Managementletter 2/2019

Die Ver?nderungsgeschwindigkeit steigt

Begriffe wie VUCA und Strategie weisen auf den Einfluss des Milit?rs auf unser aktuell noch vorherrschendes Verst?ndnis von Management hin und stammen aus der j?ngeren Vergangenheit. Agile Methoden wie KANBAN und SCRUM zeigen deutliche ?berschneidungen mit historischen Modellen a l? KAIZEN/KVP. Aus meiner Sicht ist es wenig wirklich Neues dabei - lediglich die Geschwindigkeit der Ver?nderung und damit der Anpassungsbedarf haben zugenommen. Was fr?her mit dem Generationswechsel erledigt wurde, wandelt sich heute deutlich schneller. Der Bedarf an Methoden, um Menschen in Ver?nderungsprozessen zu bef?higen, vom Erfassten zum Erfassenden zu werden, steigt.

Das ?Sowohl, als auch? statt des ?Entweder, oder? bringt weiterhin den Erfolg

In der sich schneller ver?ndernden Arbeitswelt gilt es weiterhin, die Arbeitsf?higkeit der Menschen zu erhalten, um erfolgreich zu bleiben. Die Ver?nderungen in erfolgreichen Unternehmen erfolgen dabei nicht disruptiv, sondern evolution?r. Was uns erfolgreich gemacht hat, ist nicht auf einmal schlecht, nur weil es anscheinend etwas Neues ? wie agile Methoden ? gibt. Die Mitarbeiter, die jahrzehntelange Erfahrung mitbringen (planning heroes), sind weiterhin ein wertvolles Kapital der Firma, das Wertsch?tzung verdient. Die Begeisterung f?r die neue Welt, die die ?digital natives? mitbringen, mit der Welt der ?planning heroes? zu verbinden, ist das Potential f?r schnellere Evolution. Adaptive Planung und Vorbereitung bleiben dabei nach meiner Erfahrung weiterhin elementare Bestandteile des Erfolgs. Die Implementierung einer Teamkultur der Innovationsfreudigkeit, des Vertrauens und der Wertsch?tzung war und ist neben der reinen fachlichen Kompetenz der Erfolgsfaktor ? unabh?ngig von der Art der Ver?nderung. Das Management ist dabei unabdingbarer Teil der Kultur und deren Ver?nderung ?ber Strategie.

Aber Achtung: ?Culture eats strategy for breakfast? (Zitat Peter Drucker).

Ist die Umsetzung der Anforderung nur kompliziert oder schon komplex?

Neue Technologien erfordern neue Methoden. Eine Anwendung des Cynefin Frameworks stellt aus meiner Sicht eine einfache Grundlage dar, um neue Anforderungen sinnvoll zu strukturieren und die Methoden daran anzupassen. Das Model teilt kurz gesagt die Anforderungen in einfach, komplex, kompliziert und chaotisch und bietet Hilfestellung zum Erkennen der Unterscheidungen. F?hrungskr?fte k?nnen darauf M?glichkeitsr?umen schaffen, um mit dem Team die Handlungsempfehlungen auf die aktuellen Anforderungen ihres Unternehmens zuzuschneiden. Somit entsteht ein individuelles Framework, welches kontinuierlich verbessert werden kann, um mit ver?nderten Anforderungen zu wachsen und mit den Umsetzungen zu lernen. In meinem Umfeld wurde dies erfolgreich umgesetzt, um hybride Projektstrukturen zu implementieren.

Ver?nderungsr?ume schaffen, um die Wirksamkeit zu verbessern

Die Kunst der Ver?nderung besteht f?r die F?hrungskraft in der Haltung zu sich und zu den F?higkeiten der Mitarbeiter. Die Rolle der F?hrungskraft im Rahmen der schneller werdenden Ver?nderungen besteht darin, einen Ver?nderungsraum zu gestalten und vorzuleben. Dabei ist die Gestaltung von hybriden Organisationen (das gleichberechtigte Nebeneinander von Linienaufgaben und klassischen und agilen Projekten) die Herausforderung f?r die F?hrungsmannschaft. Es gilt, die entstehenden Spannungen zu thematisieren und an ihnen zu wachsen (agile Methoden sind Problemfinder). Es geht um die Wirksamkeit der F?hrungsmannschaft, um in diesem Spannungsfeld M?glichkeitsr?ume f?r die Entwicklung des Teams und damit des Unternehmens zu gestalten. Das ist eine Aufgabe, die nur von der F?hrungsmannschaft geleistet werden kann. Dadurch k?nnen dann die eigenverantwortlichen Teams in ihre Wirksamkeit kommen.