Angebote zu kalkulieren ist in Handwerksbetrieben in aller Regel die Aufgabe der erfahrensten Mitarbeitenden, meist sogar Chefsache. Umso ?rgerlicher, dass ein Teil der Anfragen nicht zu Auftr?gen f?hrt. Die Arbeitszeit der wertvollsten K?pfe im Unternehmen ist gebunden und gel?hmt durch die Angebotstouristik.

So auch bei der Stamos GmbH aus Grevenbroich, zumindest in der Vergangenheit. Alex Stamos gr?ndete das Handwerksunternehmen 1997 und bietet mit seinen 27 Mitarbeitenden heute alles rund um die Themen Heizung und Geba?udeautomatisierung. Mit der insgesamt unbefriedigenden Situation beim Angebotsprozess wollte sich Alex Stamos nicht mehr abfinden: "Ich ko?nnte hier jemanden einstellen, der sich den ganzen Tag mit Angeboten besch?ftigt, das machen wir aber nicht."

Vor allem lag ihm am Herzen, dass alle eingehenden Anfragen innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. Denn je schneller Anfragen beantwortet werden, desto h?her die Chance, dass der Auftrag auch gewonnen wird. Andererseits f?hren zu sp?t oder nicht beantwortete Anfragen mitunter zu schlechten Bewertungen ? eine nicht zu untersch?tzende Gefahr f?r den Ruf eines Handwerksunternehmens. "Der Schnelle frisst den Billigen, w?hrend die einen noch auf das Angebot warten, ist die Stamos Heizung schon installiert."

U?ber den Tellerrand seiner Branche schauend fragte er sich 2017:

Wie schaffen wir das Thema anders als bisher anzugehen, um wertvolle Mitarbeiterressourcen zu schonen? Wie ko?nnen wir auch als Handwerksbetrieb den Angebotsprozess automatisieren?

Onlineshop fu?r das Heizungshandwerk

Relativ schnell war Alexander Stamos klar, dass er fu?r sein Unternehmen einen E-Commerce-Shop braucht. Aber leichter gesagt als getan, denn fu?r das Handwerk war keine passende Baukastenlo?sung zu finden. Anders als klassische Online-Ha?ndler kalkulieren Handwerker beispielsweise nicht mit Lieferkosten sondern mit An- und Abfahrtszonen. Angebote bestehen in aller Regel aus Produkt- und Dienstleistungsanteilen, die sich nicht ohne weiteres voneinander lo?sen lassen, beispielsweise ein Trinkwasserfilter inklusive Montage. Entsprechend zuru?ckhaltend reagierten die angefragten E-Commerce-Dienstleister: "Das geht nicht! Das wird teuer!"

Stamos lie? sich davon nicht entmutigen und hat inzwischen auf der Webseite seines Unternehmens den ersten Full-Service-Shop deutschlandweit fest integriert. Die Kundschaft gibt ihre Daten selbstst?ndig ein und wa?hlt in einem Konfigurator die gewu?nschten Leistungen. Bei Bedarf wird sie von einem Mitarbeitenden dabei telefonisch begleitet. Anschlie?end erha?lt sie sofort einen Preis, bestellt und bezahlt per PayPal oder Vorkasse. Umgesetzt wurde das Ganze u?ber einen WordPress-Shop, angepasst durch spezielle Plug-ins. Inzwischen sind u?ber 150 Produkte fertig kalkuliert, die jetzt nach und nach in den Shop integriert werden.

"Jedes Produkt, das da reinkommt bedeutet fu?r uns Arbeitserleichterung, zusa?tzliche Zeit fu?r unsere Kundschaft und schont meine Nerven" sagt Alexander Stamos. Ru?ckfragen sind heute kaum noch no?tig, Angebote werden schnell und automatisiert erzeugt und per Mail mittels Link verschickt. Preise werden nicht mehr verhandelt. Und selbst bei kleinen Anfragen oder in Zeiten von Anfragespitzen sorgt die Automatisierung dafu?r, dass alle Anfragen beantwortet werden. Das beugt einem Imageschaden wegen nicht beantworteter Anfragen vor. In Sachen Angebotsgeschwindigkeit und Preistransparenz sticht Stamos nahezu jedes andere Unternehmen seiner Branche aus. Hoch attraktiv fu?r viele Kundinnen und Kunden, beispielsweise wenn es darum geht, am Wochenende schnell Hilfe zu organisieren.

Blaupause fu?r andere Unternehmen?

Ja, doch davor gilt es, so wie Alexander Stamos, Selbstversta?ndlichkeiten infrage zu stellen, die no?tige Preistransparenz zu schaffen und Produkte zu definieren. Das ru?ttelt an althergebrachten Gewohnheiten in vielen Gewerken oder Branchen:

Wa?hrend im Friseurhandwerk eine Preistafel gang und ga?be ist, gibt es diese Transparenz in vielen anderen Branchen nicht. Warum gibt es diese Transparenz in unserer Branche nicht, warum nicht bei Schreinereien oder bei Dachdeckerbetrieben? Warum haben wir standardma??ig keine definierten Preise fu?r definierte Arbeiten

stellt Alexander Stamos den Status quo infrage. Und so ha?ngt auch bei Stamos inzwischen eine ja?hrlich aktualisierte Preistafel rechts direkt am Eingang, eben genauso wie beim Friseurbetrieb.

Stamos ra?umt auch an anderer Stelle mit Gewohnheiten auf: Konzeptberatungen sind bei seinem Wettbewerb gratis. Bei Stamos kostet diese wertige Leistung Geld, direkt buchbar im Shop. Und wer bei Stamos Skonto erhalten mo?chte, muss in Vorkasse gehen. Fu?r das verarbeitende Handwerk ist das eher ungewo?hnlich.

Der Mut, neue Wege zu gehen, hat sich fu?r Alex Stamos gelohnt. Um seine Angebotsprozesse muss er sich keine gro??eren Gedanken mehr machen. Er ist u?berzeugt, dass seine Lo?sung auch fu?r viele andere Handwerker passen wu?rde. Denn das System funktioniert fu?r alle pauschal kalkulierbaren Produkte und Dienstleistungen.

Das Unternehmen:

Stamos GmbH
Branche: Handwerk fu?r Sanita?r und Heizung
Mitarbeitende: 27
Ort: 41516 Grevenbroich
URL: www.stamos.de

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