Total early-stage Entrepreneurial Activity (TEA)aller GEM-L?nder

Wie viel wird gegr?ndet?

Die sehr ungleichen Arbeitsm?rkte innerhalb der Staatengruppen machen unternehmerische Selbstst?ndigkeit systematisch unterschiedlich wahrscheinlich und attraktiv. So sind in vielen Industriel?ndern die Gr?ndungsquoten zumeist eher niedrig, denn die Arbeitsm?rkte dieser L?nder bieten oft attraktive Alternativen zur beruflichen Selbstst?ndigkeit. Andererseits zwingt in vielen Staaten mit niedrigem ?konomischen Entwicklungsstand das mangelnde Stellenangebot die Menschen h?ufig zu einer kaum die Existenz sichernden selbstst?ndigen T?tigkeit.

Jeder Zwanzigste im Alter von 18 bis 64 hatte entweder seit 2015 ein Unternehmen in Deutschland gegr?ndet oder ist gerade dabei, diesen Schritt vorzubereiten.

Bislang wurden in den GEM-Berichten deshalb internationale Vergleiche zumeist innerhalb sogenannter innovationsbasierter, faktorbasierter bzw. effizienzbasierter Volkswirtschaften durchgef?hrt. Im Jahre 2018 wurde stattdessen erstmals eine andere Kategorisierung des World Economic Forums (WEF) in die GEM-Berichterstattung ?bernommen, die sich am Einkommensniveau orientiert (vgl. Schwab 2018). Unterschieden wird im vorliegenden L?nderbericht Deutschland wie auch im GEM Global Report 2018 (vgl. Bosma & Kelley 2019) laut WEF zwischen L?ndern mit niedrigem Einkommen (?low income? und ?lower middle income?), mit mittlerem Einkommen (?upper middle income?) sowie mit hohem Einkommen (?high income?). Abbildung 1 zeigt f?r alle 49 L?nder die TEA-Gr?ndungsquote, kategorisiert nach den drei Einkommenslevel.

Zum Zeitpunkt der Befragung, im Fr?hjahr 2018, lag die TEA-Quote in Deutschland bei 4,97 %. Das hei?t, etwa jeder Zwanzigste im Alter von 18 bis 64 Jahren hatte entweder seit 2015 ein Unternehmen gegr?ndet oder ist gerade dabei, diesen Schritt vorzubereiten. In Deutschland ist demnach die Neigung, ein Unternehmen zu gr?nden, deutlich geringer ausgepr?gt als in den meisten L?ndern mit hohem Einkommen. Statistisch signifikante Unterschiede ergeben sich, wie die Abbildung zeigt, dabei z. B. zu ?sterreich, dem Vereinigten K?nigreich oder den Niederlanden.

Zwei Unterschiede zwischen den 31 Volkswirtschaften mit hohem Einkommen einerseits und den elf L?ndern mit mittlerem Einkommen bzw. den sieben L?ndern mit niedrigem Einkommen anderseits sind offensichtlich: Die Gr?ndungsquoten in den erstgenannten L?ndern sind im Mittel niedriger und weniger heterogen als in den Referenzl?ndern.

Deutschland belegt unter den L?ndern mit hohem Einkommen lediglich den drittletzten Rang. Die meisten L?nder dieser Gruppe weisen statistisch signifikant (5 %-Niveau) h?here Quoten auf als Deutschland. Auff?llig ist der gro?e R?ckstand Deutschlands gegen?ber typischen Einwanderungsl?ndern wie den USA, Kanada oder Chile, deren Anteil der Gr?nderpersonen an der 18?64-J?hrigen Bev?lkerung 2018 mindestens dreimal so hoch ist als jener in Deutschland.

Die TEA-Quote ist die mit Abstand popul?rste der zahlreichen im GEM verf?gbaren Gr?ndungsquoten und basiert auf dem Anteil der 18?64-J?hrigen des betreffenden Landes, die ?werdende Gr?nder? oder ?Gr?nder junger Unternehmen? sind, bezogen auf die Gesamtheit der 18?64-J?hrigen (vgl. auch Anhang). Die Rangpl?tze Deutschlands bei den beiden Komponenten der TEA-Quote unter den 31 L?ndern mit hohem Einkommen unterscheiden sich wie folgt: Rang 30 bei den ?werdenden Gr?ndern?; Rang 25 bei den ?Gr?ndern junger Unternehmen?.

Die TEA-Quote in Deutschland liegt in etwa auf dem selben Niveau wie in Italien, Polen und Frankreich.