Betrachtung ausgew?hlter gr?ndungsbezogener Rahmenbedingungen

In diesem Abschnitt wurden vier seit vielen Jahren im GEM ber?cksichtigte gr?ndungsbezogene Rahmenbedingungen des GEM-Modells ausgew?hlt und anhand der Expertenbefragung n?her analysiert:

  • Finanzierung
  • Arbeitsmarkt
  • Marktdynamik und Marktzugang
  • Wertsch?tzung neuer Produkte/Dienstleistungen

F?r die Verdeutlichung der Einsch?tzungen von Kontextfaktoren durch die Experten werden diese in Form von Kreisdiagrammen grafisch dargestellt.

Dar?ber hinaus werden in diesem Kapitel zwei weitere Themen ausf?hrlich analysiert: die gr?ndungsbezogenen Rahmenbedingungen f?r Familienunternehmen und die Gig Economy. Hierbei handelt es sich um Sonderthemen der Befragung 2018, die keinen festen Bestandteil der j?hrlichen Analyse des GEM darstellen.

Deutschland weist ein attraktives Umfeld f?r neue Produkte und Dienstleistungen auf. Dabei k?nnen sich Gr?nder auf einen wirkungsvollen Patent- und Markenschutz verlassen.

Der Umfang an Finanzierungsmitteln durch professionelle ?Business Angels? wird dagegen nur von ca. einem Drittel der Experten als ausreichend bewertet (vgl. Abb. 16). Das Business-Angels-Netzwerk Deutschland geht von 7.500 aktiven Business Angels in Deutschland aus, die j?hrlich ca. 650 Mio. Euro investieren (vgl. BAND 2013). Die Zahl der Angel-Investoren ist in den letzten Jahren langsam, aber kontinuierlich gewachsen. Business Angels sind erfahrene Manager oder Unternehmer, die sich sowohl mit Kapital als auch mit Know-how an jungen, innovativen Start-ups beteiligen. Diese Form der Finanzierung wird h?ufig am Anfang der Finanzierungskette genutzt. Dar?ber hinaus spielen Business Angels zunehmend auch in Folgefinanzierungsrunden eine nicht unbedeutende Rolle. Die Abstimmung mit institutionellen VentureCapital-Investoren stellt dabei h?ufig eine gro?e Herausforderung dar. Aus der Sicht der Investoren und der Gr?nder ist es von h?chster Relevanz, zugrundeliegende Vertr?ge von Beginn an fair zu gestalten. Das ?German Standards Setting Institute? (www.standardsinstitute.de) bietet seit 2018 f?r die beteiligten Akteure wichtige Dokumente und Standardtexte, um den Investitionsprozess zu erleichtern.

Die befragten Experten sehen grunds?tzlich Defizite am Risikokapitalmarkt in Deutschland und der Kapitalbeschaffung durch B?rseng?nge. Etwa 40 % der Experten sind der Meinung, dass die Beteiligungskapitalgesellschaften ausreichend Venture-Capital (VC) f?r neue und wachsende Unternehmen zur Verf?gung stellen. Um die Finanzierungssituation zu verbessern, sollen laut der Gr?ndungsoffensive des BMWi F?rderinstrumente, wie beispielsweise der HightechGr?nderfonds oder coparion, weiter fortgef?hrt und gest?rkt werden (vgl. BMWi 2018). Zudem soll die Initiierung des Risikokapitalinvestors KfW Capital, eine hundertprozentige Tochter der KfW Bankengruppe, weitere wichtige Impulse f?r den VC-Markt in Deutschland bringen. Eher positiv haben die Experten die Ausstattung neuer und wachsender Unternehmen mit Fremdkapital bewertet. Deutschland ist durch ein bankenorientiertes Wirtschaftssystem gekennzeichnet, die Bereitstellung von Krediten ist deshalb traditionell ein weit verbreitetes Finanzierungsinstrument.