5.2 Griebsch & Rochol Druck GmbH, Hamm

Die Firma Griebsch & Rochol stellt Druckerzeugnisse wie Zeitschriften, Brosch?ren und Kataloge in Print- und Onlineversionen her. Dar?ber hinaus bietet sie Dienstleistungen auf den Gebieten Datenmanagement und -verwaltung an. Die Firma ist in Hamm ans?ssig und hat 160 Besch?ftigte. Das Digiscouts?- Projekt wurde von drei Auszubildenden des Unternehmens durchgef?hrt und setzte an dem bereits vorhandenen hohen Digitalisierungsniveau an. Die Prozesse der Mensch-Maschine-Kommunikation wurden optimiert.

Ausgangspunkt und Durchf?hrung des Projekts

Griebsch & Rochol Druck war durch den regionalen Partner auf das Projekt Digiscouts? aufmerksam geworden. Dass die Gesch?ftsf?hrung sich zur Teilnahme am Projekt entschloss, hatte mehrere Gr?nde. Man wollte den Auszubildenden eine eigenst?ndige Aufgabe geben aber auch neue Formen der Zusammenarbeit ausprobieren. Als weiteres Motiv nannte die Gesch?ftsf?hrung das Anliegen, den ?Weitblick der Jugendlichen zu nutzen?.

Das Feld der Digitalisierung musste im Unternehmen nicht erst erschlossen werden. Das Unternehmen sch?tzte sich bei einem Niveau von 80 Prozent ein. Maschinen und Menschen waren in den Gesch?ftsprozessen bereits weitgehend digital untereinander vernetzt.

Insofern ging es dem Azubi-Team, zwei angehenden Fachinformatikern sowie einer Auszubildenden auf dem Gebiet der Medientechnologie und Mediengestaltung, weniger um ein Mehr an digitaler Technik als um eine bessere Nutzung der vorhandenen Potenziale. Entschlossen, diese Potenziale aufzusp?ren, machten sich die Auszubildenden mit dem RKW-DiScover auf den Weg durch die einzelnen Fachabteilungen. Sie sprachen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Offset- und Digital-Druckerei und nahmen Schnittstellen zur Logistik und Konfektionierung unter die Lupe. Dadurch lernten sie das Zusammenspiel der Unternehmensprozesse auf eine neue Weise kennen. Sie erfuhren von laufenden Digitalisierungsprojekten und erkannten auch, dass Mitarbeitenden, bei denen die neuen technischen L?sungen eingesetzt werden sollen, in den Prozess mit einbezogen werden m?ssen, wenn die Umsetzung gelingen soll.

Im Zuge ihrer Recherchen und Gespr?che in den Unternehmensbereichen fiel den Azubis auf, dass in den Druckereien R?cksprachen zu Auftr?gen pers?nlich stattfanden. Die analoge Kommunikation f?hrte dazu, dass bei Nachfragen und Fehlern der Prozess unterbrochen werden musste, Maschinen stillstanden und in dieser Zeit deshalb kein Umsatz erwirtschaftet wurde. Telefonische R?ckfragen schieden aus, weil der Ger?uschpegel an den Maschinen zu hoch ist. Um solche Probleme bei der Steuerung der Abl?ufe zu beseitigen, entwickelten die Auszubildenden eine interne Chatfunktion, die alle Fachabteilungen mit den Maschinen verbindet. Ein neues Kommunikations-Tool sollte es den Mitarbeitenden an den Druckmaschinen erm?glichen, direkt mit den Fachbereichen zu kommunizieren und zus?tzlich Dateien oder Links zu versenden.

Die Projektidee war f?r die Gesch?ftsf?hrung so ?berzeugend, dass sie die Azubis mit der Umsetzung der Idee beauftragten. F?r die Azubis hatte ihre Arbeit an der neuen L?sung einen besonderen, zus?tzlichen Charme: Mit der Umsetzung des Kommunikationstools lie?en sich Anforderungen des Ausbildungsplans der Fachinformatiker erf?llen: Das Erlernen einer Programmiersprache. Diese war f?r das Erstellen des Kommunikations-Tools erforderlich.

Die Gesch?ftsf?hrung schuf gute Rahmenbedingungen zur Realisierung der L?sung. Sie stellte die Auszubildenden f?r diese Aufgabe bis zu 20 Wochenstunden frei. Bis zum Ende der Projektlaufzeit war das Tool an einigen Druckmaschinen bereits installiert, mit guten Ergebnissen hinsichtlich verbesserter Kommunikation und Steuerf?higkeit. Die Digiscouts? begleiteten die Testphase nach dem Ende der offiziellen Laufzeit des Projekts weiter.

Bewertung des Projekts

Die Resonanz auf das Projekt fiel bei den Beteiligten einhellig positiv aus, und zwar sowohl im Hinblick auf den Ertrag f?r das Unternehmen als auch f?r die Kompetenzentwicklung der Azubis. So hob der Ausbildungsverantwortliche von Griebsch & Rochol Druck hervor, dass das interdisziplin?re Zusammenarbeiten von Azubis und Mitarbeitenden eine besondere Erfahrung war. Durch das Fokussieren auf Schnittstellen im Unternehmen h?tten die Azubis ein neues Verst?ndnis f?r die laufenden Arbeitsprozesse gewonnen. Bemerkenswert war f?r ihn die eigenst?ndige und zielstrebige Arbeitsweise der drei Azubis, mit der sie ihr Projekt zum Erfolg f?hrten. In der Einsch?tzung des Unternehmens wurden die Ziele des Projekts vollst?ndig erreicht.

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist der Mehrwert f?r das Unternehmen durch die Vermeidung von Prozessunterbrechungen zu betonen, der, so der Coach in seinem Statement zum Projekterfolg, ?berdies von den Digiscouts? auch gut kalkuliert worden war. Vor diesem Hintergrund war die Aussage des Unternehmens, dass das Projekt mit den Azubis noch nicht abgeschlossen sei, als Ank?ndigung zu verstehen, hinsichtlich der Azubiidee weiter am Ball bleiben zu wollen.