1. Schritt: Jobfamilien bilden

Leittext 2:
Jobfamilien

Jobfamilien werden zunehmend als n?tzliches Instrument in der Personalarbeit, insbesondere in der Planung, genutzt.

Was sind Jobfamilien?
Eine Jobfamilie fasst einander ?hnliche Stellen (nicht Personen) zusammen. Stellen statt Personen deswegen, weil es um Anforderungsprofile geht. Der Einfachheit halber kann man Jobfamilien nat?rlich auch nach den entsprechenden Mitarbeitern benennen ? wenn man beachtet, dass es dabei um Stellen und deren Anforderungen geht.

Beispiele: Konstruktion (Konstrukteure), Vertrieb Au?endienst (Au?endienstmitarbeiter), Maschinenbedienung (Maschinenbediener), Arbeitsvorbereitung (Arbeitsplaner), Auftrags- und Produktivit?tsmanagement (Meister), Einkauf (Eink?ufer), Instandhaltung (Instandhalter) usw.

Wenn Anforderungen innerhalb einzelner Jobfamilien zu weit auseinanderfallen, macht man daraus zwei.

Beispiele: Variantenkonstruktion und Neukonstruktion, Au?endienst Produktgruppe A und Au?endienst Produktgruppe B, Maschinenbedienung Blechbearbeitung und Maschinenbedienung Drehen/Fr?sen, usw.

Wozu kann man Jobfamilien nutzen?
Die Wettbewerbsf?higkeit eines Unternehmens beruht auf seinen Kompetenzen, den Qualifikationen (dem ?K?nnen?, ?Wollen? und ?D?rfen?) seiner Mitarbeiter. Jobfamilien sind hilfreich, wenn die Ressource Personal auf (ggf. ver?nderte) Wettbewerbsziele auszurichten ist, weil die Jobfamilie Qualifikationsanforderungen f?r bestimmte Mitarbeitergruppen beschreibt und Aussagen erm?glicht wie:

  • Unser absehbares Wachstum in China um 6 Prozent erfordert eine Erweiterung der Jobfamilien ?Au?endienstmitarbeiter f?r Produktgruppe A? und ?Variantenkonstrukteure? um jeweils drei Mitarbeiter.
  • F?r beide Jobfamilien ben?tigen wir erweiterte Anforderungsprofile.
  • Die Jobfamilie ?Au?endienstmitarbeiter f?r Produktgruppe A? k?nnen wir intern aus den ?Monteuren? rekrutieren ? entsprechende Weiterbildungen vorausgesetzt. ? Die Jobfamilie ?Variantenkonstrukteure? k?nnen wir nicht intern rekrutieren. Wir m?ssen sie vom Arbeitsmarkt einkaufen und ben?tigen daf?r ein erweitertes Anforderungsprofil.

F?hrungspositionen k?nnen keine Jobfamilie bilden, weil es bei ihnen nicht (prim?r) um fachliche Anforderungen geht, es sei denn in kleinen mittelst?ndischen Unternehmen, wo die fachlichen Anforderungen gegen?ber den Managementaufgaben oft im Vordergrund stehen.

Viele (nicht alle) F?hrungspositionen sind Schl?sselpositionen und m?ssen in der Personalplanung entsprechend behandelt werden: fr?hzeitige Nachfolgeplanung f?r F?hrungskr?fte und ?hnliches.

Jobfamilien sind ein ?u?erst flexibles Planungsinstrument. Bei ver?nderten Marktbedingungen kann man sie immer wieder neu ?zuschneiden?, erweitern oder reduzieren ? im Gegensatz zu einer funktionalen Abteilungsstruktur (Produktion, Vertrieb, Marketing, etc.). Deshalb eignen sich Jobfamilien nicht als Dauereinrichtung.

Zu Beginn werden die Jobfamilien des Unternehmens gebildet, indem ?Jobs? bzw. Stellen mit gleichen oder sehr ?hnlichen Anforderungsprofilen zusammengefasst werden: Beispielsweise Konstrukteure, Au?endienstmitarbeiter, Eink?ufer, Arbeitsvorbereiter, Einrichter, Monteure, Servicetechniker, Programmierer, Produktmanager usw.

Die ?hnlichkeit der Anforderungsprofile stellt man ggf. mit einer einfachen Pr?ffrage fest: K?nnen sich die Stelleninhaber gegenseitig (mit geringem Aufwand) vertreten? Nicht entscheidend ist, ob diese im selben K?stchen des Organigramms stehen: Jobfamilien k?nnen, m?ssen aber nicht, einer Abteilung oder einem Team entsprechen ? z.B. geh?ren oft nicht alle Vertriebsmitarbeiter zu einer obfamilie. Anforderungsprofile von Au?endienstmitarbeitern unterscheiden sich beispielsweise erheblich von denen der Mitarbeiter im Innendienst, man hat also mindestens zwei Jobfamilien im Vertrieb, wenn nicht ? wegen unterschiedlicher Produktbereiche ? noch mehr.

In mittelst?ndischen Unternehmen gibt es erfahrungsgem?? nicht mehr als zw?lf Jobfamilien. Verst?ndigen Sie sich im Kreis der Workshop-Teilnehmer auf die Jobfamilien bzw. Schl?sselpositionen, benennen Sie diese mit eindeutigen im Unternehmen ?blichen Bezeichnungen und halten Sie diese auf Moderationskarten sichtbar fest (siehe Abbildung 4).