Krankheiten im Alter und Multimorbidit

Der Alterungsprozess f?hrt zu einer zunehmenden Verletzlichkeit des Organismus. Funktionseinbu?en nehmen zu, die wiederum die Krankheitsanf?lligkeit des Menschen erh?hen und Krankheitsverl?ufe ung?nstig beeinflussen. An dieser Stelle soll kurz auf die am h?ufigsten im Alter auftretenden Krankheiten eingegangen werden, weil diese bei bestimmten Angeboten an die Zielgruppe ebenfalls Ber?cksichtigung finden m?ssen. Grunds?tzlich lassen sich die im h?heren Alter auftretenden Krankheiten in drei Gruppen unterteilen.

  • Alternsbegleitende Erkrankungen:
    Hierbei handelt es sich um physiologische Alterungsvorg?nge, die ein ?normales? Ma? ?berstiegen haben und als Erkrankung hervortreten. Beispiele sind Arteriosklerose, Arthrose und Osteoporose.
  • Krankheiten, die mit dem Alter h?ufiger auftreten:
    Klassische Vertreter sind Hypertonie, Alzheimer-Demenz und Krebserkrankungen. Auff?llig ist, dass Frauen im Vergleich zu M?nnern h?ufiger von k?rperlichen und psychischen Belastungen betroffen zu sein scheinen. (Insofern man nicht unterstellt, dass sie h?ufiger einen Arzt aufsuchen als M?nner und so Krankheiten h?ufiger diagnostiziert werden.) Herz-Kreislauferkrankungen z?hlen zu den h?ufigsten Erkrankungen im Alter.
  • Erkrankungen, die im Alter gravierendere Auswirkungen haben:
    Gemeint sind die Erkrankungen, die f?r j?ngere unproblematisch sind, bei ?lteren Menschen jedoch auf Grund der eingeschr?nkten Organreserven kritisch verlaufen k?nnen. Prim?r sind dies Infektionen der Atemorgane oder Unf?lle (z. B. H?ftfraktur nach Sturz).

Charakteristisch f?r den Gesundheitszustand ?lterer Menschen ist, dass mit steigendem Alter h?ufig mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen. Zudem sind diese Krankheiten vielfach chronisch und irreversibel. Im Jahr 2008 hatten mehr als drei Viertel der Befragten aus den Altersgruppen 70 bis 81 Jahre mindestens zwei Erkrankungen gleichzeitig. Aber auch in den j?ngeren Altersgruppen ist deutlich zu erkennen, dass ab dem 52. Lebensjahr mindestens die H?lfte der Befragten unter zwei oder mehr gleichzeitigen Erkrankungen ?leidet?.

Der Gesundheitszustand der ?lteren Bev?lkerungsschichten in Deutschland, so die Studie ?Gesundheit in Deutschland aktuell 2009?, ist dennoch erfreulich: Bei den ?ber 65-J?hrigen ist noch knapp die H?lfte der Frauen und etwas mehr als die H?lfte der M?nner bei guter oder sehr guter Gesundheit. Um abzusch?tzen, wie sich die gesundheitliche Verfassung nachwachsender Generationen ?lterer im Vergleich zu fr?her geborenen Jahrg?ngen entwickelt hat, wurden Personen desselben Alters in den Jahren 1996, 2002 und 2008 miteinander verglichen. Die Grafik zeigt, dass nachwachsende Jahrg?nge ges?nder sind, als die Befragten der Vergleichsgruppe zu einem fr?heren Zeitpunkt. Dies wird besonders in der Altergruppe der 64- bis 69-J?hrigen deutlich: In dieser Gruppe verringerte sich der Anteil von Personen mit mehr als f?nf gleichzeitig vorliegenden Erkrankungen von 20 Prozent im Jahr 1996 auf unter zehn Prozent im Jahr 2008. Grunds?tzlich l?sst sich f?r alle Altergruppen, mit Ausnahme der der j?ngsten der untersuchten Gruppen, eine generelle Verbesserung des Gesundheitszustandes feststellen.

Bei chronischen Krankheiten bzw. Risikofaktoren wie Diabetes, Asthma, Bluthochdruck und Adipositas ist aber beim Vergleich zu fr?heren Studien ein Anstieg der H?ufigkeit bei den ?ber 65-J?hrigen zu beobachten. In wieweit dieser Anstieg durch die Alterung der Bev?lkerung oder aber durch eine erh?hte Aufmerksamkeit und bessere Fr?herkennung bedingt sind, muss durch weitere Analysen gekl?rt werden.

Tipp

Relevant sind Erkrankungen ?lterer Kunden im Kundenkontakt dann, wenn dieser ?ber l?ngere Zeit andauert, beispielsweise bei Urlaubsreisen. Eine direkte Reaktion des Anbieters auf die Erkrankungen seines Kunden ist unm?glich, weil er in der Regel davon nichts erf?hrt. Es ist aber notwendig, dass beispielsweise Reiseleiter, Gastronomen und Hoteliers erkennen k?nnen, auf welche Krankheit bestimmte Symptome hinweisen und wissen, wie sie im kritischen Fall schnell die richtige, kompetente Hilfe beschaffen k?nnen. Die Kunden sollten sie dar?ber informieren, dass sie ?ber dieses Wissen verf?gen. Ersthelfer-Ausbildungen k?nnen hier unterst?tzen. Eine indirekte Ber?cksichtigung m?glicher Krankheiten kann zum Beispiel auch dadurch erfolgen, dass Speisekarten ?ber eine Auswahlvielfalt verf?gen, die di?tische oder anderweitig individuelle Speisenzusammenstellung erm?glichen.