8.1. Ver?nderungen beim Digitalisierungsgrad

Um auf den Ausgangspunkt der Digitalisierung zur?ckzukommen: Die am Projekt Digiscouts? beteiligten Unternehmen sahen sich im Gro?en und Ganzen als mitten drin im Trend der Digitalisierung. Am Ende der Azubi-Projekte sahen die meisten Betriebe Zuw?chse beim Digitalisierungsgrad, und zwar hinsichtlich aller drei abgefragten Dimensionen. Die Einsch?tzungen der Coaches zum Digitalisierungserfolg wiesen in die gleiche Richtung.

Im Verst?ndnis der Befragten wurden mit Zuw?chsen um jeweils rund zehn Prozent die gr??ten Ver?nderungen bei der ?digitalen Durchdringung unternehmensinterner Prozesse? sowie bei der ?Nutzung digitaler Technologien und Dienste? erreicht. Im Durchschnitt moderatere Ver?nderungen sahen die Betriebe mit einem Zugewinn von 5 Prozent beim Einfluss der Digitalisierung auf den Gesch?ftserfolg. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Die von Digiscouts? unterst?tzten Betriebe konnten insgesamt in puncto Digitalisierung erkennbar profitieren. Ein Blick auf die Digitalisierungseffekte in unterschiedlichen Betriebsgr??enklassen ergab das folgende Bild: Die kleinen Betriebe registrierten insgesamt st?rkere Effekte bei ihren Digitalisierungsprojekten als die gro?en und vor allem die mittelgro?en Betriebe. Besonders hoch fielen die Werte beim ?Einfluss der Digitalisierung auf den Gesch?ftserfolg? aus, einem Indikator, der auf betriebswirtschaftliche Effekte der Projekte verweist. Ein wichtiger Grund f?r starken Wirkungen der Digiscouts?-Projekte in den kleinen Unternehmen lag vermutlich darin, dass die kurzen Wege, die pers?nliche Kommunikation und wohl auch Begeisterung f?r die Sache gut geeignet waren, den betrieblichen Digitalisierungsaktivit?ten Schwung zu geben.

Die mittelgro?en Unternehmen wiesen eine geringere Ver?nderungsdynamik auf. Bei der ?digitalen Durchdringung?, der ?Technologienutzung? und insbesondere beim ?Einfluss der Digitalisierung auf den Gesch?ftserfolg? war ein geringerer Zuwachs des Digitalisierungsgrads zu verzeichnen.

Die Gruppe der gro?en Mittelst?ndler (250 bis 499 Mitarbeitenden) konstatierte ? ebenso wie die kleinen Firmen ? einen starken Anstieg bei der Nutzung digitaler Technologien sowie auch bei der digitalen Durchdringung. Dass der Einfluss der Digitalisierung auf den Gesch?ftserfolg nicht allzu stark anstieg, d?rfte damit zusammenh?ngen, dass die Digiscouts-Projekte bei gro?en Unternehmen ein eher geringes relatives Gewicht im Betriebszusammenhang hatten.

Differenziert nach Wirtschaftssektoren und Branchen sind vor allen Dingen unterschiedliche Schwerpunkte bei den Digitalisierungstrends bemerkenswert: Herstellende Unternehmen verzeichneten deutliche Zuw?chse bei der ?digitalen Durchdringung unternehmensinterner Prozesse? und der ?Nutzung digitaler Technologien und Dienste?.

Die Firmen aus dem Dienstleistungssektor erzielten starke Zuw?chse bei der Nutzung digitaler Technologien und Dienste (12 Prozent). Auch der ?Einfluss der Digitalisierung auf den Gesch?ftserfolg? legte dort relativ stark zu (7 Prozent).

Starke Unterschiede in der Digitalisierungsdynamik waren in Zusammenhang mit den Handlungsbereichen und Sto?richtungen der Azubi-Projekte erkennbar. Besonders hohe Zuw?chse beim Digitalisierungsgrad waren bei den (relativ wenigen) Projekten zu verzeichnen, die auf marktseitige Funktionen gerichtet waren und beispielsweise an digitalen Vertriebskan?len oder Angeboten arbeiteten. Hier gaben die betrieblichen Akteure bei den drei abgefragten Dimensionen Steigerungen von 17 bis 19 Prozent an. Bei den Projekten zur Verbesserung der Steuerf?higkeit waren im Hinblick auf die ?Nutzung digitaler Technologien und Dienste? Digitalisierungszugewinne von 15 Prozent zu verzeichnen. In der Wahrnehmung der Akteure moderate Steigerungen gab es bei den Projekten zur Ablaufoptimierung. Die Gesamteinsch?tzungen der Coaches f?hrten in der Quintessenz zu den gleichen Ergebnissen: Auch sie beobachteten, dass die Digitalisierungszuw?chse bei kunden- und marktbezogenen Digitalisierungsma?nahmen am st?rksten ausfielen. 

Die Streubreite der Ver?nderungen je nach Sto?richtung der Digitalisierung k?nnte folgende Gr?nde haben: Bei Ma?nahmen zur Ablaufoptimierung und zur Verbesserung der Steuerungsf?higkeit wurden die Zuw?chse des Digitalisierungsgrads vielfach auf Basis bereits genutzter und erprobter digitaler Technologien und gegebener Ablaufstrukturen erzielt. Mit Projekten in den Handlungsfeldern Kan?le und Angebote wurden dagegen h?ufig neue Wege beschritten und Strukturen aufgebaut. Sie beinhalteten weiterreichende Ver?nderungen in Form eines Digitalisierungsschubs.

In Bezug auf die Digitalisierungseffekte ist ebenfalls deutlich erkennbar, dass auf die Wertsch?pfung bezogene Projekte in den betrieblichen Kernfunktionen st?rkere Zuw?chse mit sich brachten als Projekte, die au?erhalb der Wertsch?pfung angesiedelt waren. Dies ist insofern nicht ?berraschend, da die letztgenannten Projekte in Bereichen durchgef?hrt wurden, die nicht so stark im Fokus betrieblicher Rationalisierung stehen, z. B. im Personalbereich. Im Zentrum standen betriebsinterne Serviceverbesserungen und weniger ?konomisierungsziele.