5.4.6 Schnittstellen

5.4.6 Schnittstellen

Ein Teil des Transaktionsprozesses, den die Gr?nder nur selten wahrnehmen, ist die ?bergabe der vom Gr?nder eingegebenen Daten in das System der Fachbeh?rde. Dieser Teil war jedoch in allen Gespr?chen mit den Vertretern aus den Ordnungsbeh?rden und IT-Abteilungen ein wesentliches Thema. Die interviewten Mitarbeiter aus den Ordnungsbeh?rden nannten die fehlende Schnittstelle als einen der beiden wichtigsten Gr?nde (s. Kapitel 5.1.1.2 und 5.2), die elektronische Gewerbeanmeldung ?ber das Landesportal nicht zu bewerben, da sie die vom Land erhaltene Meldung h?ndisch in die eigene Fachanwendung einpflegen m?ssen.

Die Ausk?nfte der Kommunen ?berraschen insofern, als dass in Zusammenarbeit von Bund und L?ndern auf Basis der X?V-Richtlinie bereits eine Reihe von Standards, zu denen z.B. auch die XGewerbeanzeige geh?rt, entstanden sind. Dennoch kamen in den Gespr?chen drei Problemfelder im Hinblick auf die Schnittstellen zum Ausdruck:

  • Mehreren Kommunen fehlte die Information, ob die vom Land ?bermittelten Daten dem Standard XGewerbeanzeige entsprechen und wenn ja, inwieweit das eigene System die Daten dann automatisiert einlesen kann.
  • Die Kommunen nutzen eine Vielzahl von eigenen sowie von externen Anbietern bezogenen Fachanwendungen ? z.B. hat Weimar rund 220 Fachverfahren zu betreuen ? und sehen sich damit verbunden auch einer Reihe von Schnittstellen gegen?ber. Nach Auskunft der Verantwortlichen stellen jedoch bislang nicht alle Anbieter die erforderlichen Schnittstellen f?r eine vollst?ndige Automatisierung der Datenfl?sse zur Verf?gung.
  • Die Gew?hrleistung der Kompatibilit?t ? sei es durch die Beauftragung eines Anbieters zur Programmierung einer ben?tigten Schnittstelle, durch eigene Ressourcen oder durch Pflege der Fachanwendungen durch einen weiteren externen Anbieter ? ist laut der Gespr?chspartner mit erheblichen Kosten verbunden.

Dementsprechend ?u?erten IT-Verantwortliche in den Gespr?chen den Wunsch nach einer weitergehenden Vereinheitlichung der Schnittstellen. Ein Gespr?chspartner sieht im Aufbau des Portalverbundes eine gute Gelegenheit, um die in Zukunft erforderlichen Schnittstellen bereitzustellen und somit auch die Kosten f?r die Beauftragung externer Anbieter zu senken.

Auf die Frage, ob die Kommune das Landesportal oder eine eigene L?sung pr?feriert, fielen die Antworten nicht eindeutig aus. Einige Kommunen werden allein aus Kostengr?nden die vom Land angebotene L?sung nutzen, w?nschen sich dabei aber in erster Linie die Bereitstellung der technischen Plattform, die sie dann m?glichst in den eigenen Internetauftritt integrieren k?nnen. Andere Kommunen pr?ferieren hingegen die Implementation eigener L?sungen, die auf die vorhandenen Fachanwendungen abgestimmt sind. Dennoch lehnten auch diese Kommunen eine zentrale L?sung nicht rundweg ab, mahnen aber an, dass die Verf?gbarkeit geeigneter Schnittstellen zur Automatisierung des Datenflusses gew?hrleistet sein muss.