Frauen in F?hrungspositionen ? Erfolgreiche Unternehmensf?hrung im Mittelstand

Frauen stellen aufgrund ihres hohen Bildungsniveaus ein enormes Potenzial f?r Fach- und F?hrungspositionen dar.

Unternehmen kommen in Zukunft nicht mehr am Potenzial der Frauen vorbei. Junge Frauen sind gut qualifiziert, leistungsstark und karriereorientiert. Sie stellen ?ber die H?lfte der Hochschulabsolventen und damit die Mehrheit des potenziellen Fach- und F?hrungskr?ftenachwuchses. Sie werden verst?rkt in die Fach- und F?hrungspositionen dr?ngen. Damit w?chst der Druck in Unternehmen, Frauen entsprechende Karrierechancen zu er?ffnen und den Aufstieg in Spitzenpositionen zu erm?glichen.

Wenn wir nicht das Talentreservoir von Frauen ?ffnen und wertsch?tzen, werden wir massivste Probleme bekommen. Es werden nicht nur Experten fehlen, sondern auch F?hrungskr?fte.

? Thomas Sattelberger, Personalvorstand bei der Telekom bis 2012 ?

Kein Zweifel: Unternehmen mit einer ausgewogenen Besetzung von M?nnern und Frauen in der Unternehmensf?hrung sind wirtschaftlich erfolgreicher und als Arbeitgeber attraktiver.

Wie Untersuchungen gro?er Wirtschaftsberatungen best?tigen, wirkt sich ein h?herer Frauenanteil in der F?hrungsetage nicht nur gut f?r das Wachstum und den gesch?ftlichen Erfolg des Unternehmens aus. Frauen bereichern mit ihren F?higkeiten, ihrer spezifischen Sichtweise und ihrem pers?nlichen Stil auch die Kultur und Arbeit im Unternehmen. Sie bringen mehr Vielfalt ins Unternehmen und auf die F?hrungsebene. Studien der Europ?ischen Union belegen au?erdem, dass ein ausgewogener Mix der Geschlechter, aber auch der Generationen und Kulturen und damit eine repr?sentative Abbildung der Gesellschaft in der Belegschaft die Mitarbeitermotivation und Kundenzufriedenheit positiv beeinflussen und ein attraktives Unternehmensimage unterst?tzen.

Ich rede lieber dar?ber, dass es nat?rlich ein Unding ist, dass Frauen auf F?hrungspositionen in vielen Unternehmen kaum zu finden sind. Aber diese Unternehmen schaden sich selbst. Sie berauben sich der F?higkeiten und Talente, ?ber die Hunderttausende bestens ausgebildeter Frauen verf?gen. Aus meiner Sicht ist das zwar auch eine moralische Frage, aber vor allem eine betriebswirtschaftliche.

? Prof. Dr. Marion Schick, Personalvorstand und Arbeitsdirektorin, Deutsche Telekom AG ?

Die Zukunft ist weiblich: Nicht nur Frauen legen Wert auf flexible Arbeitsbedingungen und eine gute Work-Life-Balance ? auch die Generation Y, das hei?t junge Frauen, aber besonders auch junge M?nner ? tun es.

Unternehmen mit einer chancengleichen Unternehmensf?hrung und familienfreundlichen Arbeitsgestaltung geh?rt die Zukunft. Sie sind besser f?r die strukturellen Ver?nderungen und zuk?nftigen Herausforderungen ger?stet, die der demografische Wandel und die Globalisierung der Arbeitswelt mit sich bringen. Frauen stellen aufgrund ihrer Lebenssituation besondere Anforderungen an die Flexibilit?t der Arbeit und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem auch in F?hrungspositionen. Anforderungen, die besonders auch von jungen Nachwuchskr?ften an das Arbeitsleben gestellt und eingefordert werden. Die Generation Y hat ? wie Studien belegen ? ein gro?es Interesse an flexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsformen im Job und legt hohen Wert auf attraktive Karrierewege und eine gute Work-Life-Balance. Unternehmen, die jetzt eine chancengleiche Unternehmenskultur und familienfreundliche Arbeitsorganisation entwickeln, werden sich im versch?rften Wettbewerb um junge, gut qualifizierte Nachwuchskr?fte erfolgreich durchsetzen.

