Seit 20 Jahren wissen wir, dass wir auf einen unglaublichen Fachkr?ftemangel hinlaufen,

sagt Physiotherapeut Christoph Biele, f?r den das Thema Fachkr?ftemangel ein vertrautes Problem ist:  "Wir haben von Anfang an versucht, dem aktiv entgegenzusteuern. Neben attraktiven Arbeitsbedingungen war in der Vergangenheit ein wichtiger Hebel, dass wir in der Ausbildung zusammenarbeiten.? Und das mit Erfolg: 1995 als Einmann-Betrieb gegr?ndet, umfasst das Praxisnetz Biele inzwischen sechs Physiotherapiepraxen im Ruhrgebiet mit 85 Mitarbeitenden.

Auf der Suche nach neuen Fachkr?ften schlug Christoph Biele immer wieder neue Wege ein. Das Praxisnetz arbeitet nicht nur mit den Physioberufsfachschulen zusammen, sondern kn?pfte auch enge Kooperationen mit Hochschulen. Deren Studenten k?nnen in den Praxen beispielsweise Praktika absolvieren. Ungew?hnlich in dieser Branche: Biele selbst und viele Teammitglieder haben zus?tzlich zur ihrer Berufsausbildung ebenfalls eine akademische Ausbildung absolviert.

2013 war es dem Praxisnetz zudem gelungen, einen jungen libanesischen Physiotherapeuten fortzubilden, f?r ihn eine staatliche Anerkennung zu erlangen und ihn einzustellen. Nicht einfach, denn w?hrend in Deutschland die Ausbildung in der Regel in Berufsfachschulen stattfindet, ist sie in vielen anderen L?ndern universit?r organisiert. Hinzu kommen Sprachbarrieren sowie unterschiedliche Arbeits- und Ausbildungsschwerpunkte oder kulturelle Gewohnheiten. Die Folge: Ausbildungen werden in Deutschland nicht ohne Weiteres anerkannt, und ausl?ndische Fachkr?fte k?nnen somit h?ufig nicht in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden. Allein in NRW leben laut Biele gesch?tzt 1.500 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die in Deutschland ihrem erlernten Beruf nicht nachgehen d?rfen. Trotz dieses Potenzials und vieler Anfragen sah sich das Praxisnetz allerdings nicht in der Lage, diesen Einzelfall zur Regel zu machen. "Die administrativen und b?rokratischen H?rden waren einfach zu gro?", blickt Biele zur?ck.

Gemeinsam den n?chsten Schritt gehen: Anpassungslehrgang f?r ausl?ndische Fachkr?fte

Durch die stetig gewachsenen Kompetenzen und die Kontakte zur Bezirksregierung wurde schlie?lich das mibeg-Institut Medizin auf Biele aufmerksam. Seit 30 Jahren ist das freie und unabh?ngige Institut ein Spezialist in der postgraduierten Qualifizierung von Fach- und F?hrungskr?ften im Gesundheitswesen. Es suchte noch einen kompetenten Kooperationspartner f?r Physiotherapie im Programm IQuaMed, eine Initiative zur Gewinnung und raschen beruflichen Integration von aus dem Ausland kommenden Fachkr?ften im Gesundheitsbereich. Im Praxisnetz Biele wurde das Institut f?ndig oder genauer gesagt in bene+, einer GbR der Gesellschafter und Gesellschafterinnen des Praxisnetzwerks, um ?bergeordnete Aufgaben und Synergieeffekte auszusch?pfen und den eigenen Fortbildungsbereich zu organisieren. Biele und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren direkt Feuer und Flamme, nicht nur um Fachkr?fte zu gewinnen, sondern mehr noch, um einen echten Beitrag zur Bew?ltigung der damals akuten Fl?chtlingskrise zu leisten.

Gemeinsam entwickelten die beiden Partner ein Curriculum, holten Zertifizierungen ein und sorgten daf?r, daraus ein in jeder Hinsicht gut funktionierendes Angebot zu formen. "Von Anfang an haben wir die zust?ndigen Stellen, insbesondere die Bezirksregierungen und das Landespr?fungsamt eng eingebunden, um eine erfolgreiche Anerkennung sicherzustellen", berichtet Barbara Rosenthal, die Institutsleiterin des mibeg-Instituts Medizin. Auch die Arbeitsagenturen und Jobcenter haben die Kooperation unterst?tzt, sodass die Anerkennungsqualifizierung f?r die Teilnehmenden sogar zu 100% f?rderf?hig ist.

Mittlerweile hat sich das Programm fest etabliert

Aus dem Ausland kommende Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten erhalten heute zun?chst eine Anerkennungsberatung durch das mibeg-Institut Medizin. Der folgende Anpassungslehrgang besteht aus Theorie- und Praxisabschnitten. In einem viermonatigen Theorieabschnitt werden die Teilnehmenden auf die Berufszulassung vorbereitet. Anschlie?end absolvieren sie, so erforderlich, in einem weiteren Praxisabschnitt ein drei- bis sechsmonatiges Praktikum in einer kooperierenden Physiotherapiepraxis. Nach erfolgreicher Pr?fung und staatlicher Anerkennung k?nnen sie in Deutschland ihrem Beruf nachgehen und werden an Praxen vermittelt.

Eine runde Sache f?r alle Beteiligten

Inzwischen wurden trotz Corona bereits mehrere Weiterbildungen erfolgreich durchgef?hrt, mit Teilnehmenden aus der ganzen Welt. Im Gespr?ch mit den Beteiligten ist die Freude dar?ber sp?rbar: Die Teilnehmenden k?nnen wieder ihrer erlernten Arbeit nachgehen und erhalten eine berufliche Perspektive.

Besonders erfreulich ist, dass alle Absolventinnen und Absolventen einen Arbeitsvertrag realisieren konnten,

sagt Barbara Rosenthal ?ber deren Erfolgsgeschichten.

Das Praxisnetz von Christoph Biele und zahlreiche weitere Physiotherapiepraxen wiederum freuen sich ?ber neue qualifizierte und motivierte Mitarbeitende. Mit leuchtenden Augen erz?hlt Biele von den Vorteilen, die dar?ber hinausgehen: von der gro?en emotionalen Bindung der neuen Mitarbeitenden zum Unternehmen, von spannenden und engagierten bunten Teams, einer guten Stimmung im Unternehmen, den zus?tzlichen Entwicklungsm?glichkeiten f?r seine Mitarbeitenden als Dozentinnen und Dozenten sowie dem guten Gef?hl, einen bedeutenden Beitrag zur gelungenen Integration geleistet zu haben.

Die Kooperationspartner:

Praxisnetzwerk Biele
Branche: Physiotherapie
Mitarbeitende: 85
Ort: 44651 Herne
URL: www.biele-kg.de

mibeg-Institut Medizin
Branche: Weiterbildung
Mitarbeitende: 50
Ort: 50677 K?ln
URL: www.mibeg.de
URL: www.anerkennung-medizin.de

Interessenten wenden sich bitte an das mibeg-Institut Medizin, Sachsenring 37?39, 50677 K?ln, Tel. 0221-33604 610, medizin(at)mibeg.de.

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Alexander Sonntag Digitalisierung & Innovation / Fachbereichsleiter

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