Vorwort

Vorwort

Der Leitfaden zeigt Ihnen als Unternehmer und F?hrungskraft, wie Sie die Produktivit?t Ihres Unternehmens mit vertretbarem Aufwand berechnen und verbessern k?nnen.

St?ndige Verbesserungen der Produktivit?t sind eine Voraussetzung f?r nachhaltigen Unternehmenserfolg im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die Kennzahl "Produktivit?t" misst die Effizienz, mit der die im Prozess der wirtschaftlichen Leistungserstellung eingesetzten Ressourcen (Input) in das Leistungsergebnis (Output) transformiert werden. Kennzahlen fassen quantitative, d. h. in Zahlen ausdr?ckbare, betriebliche Informationen zusammen. Sie dienen der Entscheidungsunterst?tzung, Steuerung und Kontrolle betrieblicher Ma?nahmen. Als einmalig erhobene Kennzahl ist die Produktivit?t weniger aussagef?hig. Erst durch einen Vergleich mit Zahlen fr?herer Perioden wird die Produktivit?t eine aussagekr?ftige Kennzahl. Sie kann und soll andere betriebswirtschaftliche Kennzahlen erg?nzen, aber nicht ersetzen.

Trotz der anerkannt gro?en Bedeutung der Kennzahl Produktivit?t gibt es in der Unternehmenspraxis und in der betriebswirtschaftlich ausgerichteten Forschung kein einheitliches Verst?ndnis dar?ber, wie Produktivit?t zu beschreiben und zu verstehen ist. Die praktische Ermittlung und Anwendung dieser auf den ersten Blick einfach zu verstehenden Kennzahl st??t deshalb auf erhebliche Schwierigkeiten und Unsicherheiten. Ziel dieses Leitfadens ist es, die Produktivit?tsentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des Verarbeitenden Gewerbes zu f?rdern. Dazu stellen wir Ihnen ein pragmatisches und in der betrieblichen Praxis anwendbares Instrumentarium zur Verf?gung, mit dem Ihre Unternehmensproduktivit?t gemessen, bewertet und verbessert werden kann. Dabei hat die praktische Anwendbarkeit Vorrang vor der Darstellung wissenschaftlicher Aspekte.

Nach einer kurzen Einf?hrung in die Grundlagen der Kennzahl Produktivit?t stellen wir Ihnen ein einfaches Verfahren zur Messung der Gesamtproduktivit?t und definierter Teilproduktivit?ten vor. Am Beispiel verschiedener betrieblicher Handlungsfelder beschreiben wir dann Verbesserungsma?nahmen, die die Arbeitsproduktivit?t, die Materialproduktivit?t, die Betriebsmittelproduktivit?t und die Energieproduktivit?t Ihres Unternehmens steigern. Im Zweiten Teil finden Sie eine Auswahl von Instrumenten und Methoden zur Produktivit?tssteigerung.

Auf diesem Weg wollen wir den in Unternehmen des industriellen Mittelstands verantwortlichen Unternehmern und F?hrungskr?ften Orientierung zum besseren Verst?ndnis und zur praktischen Anwendung der Kennzahl Produktivit?t geben. Der Leitfaden m?chte Sie zur weiteren Besch?ftigung mit dem Thema Produktivit?t motivieren und zu produktivit?tsf?rdernden Ma?nahmen in Ihrem Unternehmen anregen. Dazu geh?rt auch, bei Bedarf Berater hinzuzuziehen ? etwa ?ber die RKW-Landesorganisationen, die die Unternehmen direkt vor Ort mit Beratung, Weiterbildung und anderen Dienstleistungen unterst?tzen.

Hohe oder steigende Produktivit?t ist nicht nur ein wichtiges Mittel zur Gewinnerzielung, ohne das ein Unternehmen im Wettbewerb zwischen Leistungsanbietern auf Dauer nicht bestehen kann. Produktivit?tsentwicklung bedeutet ebenfalls Erzeugung von Mehrwert und ist damit zugleich Voraussetzung f?r gesellschaftlichen Wohlstand. Paul Krugman, 2008 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet, hat diesen Zusammenhang einmal so formuliert: "Produktivit?t ist nicht Alles, auf lange Sicht ist es aber beinahe alles."

RKW Kompetenzzentrum

Eschborn, Juni 2012