Arbeiten in einer Belegschaft mit ausgewogenem M?nner-/Frauen-Verh?ltnis funktioniert besser. Auch die Gespr?chskultur ist besser und ausgewogener. Das best?tigen mir auch Kollegen aus anderen Unternehmen.

? Interviewaussage der Gesch?ftsf?hrerin eines Kleinunternehmens aus der Baubranche ?

Frauen f?rdern mit ihren Kompetenzen eine moderne F?hrungs- und Arbeitskultur im Unternehmen.

Die Anforderungen an F?hrung und F?hrungskr?fte ver?ndern sich zugunsten weiblicher F?hrungsst?rken. Unternehmen befinden sich in einem permanenten Ver?nderungsprozess, um den Herausforderungen der sich stetig wandelnden M?rkte gerecht zu werden. Die Reorganisation der betrieblichen Strukturen ist gepr?gt durch Prozessorientierung und Standardisierung. Statt funktionaler Aufgaben und T?tigkeitsprofile ?bernehmen Mitarbeiter definierte Auftr?ge, die sie eigenst?ndig und in Kommunikation mit anderen Unternehmensbereichen erledigen. Vor diesem Hintergrund gewinnen F?hrungskompetenzen wie Change Management, Kommunikationsf?higkeit, Coaching, Mitarbeitermotivation und -bindung neben fachlichen Kompetenzen an Bedeutung. Und die sind h?ufiger im F?hrungsverhalten von Frauen zu beobachten (vgl. Tabelle 4). In einer gleicherma?en mit Frauen und M?nnern besetzten Unternehmensf?hrung erg?nzen sich die verschiedenen F?higkeiten und Stile von M?nnern und Frauen und werden im Sinne einer modernen F?hrung genutzt. Davon profitieren Mitarbeiter und der Betrieb.

Eine ausgewogene Besetzung der Unternehmensf?hrung bietet Chancen, F?hrungsstile der M?nner durch frauenspezifische Qualit?ten zu erweitern. M?nner haben eine andere Art die Dinge anzugehen als Frauen, entwickeln eher einen Tunnelblick, schauen bei der Umsetzung nicht nach rechts und links, sondern ziehen das durch. Frauen sind umsichtiger und sensibler, haben einen anderen Blick auf die Dinge.

? Interviewaussage der Leiterin des Vorstandsb?ros eines Gro?unternehmens aus der Stahlbranche ?

Eine moderne Unternehmensorganisation bietet mehr Flexibilit?t im F?hrungsbereich und er?ffnet neue Wege der betrieblichen Karrieref?rderung.

Frauen bringen mit ihrem Wunsch nach mehr Flexibilit?t und einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf neuen Schwung und mehr Vielfalt in die betriebliche Karrieref?rderung. Unternehmen, die dies ber?cksichtigen, sichern sich erhebliche Vorteile bei der Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal. Moderne Betriebe mit internationaler Ausrichtung und Arbeitsteilung verf?gen h?ufig ?ber eine Matrixorganisation. Diese bietet mehr Flexibilit?t und erm?glicht es, neben der klassischen Kamin- bzw. Statuskarriere weitere Karrieremodelle wie beispielsweise die Projektkarriere oder die Fachkarriere anzubieten. Die Aufstiegswege im Betrieb k?nnen somit vielf?ltiger gestaltet und die Karrierechancen f?r Frauen und M?nner deutlich verbessert werden. Unternehmen erh?hen damit ihre Rekrutierungschancen und setzen wichtige Anreize f?r eine nachhaltige Mitarbeiterbindung.