Deutsche Druckereien haben es innerhalb des globalen Wettbewerbs und wegen des Preisdrucks nicht einfach. Umso wichtiger ist es, sich auf die eigenen Qualit?ten zu besinnen. Das beinhaltet, gute Fachkr?fte zu finden ? aber auch auszubilden. Die K?sel GmbH & Co. KG aus dem allg?uischen Altusried-Krugzell bei Kempten bildet da keine Ausnahme. Der konzernunabh?ngige Mittelst?ndler wurde im Jahr 2014 als bester Ausbildungsbetrieb des Jahres bei den Druck & Medien Awards ausgezeichnet. Grund genug, mit Ivo Odak, dem Gesch?ftsf?hrer Vertrieb des Unternehmens, im Rahmen eines Videointerviews ?ber Ausbildungsqualit?t und -marketing zu sprechen. Und weil der langj?hrige Ausbildungsleiter und Vorsitzende der Pr?fungskommission der IHK Augsburg Andreas Burkhardt ebenfalls Zeit hatte, interviewten wir ihn direkt im Anschluss, um weitere Einblicke zu erhalten.
Herr Burkhardt, was macht Ausbildungsberufe im Bereich Druck und Medien bei K?sel heutzutage f?r junge Menschen interessant?
Wir machen besondere Dinge, und dies seit vielen Jahren. Die Branche ist ? auch wenn man ihr das nachsagt ? nicht altbacken, sondern sehr innovativ. Unsere Auszubildenden sind ein Teil des Ganzen, sie sind Teil dieser Innovation und werden fr?hzeitig darin eingebunden und haben gleichzeitig die Gelegenheit, sich einzubringen. Der Alltag gestaltet sich entsprechend abwechslungsreich. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, wo alle Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens gefordert sind. Das macht die Sache dann auch frisch und gut, um es salopp zu formulieren. Und nicht zuletzt: Es ist schon etwas Besonderes, B?cher herzustellen. Hier geht es nicht um irgendwelche Industrieprodukte, Schrauben, N?gel, Leiterplatten. Wir fertigen ein Kulturgut. Das wollen wir vermitteln.
Welche Voraussetzungen m?ssen die Auszubildenden mitbringen?
Man muss sich mit dem Beruf identifizieren und Spa? an B?chern und an ihrer Herstellung haben. Erste Ber?hrungspunkte wie ?Ich lese gerne? oder ?Ich mag B?cher? f?hren dazu, sich mit unseren Ausbildungsberufen auseinanderzusetzen. Das ist der Einstieg. Doch zu diesem Zeitpunkt k?nnen die jungen Menschen noch nicht wissen, was auf sie zukommt oder worum es eigentlich geht. Was macht ein Mediengestalter, ein Drucker oder Buchbinder?
Stichwort Internet. Wie sehen Sie den Wandel unter dem Gesichtspunkt der Ausbildung Jugendlicher?
Unsere Branche ist in den vergangenen zehn, f?nfzehn Jahren einem enormen Wandel unterlegen. Schauen Sie sich nur an, was aus Lexika und Enzyklop?dien geworden ist dank Wikipedia. Das Internet bietet ganz andere M?glichkeiten, da ist die Frage berechtigt, was aus dem Buch wird. Wir m?ssen der Generation Z die Frage beantworten, wie es weitergeht und was die Zukunft bringt. Hat das Buch Zukunft? Was bietet die Branche? Und was k?nnen wir perspektivisch jungen Menschen bieten?
Bewerben sich bei Ihnen Jugendliche, die unter Umst?nden die Vorstellung haben, dass sie diesen Beruf ein Leben lang aus?ben, oder sind es vermehrt diejenigen, die die Ausbildung nur als Durchgangsstation sehen?
Das ist unterschiedlich. Wir stellen inzwischen vom guten Hauptsch?ler, ?ber diejenigen mit mittlerer Reife hin zum Abiturienten ein. Diejenigen mit mittlerer Reife oder gar Abitur wollen irgendwann mehr erreichen. Sie wollen nicht nur an der Maschine stehen, sondern sich fr?her oder sp?ter weiterbilden und weiterentwickeln. Umgekehrt gibt es Menschen, die so gestrickt sind, dass sie mit ihrer Arbeit und ihrem Alltag zufrieden sind und sich ausgelastet f?hlen. Genau solche Mitarbeiter brauchen wir mindestens genauso dringend: es geht da um das Prinzip der H?uptlinge und Indianer. Da ist es gleichsam Aufgabe der Ausbilder, die jungen Menschen in die richtige Richtung zu f?hren und zu begleiten.
Im Ausbildungsmarketing versucht man auch, die Eltern zu adressieren. Kommen Sie als Ausbildungsleiter h?ufiger in Kontakt mit Eltern? In welchen Zusammenh?ngen?
Ja, das kommt oft vor. In den vergangenen Jahren kommt es sogar noch h?ufiger vor. Doch geht es hier eher um famili?re Schwierigkeiten und ?hnliches. H?ufiger kommen die Eltern auch auf uns als Ausbilder zu. Kontakt mit den Eltern eigens f?r die Ausbildung und die konkrete Ausgestaltung derselben kommt bei uns in der Form allerdings nicht vor. Nur bei Ausbildungsmessen oder Berufsfindungsabende beispielsweise sind die Sch?ler immer wieder auch mit ihren Eltern unterwegs ? mit ihnen kommt man schon mal ins Gespr?ch.
Wie wichtig ist Ihrer Erfahrung nach das Verh?ltnis zwischen Auszubildendem und Ausbilder in der Ausbildung?
Ich w?rde sagen 50 Prozent, wenn ich es beziffern m?sste ? also sehr wichtig. Wir sind vorrangig wichtig, wenn es darum geht, die jungen Menschen zu motivieren. Doch das gilt ebenso f?r alle anderen Mitarbeiter. Wir sind als Ausbilder erster Ansprechpartner und auch daf?r da, den Azubis zu helfen und sie zu unterst?tzen.
Kommen wir zum Kern unseres Themas: Was bedeutet aus Ihrer Warte als Ausbilder heraus ?gute Ausbildungsqualit?t??
Eine gute Ausbildung bedeutet f?r mich, viel an die jungen Menschen weitergeben zu k?nnen an Know-how. Weiter hei?t es f?r mich, dass wir den Auszubildenden ein Umfeld bieten, in dem sie sich wohlf?hlen und wo sie gerne arbeiten und sich ausbilden lassen. Unterst?tzung, Hilfsbereitschaft und die pers?nliche, zwischenmenschliche Ebene seien hier als entscheidende Faktoren genannt. Gute Ausbildungsqualit?t beinhaltet auch, dass man den jungen Menschen eine Richtung, eine Perspektive bietet, wie ihre Zukunft aussehen k?nnte.
Und was sagt ein K?sel-Azubi ?ber seine Ausbildung?
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