Unternehmensbefragung

Unternehmensbefragung

Um hemmende Faktoren in der Unternehmensbefragung zu ermitteln, wurden die Unternehmer nach Ablehnungsgr?nden f?r betriebliche Suchtpr?vention gefragt. Tendenziell ergibt sich bei dieser Frage in den beiden Branchen ein vergleichbares Bild (Abbildung 5).

Betriebliche Suchtpr?vention unterbleibt in den Unternehmen eher selten wegen der Ablehnung durch die Mitarbeiter (Metall: 20 Prozent; Handel: 12 Prozent) oder der jeweiligen Gesch?ftsf?hrung (Metall: 6 Prozent; Handel: 15 Prozent). Etwa die H?lfte der Betriebe beider Branchen meint aber, dass das Thema keine Bedeutung habe bzw. der eigene Betrieb zu klein sei. Hierbei ist noch zu beachten, dass dies h?ufiger angegeben wurde, je kleiner der befragte Betrieb war.

Fehlende externe Unterst?tzung (Metall: 23 Prozent; Handel: 18 Prozent) oder unzureichende Informationen ?ber ein sinnvolles Vorgehen (Metall: 28 Prozent; Handel: 19 Prozent) bem?ngelt nur eine Minderheit der Betriebe. Kostengr?nde benennen knapp 30 Prozent der Unternehmen als H?rde.

Um die f?rdernden Faktoren der Suchtpr?vention zu ermitteln, wurden die Unternehmen nach Gr?nden f?r deren Einf?hrung gefragt. Allerdings ist die Datenbasis f?r diese Frage sehr gering, da nur wenige Unternehmen Suchtpr?vention implementiert haben; sie erhebt daher auch keinen Anspruch auf m?gliche Verallgemeinerungen.

Den Unternehmen wurden verschiedene Antworten vorgegeben, die sie auf einer Skala von "1 = spielte keine Rolle" bis "5 = spielte die gr??te Rolle" bewerten sollten. Insgesamt ist auff?llig, dass im Bereich Handel die Gr?nde h?her bewertet werden als im Metall-Bereich (Abbildung 6). W?hrend in den Handelsunternehmen die Wahrnehmung sozialer Verantwortung mit einem Durchschnittswert von 4,71 als Hauptgrund angegeben wird, ist es bei den Unternehmen der Metallbranche die Vermeidung von R?ckf?llen.

Die Unternehmen wurden zudem danach gefragt, ob das Thema Suchtpr?vention im Betrieb st?rker verankert werden sollte. Hierzu sollten die Befragten auf einer Antwortskala von "1 = nein, ist nicht n?tig" bis "5 = ja, auf jeden Fall" antworten. Insgesamt reagierten 80 Prozent der Unternehmer ablehnend (Kategorien 1 und 2), wobei die Ablehnung im Handelsbereich mit 83 Prozent merklich ?ber der im Metallbereich liegt (78 Prozent). Insgesamt sechs bzw. sieben Prozent finden jedoch, dass das Thema aufgegriffen werden sollte (Kategorien 4 und 5).

Diese Antworten verdeutlichen, dass ein Gro?teil der Unternehmer keinen Handlungsbedarf f?r das Unternehmen erkennt. Dies spiegeln auch die Antworten auf die Frage wider, ob ein Wunsch nach Informationen zu dem Thema besteht, wobei keine Unterschiede zwischen den Branchen sichtbar sind. Im Bereich Metall gaben nur 12 Prozent (N=13) der Unternehmer an, Interesse an weiteren Informationen an, im Handelsbereich waren es 13 Prozent (N=9).

Auf die Frage, zu welchen Institutionen bzw. Fachstellen die Betriebe bei Fragen der Suchtpr?vention Kontakt aufnehmen w?rden, ist das Kontaktinteresse der Unternehmen ebenfalls gering. Insgesamt gaben nur 26 Befragte (Metall: n=16; Handel: n=10) an, mit wem sie in Kontakt treten w?rden. Im Metallbereich werden an erster Stelle ?rzte, Betriebs?rzte bzw. betriebs?rztliche Dienstleister angegeben, gefolgt von der Berufsgenossenschaft und den Krankenkassen. Vereinzelte Nennungen liegen f?r die Innung bzw. Kammer, Fachstellen f?r Suchtpr?vention und die Polizei vor. Diese Angaben decken sich mit den Antworten von Handelsunternehmen.

Zudem wurden die Unternehmer danach gefragt, ?ber welche Wege und Medien sie sich zu dem Thema informieren m?chten. Von wenigen Prozentpunkten abgesehen, gleichen sich hier die Antworten aus den beiden befragten Branchen. Insgesamt nehmen Brosch?ren mit 27 Prozent die erste Stelle ein. An zweiter Stelle folgen Online-Medien mit elf Prozent. Veranstaltungen der Innung, der Kammer oder des Verbands w?rden nur sechs Prozent der Betriebe besuchen. Fachzeitschriften als Informationsquelle w?nschen sich f?nf Prozent, direkte Beratung drei Prozent und Inhouse-Schulungen gerade zwei Prozent.

Zusammenfassung

Als Hemmnisse f?r das Einf?hren betrieblicher Suchtpr?vention erweist sich weniger die Ablehnung durch die Mitarbeiter oder der jeweiligen Gesch?ftsf?hrung. Vielmehr meint etwa die H?lfte der Betriebe beider Branchen, dass Suchtmittelmissbrauch kein Thema bzw. der eigene Betrieb f?r Pr?ventionsma?nahmen zu klein sei.

Eine fehlende externe Unterst?tzung oder unzureichende Informationen ?ber ein sinnvolles Vorgehen bem?ngelt nur eine Minderheit der Betriebe. Kostengr?nde benennen knapp 30 Prozent der Unternehmen als H?rde. Allgemein wird bei dem Thema Suchtpr?vention im Betrieb kein Handlungsbedarf gesehen.