Es sind nur zehn Minuten zur Autobahn A6 bei Sinsheim ? doch die direkte Umgebung von Eppingen-Rohrbach, wo das Unternehmen Rupp Werkzeugbau ans?ssig ist, gleicht einem Idyll am Rande des Kraichgaus. Das Familienunternehmen, das 2013 sein 50-j?hriges Jubil?um feierte, bildet seit der ersten Stunde aus. Es ist sehr aktiv, um Jugendliche f?r eine Ausbildung zum Feinmechaniker und ab diesem Jahr auch zum Elektriker zu gewinnen.

Der Ausbildungsleiter Patrick Tzschach, der die Lehrlinge seit 1996 durch die dreieinhalb Lehrjahre begleitet, betont: "Wir bilden aus, um den eigenen Bedarf zu decken. Aber das wird Jahr f?r Jahr schwieriger."

Das Azubimarketing-ABC: Von A wie Ausbildungsmesse bis W wie Website

Informationen rund um die Ausbildung auf der Website, das Vertretensein auf Ausbildungsmessen oder das Angebot von Praktika geh?ren ebenso zum Standardprogramm wie Eignungstests, Kontakte in die Schule, zur Kammer oder die Teilnahme an innovativen Veranstaltungsformaten wie der Eltern-Sch?ler-Werkstatt.

Eltern und Sch?ler erreichen

An einer Eltern-Sch?ler-Werkstatt nahm das Unternehmen zum ersten Mal Anfang M?rz 2015 teil. Diese von der IHK Heilbronn-Franken als "pr?ventives Bildungsprojekt" bezeichnete Ma?nahme hat einen gro?en Vorteil: Die Unternehmen haben die M?glichkeit, zeitgleich mit Jugendlichen und deren Eltern ins Gespr?ch zu kommen. Letztere sind immerhin eine wichtige Instanz, wenn es um die Entscheidung f?r einen Ausbildungsberuf und eine konkrete Stelle geht. Also eine prima Idee?

Aufwand und Nutzen m?ssen stimmen

"Wir waren mit drei Personen von 8 Uhr morgens bis 15 Uhr am Nachmittag in den Schulr?umen. Mit der Vorbereitung f?r unseren Stationenlauf haben wir insgesamt eine Woche an Zeit investiert, um etwas Gutes auf die Beine zu stellen", erinnert sich Patrick Tzschach. Ziel dieser Werkstatt ist es, den anwesenden Eltern und Sch?lern w?hrend eines Samstags den Beruf, das Berufsbild sowie das auszubildende Unternehmen n?herzubringen. Der Ausbilder und seine Helfer entschieden sich f?r f?nf Aufgaben ? zehn Minuten, die zeigen sollten, was das Unternehmen macht. Welches gefertigte Teil passt zum ausgestellten Spritzgusswerkzeug? Wie oft wurde das gefertigte Teil in einer Murmelbahn verbaut (siehe Bild)? Um die Vorstellungskraft und das r?umliche Vorstellungsverm?gen zu testen, gab es die Aufgabe mit dem magischen W?rfel von Rupp. Die beiden letzten Stationen gingen weg von fertigen Teilen hin zu Vorf?hrungen allt?glicher Aufgaben und Arbeiten (CAD, Ma?einheitenkontrolle, praktisches Denken nach einem Modell). Ein spannender Einblick in die Arbeit eines Feinwerkmechanikers ? doch auch anspruchsvoller f?r die meisten Sch?ler als gedacht, so Patrick Tzschach.

Eltern und Sch?ler, aber vor Ort

Die Bilanz f?llt gemischt aus. F?r den Eppinger Ausbilder ist die Idee, Eltern, Sch?ler und Unternehmen zusammenzubringen, ohne Frage sinnvoll. "Uns h?tte es jedoch mehr gebracht, wenn man so eine Eltern-Sch?ler-Werkstatt in den Unternehmen durchf?hren w?rde. Dort kann man besser zeigen, was die Ausbildung beinhaltet und wie auch das Unternehmen tickt." Er sch?tzt grunds?tzlich die Chance, mit den Eltern zu reden und sie zu ?berzeugen. Nicht nur einmal hat er erlebt, dass das letzte Wort die Eltern hatten dar?ber, wo ihr Kind die Ausbildung beginnt. Seine Vorstellungen, wie eine derartige Eltern-Sch?ler-Werkstatt aussehen k?nnte, sind entsprechend konkret: eine Gruppe von sechs Sch?lern mit je einem Elternteil, die samstags den Betrieb besichtigen, kleine Aufgaben bewerkstelligen und Fragen stellen k?nnen. Der Ausbilder stellt klar: Bei der n?chsten Werkstatt sind sie wieder dabei, denn ? unabh?ngig vom Ort ? die Gespr?che mit den Eltern sind f?r ihn unverzichtbar.