Wer schon mal einen Blick in Autowerkst?tten geworfen hat, kennt den teils ruppig anmutenden Umgangston. Aus einer solchen Werkstatt einen Raum zu machen, in dem alle gern arbeiten und in den Kunden gerne kommen, erfordert viele Schritte. F?r Unternehmer Berkant Albayrak und sein Brillanz-Team hat sich der Weg gelohnt: Die Aufbereitung von Autos und des Betriebsklimas geh?ren gleicherma?en zu ihren Aufgaben.
Vor drei Jahren setzte Unternehmer Berkant Albayrak einen Cut ? und l?utete damit einen grundlegenden Wandel des Betriebsklimas seiner Firma Brillanz ein: Er ist nicht mehr ausschlie?lich der Chef, der sagt wo es lang geht ? er UND sein Team f?llen Entscheidungen gemeinsam. Damit tragen alle Verantwortung f?r den Unternehmenserfolg.
Beim Stichpunkt Verantwortung sind neben Entscheidungen, die das Tagesgesch?ft betreffen, auch fachliche Weiterbildungen gemeint. Berkant Albayrak besch?ftigt 40 Mitarbeiter/-innen mit unterschiedlichen Bildungsbiografien, die aus 15 L?ndern kommen und 17 Sprachen sprechen. Mit dieser Vielfalt gehen auch vielf?ltige Bed?rfnisse einher. Gesch?ftsf?hrer Berkant Albayrak bespricht mit ihnen praktikable L?sungen, erwartet daf?r Eigeninitiative und Engagement. Ein Beispiel w?ren die Mitarbeitenden, die sich neues Know-How (beispielsweise Deutsch oder spezielle Lackiertechniken) aneignen m?chten. Die Recherche eines f?r sie geeigneten Lernorts und die Durchf?hrung organisieren sie selbst. Im Gegenzug erhalten sie vom Arbeitgeber zeitliche Freir?ume und erweiterte Aufgabenfelder. Ein weiteres Beispiel w?re die Mitarbeiterin, die Fahrstunden finanziert bekommt, um sich das Umparken gro?er Karossen zuzutrauen. Ihre Fahrstunden muss sie zeitlich selbst in ihren Arbeitsalltag eintakten und vereinbaren.
Wie der Betriebs-Klimawandel in der Zusammenarbeit der Mitarbeitenden konkret aussieht, durfte ich live miterleben. Berkant Albayrak lud mich zu einer der Teamleitersitzungen ein, die im Turnus von zwei Wochen stattfinden. Ihn interessierte, ob ich seinen Eindruck eines guten Betriebsklimas teile, den er als Gesch?ftsf?hrer hat. Das acht-k?pfige Team begr??te mich herzlich und lie? mich als stiller Beobachter an der Runde teilhaben.
Drei Strategien des Teams fielen mir positiv auf:
- Disziplin zur Einhaltung der Struktur: Alle Teilnehmenden sorgten daf?r, sowohl den Ablauf als auch ihre Redebeitr?ge kurz, klar und f?r alle verst?ndlich zu strukturieren.
- Wertsch?tzend formuliertes Feedback: Die Teilnehmenden arbeiteten proaktiv an einer Verbesserung der Teamleitersitzungen, indem sie sich pers?nliche R?ckmeldungen zur Struktur, zur Relevanz der Themen, ihrer Arbeitsleistung und dem jeweiligen Verhalten gaben.
- Gemeinsame Ziele: Bei ihren Verbesserungsvorschl?ge verwiesen die Teamleiter h?ufig ihre gemeinsamen Ziele und ihre Visionen.
Zu den Meilensteinen ihrer Vision geh?rt neben dem personellen und wirtschaftlichen Wachstum auch eine ausgefeilte betriebsinterne Ausbildung, die das Team derzeit weiterentwickelt. Zur Zielgruppe sollen zuk?nftig auch gefl?chtete Menschen geh?ren.
So eingespielt und zufrieden das Teammeeting auch wirkte ? im Auto(matischen)-Modus lief das nicht ab. Alle berichteten davon, dass es nicht immer leicht war mit ver?nderten Verantwortungsbereichen umzugehen, alte Gewohnheiten abzulegen und weitere Formen des Miteinanders und Diskutierens einzu?ben. Alle Erfolge des Brillanz-Betriebsklimawandels lassen sich zwar nicht messen, aber die gestiegene Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie die Erh?hung der Gewinnsumme von 20 % zeigen: Brillanz ist mit seinem Konzept auf der richtigen Spur. Viel Erfolg weiterhin!