Vorwort

Vorwort

Strategie ist f?r Unternehmen, ob gro? oder klein, ?berlebensnotwendig. Dieser Aussage widerspricht niemand ernsthaft. Und doch sieht es in der Realit?t vor allem der kleinen Industrieunternehmen (< 100 Mitarbeiter) anders aus: Nur wenige Manager f?hren ihr Unternehmen strategisch, also mit einem umfassenden, Orientierung gebenden Handlungsrahmen.

Woran liegt das? Warum klafft diese L?cke zwischen Wissen und Tun? Ein Grund liegt in der (vermeintlichen) Sicherheit des gegenw?rtigen Erfolges. Der beweist doch, dass man das Richtige tut. Eine Strategie st?rt da nur. Ein folgenschwerer Irrtum: Der Gewinn von heute sagt nichts ?ber die Zukunft aus. Die (strategische) Krise kann bereits begonnen haben.

Ein anderer Grund ist die Scheu vor der strategischen Arbeit an sich. Mit ihr verbinden die Manager kleiner Unternehmen komplizierte Prozesse, Praxisferne, ?berm??ige Bindung von Mitarbeiterressourcen, Angewiesenheit auf Experten, Anstrengung f?r die Schublade. Warum sich also darauf ?berhaupt einlassen?

Weil es auch anders geht. Weil gesunder Menschenverstand, Branchenerfahrung und die Einsch?tzung des eigenen Unternehmens f?r die Entwicklung einer Strategie schon fast gen?gen. Wenn dann noch eine gute Handlungsanleitung hinzukommt, steht der Strategiearbeit nichts mehr im Weg. Eine solche Handlungsanleitung legen wir mit diesem Leitfaden vor. Er basiert auf dem Vorgehensmodell des St. Galler Strategieansatzes, wie es von Roman St?ger vorgestellt wurde (St?ger 2010). Dieses Modell stellt eine klare Struktur und einen passenden Handwerkskasten f?r einfache, transparente Strategiearbeit bereit.

F?r unseren Zweck haben wir dieses Vorgehensmodell angepasst ? will hei?en alles weggelassen, was man weglassen kann, ohne den strategischen Kern aufzuweichen. Herausgekommen ist ein minimalistisches Vorgehensmodell, das unter den oben genannten Voraussetzungen praktikabel ist.

Der Anschaulichkeit halber demonstrieren wir die Strategieentwicklung an einem fiktiven Beispiel, n?mlich an einem Unternehmen des Maschinenbaus. Dieses ist typisch mittelst?ndisch gepr?gt und ein (?ber)f?lliger Strategiekandidat. Zur Debatte stehen im Beispiel nicht in erster Linie die Inhalte der Strategie, also das Was, sondern der Prozess, das Wie. Die inhaltliche Stimmigkeit ist trotzdem gewahrt (Hersteller von Metallbands?gen seien aber vor ungepr?fter ?bernahme gewarnt).

Der vorliegende Leitfaden ist gewisserma?en die Fortsetzung des im Herbst 2013 erschienenen Handlungsleitfadens "Strategische Personalplanung in mittelst?ndischen Unternehmen". Bei dessen Erstellungsprozess konnten wir sehen, wie einfach es den Verantwortlichen / dem Management gelingt, aus einer soliden Strategievorstellung stringent eine diese unterst?tzende Personalplanung abzuleiten. Das verbindet beide Leitf?den miteinander.

Ein dritter Leitfaden ("Ziele vereinbaren") ist geplant. Er schlie?t nahtlos an diesen Strategieleitfaden an. Ausgehend von den strategischen Zielen und Ma?nahmen des fiktiven Unternehmens, spielt er die Zielkaskade mit SMART-formulierten Ziel-Beispielen durch und veranschaulicht, wie handlungsleitende Planergebnisse entstehen.