrigkeiten zum Projektabschluss

Eine Wiedereingliederung einzelner Teammitglieder in das Projekt, das Thema Zeitmanagement und die Terminkoordinierung unserer Treffen, wurden zu unseren gr??ten Herausforderungen, die wir meistern mussten. Unser Betreuer hielt sich von vorn herein eher zur?ck. Jedoch stand er uns bei Fragen und Problemen immer mit Rat und Tat zur Seite. Auch bei fehlendem Fachwissen im Bereich Projektmanagement hatte er stets ein offenes Ohr und half uns weiter.

Mit besonderem Stolz erf?llt uns, dass wir trotz aller Widrigkeiten einen erfolgreichen Projektabschluss erreicht haben sowie ein Mehrwert f?r den Prozess und das Unternehmen geschaffen wurde. 

Reaktionen aus der Abteilung

Zu einem erfolgreichen Projekt geh?rt unserer Ansicht nach in erster Linie die Akzeptanz der Mitarbeitenden, die die Neuerungen dann auch einsetzen sollen. Deshalb bezogen wir von Anfang an unsere Kolleginnen und Kollegen innerhalb der betroffenen Abteilung mit in das Projekt ein. Wir waren sehr h?ufig im Austausch und kl?rten offene Fragen und W?nsche, wenn m?glich auf kurzen Wegen. Bei Verbesserungsvorschl?gen der Besch?ftigten fanden wir immer einen Kompromiss, mit dem beide Parteien einverstanden waren.

Als Betreuer war es f?r mich interessant, zu sehen, wie unser Projektteam Ideen gesucht und die Projektplanung sowie die Durchf?hrung selbstst?ndig in Absprache mit allen beteiligten Stellen organisiert hat. Ich freue mich bereits auf einen erfolgreichen Projektabschluss, wobei bis dahin noch einiges zu tun ist. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass das Projekt f?r unsere Azubis einen enormen Schritt hin zu selbstst?ndigem, eigenverantwortlichem, l?sungs- und ressourcenorientiertem Handeln war und dass sie nachhaltig von dieser Erfahrung profitieren.

Andreas B?tz, Ausbilder bei WALDRICH COBURG

 

Digiscouts-Autoren:

Benedikt, Darian, Jonas, Yannik und Maximilian