Ansatzpunkte zur Entwicklung von Suchtpr?vention in KKU

Ansatzpunkte zur Entwicklung von Suchtpr?vention in KKU

In der Expertise werden verschiedene Strategien zur F?rderung der Suchtpr?vention in kleineren Betrieben beschrieben. Im Folgenden werden einige ausgew?hlte Ansatzpunkte diskutiert:

Das Pr?ventionspotenzial des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes aussch?pfen

Als potenzielle Unterst?tzer bei Fragen der Suchtpr?vention sehen die Betriebe an erster Stelle ?rzte, Betriebs?rzte bzw. betriebs?rztliche Dienstleister, zudem Berufsgenossenschaften oder Krankenkassen, vereinzelt auch die Innung bzw. Kammer, Fachstellen f?r Suchtpr?vention oder die Polizei an.

Die Mitarbeiter konnten sich im Fragebogen ?u?ern, woher sie sich Informationen zu den Themen Gesundheit, Arbeitsschutz oder Suchtpr?vention beschaffen. An erster Stelle wird hier das Internet genannt, gefolgt von der Krankenkasse, der Tagespresse und den Kollegen. Offizielle Anlaufstellen wie der Betriebsarzt oder der Betriebsrat werden dahingegen weniger kontaktiert. Ein m?glicher Grund f?r die Vernachl?ssigung der offiziellen Anlaufstellen innerhalb des Unternehmens k?nnte sein, dass nur 39 Prozent der befragten Mitarbeiter den Betriebsarzt ihres Unternehmens ?berhaupt kennen. Die in der Studie einbezogenen Experten erkennen Betriebs?rzten ein hohes Pr?ventionspotenzial zu.

In fr?heren Studien zum Beratungsbedarf von KMU in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsschutz (vgl. H?bner et al. 2010) wurde insbesondere in kleinen Unternehmen eine sehr geringe betriebliche Pr?senz von Betriebs?rzten festgestellt. In der Regel werden diese, wenn ?berhaupt, mit einem minimalen Einsatzumfang f?r Pflichtuntersuchungen beauftragt. Auch erhalten Betriebs?rzte in KKU von den Arbeitgebern in der Regel keinen Auftrag zur Suchtpr?vention, was bedeutet, dass sie zwar im Rahmen der Betriebsbesuche Anregungen aussprechen, diese aber oft nicht betrieblich umsetzen k?nnen.

Als m?glicher "Einstiegsweg" f?r die betriebs?rztliche Suchtpr?vention wurde von den Experten ein gezieltes Themenmarketing genannt, wie z.B. die Betonung der Haftung der Unternehmer f?r unterlassene Unterweisungen oder Anweisungen zum Umgang mit Suchtmitteln. In diesem Zusammenhang ist es eine wichtige Aufgabe f?r die betriebs?rztlichen Verb?nde, die ? bislang selten direkt kontaktierten ? Besch?ftigten in KKU ?ber Aufgaben und Kompetenzen der Betriebs?rzte zu informieren. Dies k?nnte dazu beitragen, dass ein Betriebsarzt von den Besch?ftigten eingefordert und als kompetenter Ansprechpartner eingesch?tzt wird. Eine wichtige Adressatengruppe sind insbesondere die Auszubildenden und jungen Besch?ftigten, da in den ersten Berufsjahren Pr?ventionsma?nahmen besonders wirkungsvoll sind.