3.4 Schritte und Meilensteine: Der Ablauf der Digiscouts- Projekte

Das Projekt Digiscouts? ist in regionale wirtschaftliche Bez?ge eingebettet und wird vom RKW in Partnerschaft mit Kammern und Einrichtungen der Wirtschaftsf?rderung durchgef?hrt. Die Azubiprojekte in den Betrieben sind auf einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten angelegt und beinhalten sechs Schritte.

Den Ausgangspunkt der betrieblichen Projekte bildet der Auftaktworkshop in der jeweiligen Region. Zu diesem werden die f?nf bis zehn am Projekt interessierten Betriebe mit ihren Azubis und Ausbildungsverantwortlichen eingeladen. Diese Workshops sind folgenderma?en aufgebaut:

  • Die betrieblichen Akteure erfahren, wie sie strukturiert sinnvolle Digitalisierungspotenziale in ihrem Betrieb finden k?nnen. In diesem Zusammenhang werden sie mit dem Tool RKW-DiScover vertraut gemacht, das auf Basis des Digitalisierungs-Cockpits des RKW entwickelt wurde. Zugleich lernen die Auszubildenden, wie sie mit den bereitgestellten digitalen Plattformen lernen und sich austauschen k?nnen.
  • Dar?ber hinaus stellen sich die RKW-Betreuerinnen und Betreuer vor, und es werden erste Absprachen getroffen ?ber den Ablauf und Zeitrahmen. Die Gesch?ftsf?hrung gibt den Weg f?r die Ideenfindung frei und gibt den Azubis damit R?ckendeckung f?r ihre Projektarbeiten.
  • Schlie?lich dient der Auftaktworkshop auch dazu, dass sich die beteiligten Betriebe kennenlernen und sich im weiteren Verlauf des Projekts Digisouts? in ihrer Region untereinander austauschen.

Beim n?chsten Projektschritt treten dann vor allem die Auszubildendenteams in Aktion. Sie machen sich in ihrem Betrieb ? ausgestattet mit den RKW-Tools zum Lernen und Projektmanagement ? auf die Suche nach Digitalisierungspotenzialen. Fragen, beispielsweise zu Datenschutz und Datensicherheit, k?nnen sie ?ber den RKWecampus kl?ren. Sie haben etwa vier Wochen Zeit, alle Bereiche zu durchleuchten, dabei Ideen zu sammeln und zu formulieren. Die vom RKW Kompetenzzentrum beauftragten Coaches pr?fen gemeinsam mit den Azubis, ob die entwickelten Projektideen mit ?berschaubarem Aufwand sinnvoll umsetzbar sind. Sie ber?cksichtigen dabei die ?normalen? Anforderungen an die Auszubildenden in Schule und Betrieb.

Der darauffolgende Schritt besteht f?r die Auszubildenden darin, den ausgearbeiteten Projektvorschlag der Gesch?ftsf?hrung vorzulegen und zu begr?nden. Dies ist eine gro?e Herausforderung f?r die Azubis, weil sie daf?r den Digitalisierungsbedarf, das Ziel der Ma?nahme und den wirtschaftlichen Nutzen darlegen sowie auch einen konkreten Zeitplan und Verantwortlichkeiten f?r die Arbeitsschritte vorlegen m?ssen.

Mit der Genehmigung eines Azubiprojektes stellt die Gesch?ftsf?hrung die n?tigen Ressourcen an Zeit und Geld f?r die Umsetzung des Vorschlags bereit und entsendet gegebenenfalls weitere Mitarbeitende (z. B. aus der IT-Abteilung) in das Projektteam. F?r die Gesch?ftsf?hrung stellt die Freigabe eines Projekts einen wichtigen Hebel f?r Investitionen in betriebliche Digitalisierung dar. Sie kann ?ber das Investitionsvolumen im Hinblick auf Geld und Arbeitsaufwand entscheiden, und dies auf einer von den Azubiteams ? mit Unterst?tzung der Coaches ? erstellten betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Absch?tzung. Dar?ber hinaus kann sie dabei auch an strategischen Stellschrauben der betrieblichen Digitalisierung drehen. Wie anhand von Fallbeispielen noch gezeigt wird, bieten einige Azubiprojekte die Perspektive, als Pilotl?sungen f?r weiterreichende Digitalisierungsma?nahmen im Anschluss an das Digiscouts?-Projekt zu dienen.

Die Realisierung des Vorschlags im formalen Rahmen des Projekts Digiscouts? ist auf einen Zeitraum von drei bis maximal sechs Monate angelegt. Hierbei ?bernehmen erneut die Azubis die Federf?hrung und tragen die Projektverantwortung. Freilich stehen den betrieblichen Akteuren auch bei diesem Schritt die RKW-Betreuenden sowie die Coaches mit Rat und Tat zur Seite.

Nach Abschluss des Digiscouts?-Projekts setzt sich das RKW noch einmal mit den betrieblichen Akteuren zusammen, um Bilanz zu ziehen: Was hat das Digiscouts-Projekt gebracht und wer hat besonders profitiert? Was hat sich ver?ndert und wie soll es weitergehen?

Sind alle Projekte in der Region beendet, gibt es eine Abschlussveranstaltung, bei der die Ergebnisse vorgestellt werden. Sie werden zudem auf www. digiscouts.de ver?ffentlicht. Als Ausdruck der Wertsch?tzung f?r das Engagement und die Leistungen der Auszubildenen und ihrer Betriebe erhalten alle Beteiligten eine Teilnahmeurkunde. Das Publikum k?rt jeweils das Projekt, das sie am meisten ?berzeugt hat. Der Wettbewerbscharakter hat f?r viele der Azubis eine zus?tzliche motivierende Funktion.

Dar?ber hinaus findet ein bundesweiter Wettbewerb statt. So wurden im November 2019 die Betriebsprojekte einbezogen, die zwischen Mai 2018 und September 2019 umgesetzt wurden. F?r die zwischen Sommer 2019 und Ende 2021 umgesetzten Projekte ist eine Wiederholung geplant.