Prozessaudit ? stimmen die Voraussetzungen einer BR-Beteiligung an ?Strategie??
Das Gelingen einer sozialpartnerschaftlich gestalteten strategischen Personalplanung ist in einem mittelst?ndischen Unternehmen alles andere als selbstverst?ndlich. Wenn allerdings eine Reihe von Voraussetzungen erf?llt ist, k?nnen die Ergebnisse gegen?ber einem Strategieprozess, der allein vom Topmanagement gemacht wird, einen deutlich h?heren Nutzen f?r das Unternehmen bringen ? sowohl f?r seine wirtschaftliche ?berlebensf?higkeit als auch f?r die Mitarbeiter.
Im Wesentlichen bedarf es der folgenden Voraussetzungen:
- Dem Management muss strategische Unternehmensf?hrung und strategisches Arbeiten einigerma?en gel?ufig sein. Zumindest sollte der strategische Blick auf das gesamte Unternehmen ? ?ber den Tellerrand des eigenen Bereichs hinaus ? eine gewohnte Perspektive darstellen. Das hei?t, man versteht die Funktion eines Unternehmensleitbildes, setzt auf dieser Basis strategische Ziele in Bereichsziele, Ma?nahmen und Ressourcenlenkung um, akzeptiert strategische Ziele als verbindliche Vorgaben f?r F?hrungsaufgaben und -handeln sowie f?r die Entwicklung der Personalressourcen.
- Sowohl Management als auch Betriebsrat sollten Rolle und Aufgaben des jeweils anderen als notwendig anerkennen, einander respektieren und an gemeinsamen Probleml?sungen, durchaus auch im Konflikt, interessiert sein. Von Vorteil sind Erfahrungen, Routinen und Muster kooperativ ausgetragener Konflikte. Die Verbindlichkeit von Absprachen, auch von nicht schriftlich fixierten, sollte gelebte Praxis sein.
- Der Betriebsrat sollte ein gekl?rtes Verst?ndnis von seiner Rolle als Interessenvertreter aller Mitarbeiter haben, sich auf dieser Grundlage einbringen und dabei seine Vorstellungen auf das Wesentliche fokussieren sowie diese artikulieren und priorisieren k?nnen. Er sollte das Unternehmen sehr gut kennen und als Autorit?t anerkannt sein.
Das folgende Audit (Tool 1) bewertet diese Voraussetzungen in Form eines Profildiagramms.
Wenn sich Gesch?ftsf?hrung und Betriebsrat zu einer gemeinsamen strategischen Personalplanung entschlossen haben, kann das Audit von beiden Seiten jeweils separat durchgef?hrt werden. Daf?r braucht es nicht mehr als eine halbe Stunde, wenn die richtigen Leute das tun. Zus?tzlich kann ein ? gegebenenfalls extern moderierter ? Selbstbild / Fremdbild-Abgleich durchgef?hrt werden, falls er als sinnvoll erachtet wird.
Bei mehr als zwei nicht erf?llten Voraussetzungen (Bewertungen mit 4 oder 5) in jedem der drei Bereiche macht es Sinn, zun?chst an den Voraussetzungen einer SPP-BR zu arbeiten. Entweder in einem Workshop des Betriebsrates zu Themen der eigenen Rollenfindung und Positionierung oder in einer gemeinsamen Klausur von Betriebsrat und Gesch?ftsleitung / F?hrungskreis. Ein erfahrener externer Moderator kann hilfreich sein. Die Ergebnisse des Audits k?nnen jeweils einen guten Input bilden.

