3.1 Arbeitsprozessnahe Qualifizierung

Die von den Azubis durchgef?hrten Digitalisierungsprojekte orientieren sich an Konzepten arbeitsplatznaher Qualifizierung. Grundlegend f?r das Lernen bei der Arbeit ist die Praxisorientierung. Kompetenzentwicklung und die Durchf?hrung von Verbesserungsma?nahmen, wie die Optimierung von Abl?ufen, sind dabei miteinander verkn?pft. Die St?rke der Lernformen besteht darin, dass die Auszubildenden nicht einfach einen vorgegebenen Lehrplan abarbeiten, sondern selbstst?ndig nach M?glichkeiten und Wegen f?r Probleml?sungen suchen und dabei nach Bedarf auf Lernmaterialien und Unterst?tzung zur?ckgreifen (vgl. f-bb 2008).

Die formale, curricular angelegte klassische Berufsausbildung, die systematisch und umfassend berufliches Wissen ?ber spezielle betriebliche Anwendungsbez?ge hinaus vermittelt, wird durch die arbeitsprozessnahe Qualifizierung erg?nzt. Das Lernen nahe am Arbeitsplatz gibt den Azubis Gelegenheiten, in der Ausbildung Gelerntes in der betrieblichen Praxis anzuwenden. F?r die Berufsausbildung bringt der Bezug zu den Arbeitsprozessen dadurch einen Mehrwert, dass im Praxiszusammenhang der betrieblichen Organisation ein breites Spektrum an personalen, sozialen und fachlich-methodischen Kompetenzen entwickelt werden kann, die f?r flexible Organisationsformen, eng verzahnte und vernetzte Kooperationsprozesse und einen raschen technisch-organisatorischen Wandel von hoher Bedeutung sind.

Vor diesem Hintergrund geht es im Projekt Digiscouts? darum, dass Auszubildendenteams weitgehend selbstorganisiert Digitalisierungsprojekte durchf?hren. Dies beinhaltet die Identifizierung von betrieblichem Digitalisierungsbedarf, die Formulierung von Ideen und Vorschl?gen zur Digitalisierung betrieblicher Funktion sowie schlie?lich ? abgestimmt mit den betrieblichen F?hrungskr?ften ? die Umsetzung von Digitalisierungsma?nahmen. Oft setzen sich die Teams aus Auszubildenden mit unterschiedlichen Ausbildungsberufen zusammen und gew?hrleisten dadurch einen interdisziplin?ren Austausch.

Bei der Erschlie?ung von Digitalisierungsm?glichkeiten kommen die Auszubildenden ?im Betrieb herum?. Sie lernen die betrieblichen Abl?ufe und Zusammenh?nge aus unterschiedlichen Perspektiven kennen. Dabei setzen sie sich nicht nur mit den Potenzialen digitaler Technik auseinander, sondern auch mit der Betriebs- und Arbeitsorganisation, mit Kommunikationsstrukturen und betriebswirtschaftlichen Themen. Neben fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten erwerben die Auszubildenden soziale und personale Kompetenzen. Zum Beispiel tauschen sie sich bei der Recherche von Digitalisierungspotenzialen und bei der Suche nach L?sungen mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen betrieblichen Bereichen und Berufsgruppen aus. Sie lernen es, ihre Arbeitsergebnisse und Ideen auf ?Augenh?he? mit ihren F?hrungskr?ften, der Gesch?ftsf?hrung sowie den externen Coaches darzustellen und zu vertreten. ?bergreifend betrachtet entwickeln die Auszubildenden ihre F?higkeiten, Herausforderungen bei der Arbeit methodisch anzugehen und erh?hen ihre Probleml?sungskompetenzen.