Klosterbesuch als Neuorientierung

Eine Konsequenz der Mitarbeiterbefragung war damals f?r Janssen, sich mit sich selbst und seinem Handeln auseinandersetzen. Den perfekten Ort fand er daf?r in einem Kloster, wo er sp?ter auch alle Bereichsleiter und Hoteldirektoren einlud. Nach dem Klosterbesuch folgte ein Workshop, bei dem 120 Mitarbeiter ein neues Leitbild entwickeln sollten, die den Upstalboomern eine Orientierung f?r den t?glichen Umgang miteinander ? sowohl innerhalb der Belegschaft als auch mit den Hotelg?sten geben sollte. Gleichzeitig war das die Geburtsstunde des Upstalboom-Weges. 

Das Entscheidende: Der Wandel wird gelebt

?Nat?rlich geht das nicht von heute auf morgen. Das ist ein kontinuierlicher Weg, den wir gehen und noch weitergehen m?ssen?, sagt Stickdorn. Dar?ber hinaus gab es auch Mitarbeiter, die mit diesem Kulturwandel nicht zu recht kamen. ?Die sind gegangen?, erg?nzt der Hoteldirektor. Und der Rest der Belegschaft? Der ist geblieben und organisiert sich inzwischen zu gro?en Teilen selbst. ?Wenn damals jemand ausgefallen ist, dann ging keiner ans Telefon. Heute kl?ren das die Mitarbeiter selbst miteinander ab und nutzen daf?r z. B. WhatsApp-Gruppen. Und nicht nur so macht sich der Wandel der Unternehmenskultur bemerkbar. Auch der Hoteldirektor lebt die Werte wie ?Fairness: Gleiche Regeln f?r Alle? vor. ?Ich parke da, wo es einen freien Parkplatz gibt, und nicht direkt vor der T?r. Auch beim Teamessen gibt es keine ?Extrawurst? f?r den Nordfriesen. ?Ich bin mir auch nicht zu schade, mal mit anzupacken, wenn es n?tig ist ? sei es im Wellnessbereich oder im Housekeeping?, sagt Stickdorn.

Es ist nicht alles Gold was gl?nzt

Die Upstalboom-Gruppe ist ein Wirtschaftsunternehmen. Es ist Weihnachten und trotzdem muss das Gesch?ft laufen. Die G?ste wollen fr?hst?cken und saubere Zimmer vorfinden. Das sind Herausforderungen, denen sich auch die Belegschaft von Upstalboom stellen muss. Das ist allen bewusst ? und trotzdem l?uft der Betrieb. Das kann die Upstalboom-Kette mit Fakten belegen:

  • Steigerung der Zufriedenheit der ?ber 600 Mitarbeiter auf 80 Prozent,
  • Senkung der durchschnittlichen Krankheitsquote von 8 auf 3 Prozent,
  • Steigerung der Weiterempfehlungsrate der ?ber 300.000 G?ste auf 98 Prozent,
  • Verdopplung der Unternehmensums?tze innerhalb von drei Jahren, bei ?berproportionaler Steigerung der Produktivit?t (40 Prozent mehr Ertrag von 2013 auf 2014)

(Quelle: www.der-upstalsboom-weg.de)

?Es geht weniger um das Know-how, sondern um das Know-why?

Gute Zahlen auf dem Papier sind eine Sache, reichen aber bei weitem nicht aus. ?Jeder Mitarbeiter muss sich selbst die Frage stellen: Warum komme ich tagt?glich zur Arbeit??, fragt Stickdorn. ?Es ist sicherlich nicht sinnerf?llend, t?glich mindestens 20 Klos zu putzen. Vielmehr geht es darum, sich pers?nlich weiterzuentwickeln?.
Dass diese Weiterentwicklung stattgefunden hat und auch immer noch anh?lt, das kann Ingo Tapper, K?chenchef im Landhotel Upstalboom in Varel, best?tigen: ?Pl?tzlich wurde auf einmal alles offen gelegt, ich hatte einen Einblick in die Umsatzzahlen und durfte die Men?karte selbst gestalten?. Tapper weiter: ?Im Rahmen seiner M?glichkeiten kann jeder das ausleben und das machen, was er f?r gut empfindet?. 

Wie wird die Unternehmenskultur in Ihrem Betrieb gelebt?