Die TEA-Gr?ndungsmotive in den einkommensstarken L?ndern

F?r den Weg in die Selbst?ndigkeit haben Gr?nderpersonen in der Regel verschiedene Gr?nde. Zum einen gibt es grunds?tzlich eine gro?e Vielzahl an Gr?ndungsmotiven f?r jede einzelne Gr?ndungsperson und jede einzelne Gr?ndung. Zum Anderen hat eine Gr?nderperson in aller Regel mehrere verschiedene Motive gleichzeitig, um die Gr?ndung eines Unternehmens und damit die unternehmerische Selbstst?ndigkeit einer abh?ngigen Besch?ftigung vorzuziehen. Diese verschiedenen Motive sind au?erdem, spezifisch f?r jede Person, von unterschiedlicher Wichtigkeit. Daten f?r zwei elementare Motive f?r die Gr?ndung werden im GEM erhoben: der Mangel an Erwerbsalternativen und das Ausnutzen einer Marktchance.

Die TEA-Quote f?r das Gr?ndungsmotiv ?Mangel an Erwerbsalternativen?liegt 2018 bei 0,83 %, bei Gr?ndungen zur Ausnutzung einer Marktchance dagegen bei 3,47 % (einige weitere Gr?nderpersonen konnten sich nicht eindeutig einem der beiden Motive zuordnen). Beide Werte sind in Deutschland seit gut 10 Jahren relativ stabil und weisen kaum statistisch signifikante Abweichungen ?ber die Zeit auf. Anders ist dies beim internationalen Vergleich. Zwar sind die ?Opportunity?-Gr?ndungen in allen einkommensstarken GEM-Staaten deutlich h?ufiger als die Gr?ndungen aus Mangel an Erwerbsalternativen (vgl. Abb. 7), aber ?ber die Zeit ver?nderte sich die Relation beider Motive nicht unerheblich.

Die separate Betrachtung der beiden Quoten im internationalen Vergleich offenbart aber betr?chtliche, oft auch statistisch signifikante Unterschiede. So ist die TEA-Quote der Opportunity-Gr?nder im Vereinigten K?nigreich doppelt so hoch und in den Niederlanden dreimal so hoch wie in Deutschland ? eine wesentliche Ursache daf?r, dass auch die TEA-Quote insgesamt in diesen L?ndern statistisch deutlich ?ber jener Deutschlands liegt (vgl. Abb. 1). Die Gr?ndungen aus Mangel an Erwerbsalternativen hingegen sind in Deutschland relativ (Referenz: die Gr?ndungen zur Ausnutzung einer Marktchance) h?ufiger als in vergleichbaren L?ndern.

Dies wird deutlich bei Betrachtung des Quotienten beider Quoten. Er liegt 2018 bei 4,18, womit Deutschland einen mittleren Rangplatz einnimmt (vgl. Abb. 7). Einige bei der TEA-Quote insgesamt deutlich vor Deutschland platzierte L?nder (z.B. Chile, Kroatien, Taiwan) liegen hier klar hinter Deutschland.

Deutschlands Position beim genannten Quotienten ist sicher f?r ein hoch entwickeltes Industrieland nicht zufriedenstellend. Es w?re volkswirtschaftlich effektiver, wenn es mehr Gr?ndungen g?be, die wegen des Erkennens einer Marktchance entstanden sind, da solche Gr?ndungen im Aggregat h?here Wachstums- und ?berlebenschancen haben.

Insgesamt liegt der Anteil der Opportunity-Gr?nder an allen Gr?ndern in Deutschland bei gut 70 %. Diesbez?glich sind die Unterschiede zwischen M?nnern und Frauen marginal. Die TEA-Quote f?r Opportunity-Gr?ndungen ist sowohl bei M?nnern als auch bei Frauen um etwas mehr als den Faktor 4 h?her als die TEA-Quoten f?r das Gr?ndungsmotiv ?Mangel an Erwerbsalternativen?.

Im zeitlichen Vergleich ist der Quotient aus beiden Gr?ndungsmotivvariablen bez?glich der Rangfolge der einkommensstarken L?nder recht stabil: drei der f?nf L?nder, die 2018 laut Abb. 7 an der Spitze stehen, waren auch 2017 unter den TOP 5. Die Quotientenwerte f?r Deutschland hingegen schwanken zumindest in den letzten Jahren recht stark (vgl. dazu Abb. 8).

Insgesamt liegt der Anteil der Opportunity-Gr?nder an allen Gr?ndern in Deutschland bei gut 70 %.