Beteiligte, Prozessablauf und Vorbereitung
Jede Personalplanung hat es zu Beginn mit einer F?lle von Informationen zu tun, die die Beteiligten leicht ?berfordern kann. Daher braucht es eine einfache Systematik, die zun?chst einmal Komplexit?t reduziert und die gemeinsame Aufmerksamkeit auf die ?richtigen? Themen und Informationen lenkt (siehe Abbildung 2).
Absolut unverzichtbar ist die Teilnahme der Gesch?ftsf?hrung, wichtiger Bereichsleiter, des Personalleiters sowie des BR; nicht des gesamten BR-Gremiums, sondern des Vorsitzenden oder eines anderen kompetenten autorisierten Vertreters.
F?r den Kreis, der hier zusammenkommt, ist in vielen Unternehmen eine systematische zielgerichtete Diskussion in einem halb- oder ganzt?gigen Workshop un?blich. Diese braucht es jedoch, wenn wichtige Weichenstellungen vorgenommen werden sollen und daf?r die bestehende Vielfalt der unterschiedlichen relevanten Perspektiven im Sinne der Erzielung sinnvoller und umsetzbarer Ergebnisse genutzt werden soll.
Die Gesch?ftsf?hrung steht f?r die strategischen Ziele des Unternehmens und verantwortet diese. Das kann niemand sonst, auch nicht in Vertretung. Die (wichtigsten) Bereichsleiter verantworten Funktions- oder Gesch?ftsbereiche, mit denen das Unternehmen im Wettbewerb sein Geld verdient. Aus dieser Perspektive richten sie den Blick auf die Anforderungen an das Personal. Der Betriebsrat hat daf?r zu sorgen, dass die Interessen der Mitarbeiter an sicheren Arbeitspl?tzen und an sozialer Anerkennung bei allen Planungen eine Rolle spielen. Der Personalleiter hat daf?r zu sorgen, dass das Unternehmen heute und zuk?nftig f?r seine gesch?ftlichen Aktivit?ten auf das passende Personal zugreifen kann. |
Keine dieser Perspektiven ist durch eine andere ersetzbar. Gute Ergebnisse einer strategischen Personalplanung setzen voraus, dass sie alle im Spiel sind.
Eine strategische Personalplanung l?sst sich in sechs Schritten realisieren ? ganz unabh?ngig von der Gr??e eines Unternehmens (siehe Abbildung 2).

Man braucht keine ausgearbeitete Unternehmensstrategie, lediglich als Input die Benennung der zentralen strategischen Personalbedarfstreiber durch Gesch?ftsf?hrung oder Vorstand. Diese sollten auch dem Betriebsrat bekannt sein, jedenfalls in Unternehmen mit Wirtschaftsausschuss. Eine gute Organisation vorausgesetzt, l?sst sich eine SPP in einem mittelst?ndischen Unternehmen in einem etwa sechsst?ndigen Workshop mit den oben genannten Teilnehmern durchf?hren.
Die Vorbereitung ist Aufgabe der Personalleitung. Haupts?chlich sind dazu Daten des Personalbestandes aufzubereiten; au?erdem gilt es, den Workshops zu organisieren und gegebenenfalls zu moderieren, falls kein externer Moderator verf?gbar ist. Der Moderator sollte Methode wie einzusetzende Tools sicher anwenden k?nnen.
Die folgenden Abschnitte beschreiben ausf?hrlich den Ablauf der strategischen Personalplanung. Die Prozessschritte werden durch einfach handhabbare Instrumente unterst?tzt, deren Anwendung jeweils erkl?rt und durch Beispielflipcharts (?Praxisbeispiel 1?9?) aus realen SSP-Workshops in mittelst?ndischen Unternehmen illustriert wird3.
Nat?rlich sollte der Moderator die Personalstruktur des Unternehmens gut kennen und die personalwirtschaftlichen Risiken zumindest grob einsch?tzen k?nnen (siehe 5. Schritt). Hilfreich, besonders bei gr??eren Unternehmen, ist eine vorbereitende Personalbestandsanalyse, bei der die Personaldaten nach Kriterien wie Alter, Jobfamilie, Geschlecht, Ausbildung u.a. aufbereitet werden. Daf?r gibt es zahlreiche Instrumente, die zum Teil kostenlos im Internet angeboten werden (beispielsweise der Demografie-Kompass auf www.demobib.de)4. Idealerweise k?nnte schon vorab analysiert werden, welche Jobfamilien es im Unternehmen gibt (1. Schritt).
Zu Beginn des Workshops hat es sich bew?hrt, die Anwesenden mit einer Agenda sowie einem kurzen Input zu strategischer Personalplanung in die Methodik und den Ablauf einzuf?hren (siehe Abbildung 3).
3) Diese Beispiele enthalten unternehmenspezifische Abk?rzungen die hier bewusst nicht ver?ndert wurden.
4) Mehr zu Personalbestandsanalysen auf www.perso-net.de
