Gesamtproduktivit?t und Teilproduktivit?ten

Gesamtproduktivit?t und Teilproduktivit?ten

Eine in vielen Unternehmen verwendete Kennzahl ist die Arbeitsproduktivit?t. Sie stellt der betrieblichen Gesamtleistung (Output) den daf?r erbrachten Arbeitskr?fteeinsatz (Input) gegen?ber ? entweder als Anzahl geleisteter beziehungsweise bezahlter Arbeitsstunden oder als Arbeitskosten beziehungsweise Personalaufwand:

Arbeitsproduktivit?t PA= Output/Arbeitsstunden oder -kosten

Beide Werte, Arbeitsstunden und Arbeitskosten, gelten als vergleichsweise einfach zu erhebende Messgr??en. Die Arbeitsproduktivit?t wird deshalb oft als Kennzahl f?r die Unternehmensproduktivit?t insgesamt verwendet.

Das ist ?berhaupt nicht zu beanstanden, wenn dabei deutlich wird, dass es sich bei der Arbeitsproduktivit?t um eine ?Stellvertreter?-Gr??e f?r die Gesamtproduktivit?t und nicht um eine Kennzahl zur Bewertung der Faktorleistung "Arbeit" handelt. Der Sache nach ist die Arbeitsproduktivit?t jedoch eine Teilproduktivit?t, die das Verh?ltnis zwischen dem Produktionsergebnis und dem bei der Produktion eingesetzten Faktor Arbeit beschreibt.

Arbeitsproduktivit?t als Teilproduktivit?t definieren

Die Gleichsetzung der Begriffe ?Arbeitsproduktivit?t? und ?Produktivit?t? vermittelt ein v?llig falsches Bild dieser Kennzahl, die durch das Zusammenwirken der Elementarfaktoren Arbeitskraft, Betriebsmittel und Werkstoff entsteht. [ . . . ] Zum einen schaffen diese Produktivit?tskennzahlen einen erheblichen, je nach Interessenlage unterschiedlichen, Interpretationsspielraum, zum anderen signalisieren sie u.a. zweifelhafte oder falsche Entscheidungsoptionen bei der geplanten Steigerung von Produktivit?t, n?mlich der Outputsteigerung und/oder der Reduzierung des Inputfaktors Arbeit als einzige Handlungsalternative. (Nebl, Produktivit?tsmanagement, S. 3 f.)

Die Ermittlung von betrieblichen Teilproduktivit?ten erlaubt Ihnen eine zielgenauere Betrachtung und Beeinflussung der Unternehmensentwicklung, als es bei der ausschlie?lichen Erhebung der Unternehmens- oder Gesamtproduktivit?t m?glich ist. Diese beh?lt selbstverst?ndlich ihre Bedeutung als gesamtleistungsbezogene Kennzahl. In Kapitel 2 ("Produktivit?t messen") stellen wir Ihnen ein Verfahren vor, durch das Sie sowohl die Gesamtproduktivit?t Ihres Unternehmens als auch definierte Teilproduktivit?ten mit vertretbarem betrieblichen Aufwand ermitteln k?nnen. Damit entf?llt auch die Notwendigkeit, eine Teilproduktivit?t ? hier: die Arbeitsproduktivit?t ? ersatzweise mit der Gesamtproduktivit?t gleichzusetzen.

Die Definition der Teilproduktivit?ten entspricht weitgehend dem System der Produktionsfaktoren nach Erich Gutenberg, das Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe (Material) als Elementarfaktoren behandelt. Bei den Elementarfaktoren Arbeit und Betriebsmittel handelt es sich um sogenannte Potenzialfaktoren. Potenzialfaktoren sind solche Produktionsfaktoren, die nicht durch den einmaligen Einsatz in der Produktion verzehrt, sondern erst im Laufe der Zeit aufgebraucht werden ? zum Beispiel Arbeitskr?fte, Geb?ude, Maschinen oder langlebige Werkzeuge.

Eine zweite Klasse von Elementarfaktoren sind die sogenannten Repetierfaktoren, die beim Einsatz im Produktionsprozess verbraucht oder in ein Produkt transformiert werden, zum Beispiel Material und Energie. Sie m?ssen f?r den n?chsten Produktionsprozess "repetiert", das hei?t wieder bereitgestellt oder beschafft werden.

Entsprechend den in der Fachliteratur genannten Produktivfaktoren Arbeitskr?fte, Betriebsmittel, Material und Energie empfehlen wir Ihnen, die Teilproduktivit?ten Arbeits-, Betriebsmittel-, Material- und Energieproduktivit?t zu verwenden: