Der Inhaber einer B?ckerei mit 20 Filialen, 145 Mitarbeiter und ein Jahresumsatz von 5 Mio. EUR hatte ein Problem. Die Ursachen der R?ckl?ufe des Umsatzes konnten nicht adressiert werden und die Liquidit?tslage der B?ckerei war angespannt. Finanzcontrolling und eine mittelfristige Finanzplanung waren nicht vorhanden. Die begleitenden Banken sahen die weitere Finanzierung des Unternehmens kritisch. Mutig entschied sich die B?ckerei in der Krise in Digitalisierung zu investieren. Sie beschaffte eine hochautomatisierte Software, mit der auch mittelst?ndische Unternehmen ihre Finanzplanung und -kontrolle effizient durchf?hren k?nnen.

Die Analyse und Aufbereitung aller relevanten Daten f?r die aktive Steuerung der Liquidit?t l?uft mit der neuen Software ?i:control?* nahezu wie von selbst, denn dahinter steckt ein komplexes Finanz-Modell, das die Zusammenh?nge in Buchhaltungsdaten, Vertr?gen, Personaldaten und Planungsannahmen ?ber einen Algorithmus erfasst, abbildet und intelligent in die Zukunft fortschreibt. Den Gro?teil der Daten hierzu liefert das Buchhaltungsprogramm ?ber eine Schnittstelle. Es m?ssen also kaum Daten h?ndisch eingegeben werden.

Und das war das Bild der B?ckerei in der Krise: Die Ampeln im Modul Dashboard (siehe Abbildung 1) zeigten trotz eines positiven Ergebnisses (diese Ampel steht auf Gelb), dass die aktuelle Finanzlage stark vom Plan abweicht (rote Ampel ?Plan?). Au?erdem ist die Liquidit?tsampel Rot, d.h. es liegt ein zuk?nftiges Liquidit?tsproblem vor, das bei der Betrachtung weiterer Fenster im Dashboard noch bedenklicher erscheint. In der ?Liquidit?tsentwicklung? ist zu sehen, dass die maximale Kontokorrentlinie 190.000 EUR betr?gt und zu knapp zwei Dritteln auch beansprucht wird. Dies f?hrt zu einer massiven Zins- und dadurch zu einer weiteren Liquidit?tsbelastung.

Wenn man die Kennzahlen auf der rechten Seite des Dashboards betrachtet, waren die Wareneinsatzquote und die Personalaufwandsquote trotz r?ckl?ufigen Umsatzes h?her als im Vorjahr, ein erster Hinweis auf m?gliche Ursachen der Krise.

Um die Ursache bzw. Kostentreiber zu finden, warf die B?ckerei einen Blick auf die Analyse ?Kostenstellen? (siehe Abbildung 2). Dort sind die einzelnen Filialen mit den jeweiligen Deckungsbeitr?gen aufgelistet. Am Beispiel der Kostenstelle 15 l?sst sich erkennen, dass diese Filiale Verluste verursacht. Das gleiche Muster findet sich bei den Kostenstellen 17, 18, 19, 23 und 24. Die h?chsten Kostentreiber sind jeweils Personal und Material.

Diese Analyse war die Grundlage f?r die Ableitung von Handlungsempfehlungen. Hierzu geh?rten Ma?nahmen zur Umsatzsteigerung, insbesondere die Erh?hung der Preise auf markt?bliches Niveau. Dar?ber hinaus wurden die Filialen restrukturiert, um Personaldopplung zu vermeiden und Personalkosten durch fr?here Schlie?ung der Filialen zu senken. Es fand eine monatliche Personaleffizienz?berpr?fung von Filialen mit negativem Deckungsbeitrag statt und der Materialaufwand wurde an den Umsatz der Filiale angepasst. Die Profitabilit?t aller Standorte wurde von nun an monatlich gepr?ft und M?glichkeiten zur Erweiterung des Filialnetzes um profitable Standorte sollten gepr?ft und genutzt werden. Mit den begleitenden Banken wurden Gespr?che gef?hrt, um die aktuell kurzfristige Finanzierung ?ber Kontokorrent-Darlehen in mittelfristige Darlehen zu ?berf?hren.

Dank dieser Ma?nahmen hat die B?ckerei rechtzeitig den Turnaround geschafft. Sie schreibt nun wieder schwarze Zahlen und plant sogar, neue Filialen zu er?ffnen!

Weitere Informationen finden Sie unter: 
Turnaround einer B?ckerei - YouTube
i:control f?r Unternehmer: Steuern Sie Ihr Unternehmen effizient (kue-consulting.de)

Die Autoren:
Ute Juschkus ist Referentin im FB Digitalisierung und Innovation im RKW Kompetenzzentrum,
Dr. Andreas Klug  ist Gesellschafter der K&E Consulting GmbH.

 

*Die Software?i:control? von K&E Consulting GmbH ist ein Beispiel f?r eine digitale Finanz- und Unternehmenssteuerung, die kleine und mittlere Unternehmen nutzen k?nnen. Die Darstellung dieser Software im vorliegenden Praxisbeispiel dient ausschlie?lich illustrativen Zwecken und stellt keine Empfehlung des RKW Kompetenzzentrum dar.

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Ute Juschkus Digitalisierung & Innovation / Referentin

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