Besch?ftigung

Besch?ftigung

Auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene ging w?hrend der vergangenen beiden Jahrhunderte erh?hte Produktivit?t mit wachsender Besch?ftigung einher: Die L?nder mit den besten Produktivit?tsraten und -niveaus sind diejenigen mit den h?chsten Werten beim Besch?ftigungswachstum.

Was auf der Unternehmensebene jedoch als gute Arbeitsproduktivit?t erscheint, ist oft durch eine Reduzierung der Arbeitskr?fte erreicht worden, bei der das verbleibende Personal die Aufgaben seiner ehemaligen Arbeitskolleginnen und -kollegen ?bernimmt ? was hei?t: das gleiche (ggf. auch ein h?heres) Arbeitsvolumen mit weniger Arbeitskr?ften bew?ltigen zu m?ssen. Noch h?ufiger ist die Praxis, bisher im Unternehmen ausge?bte Funktionen zu externalisieren (Outsourcing in Unternehmen oder L?nder mit niedrigeren L?hnen). W?hrend der vergangenen zwei bis drei Dekaden verzeichneten die meisten europ?ischen L?nder, verglichen mit den fr?her ?blichen Standards, niedriges Wachstum und geringe Produktivit?tssteigerungen mit der Folge von Arbeitsplatzabbau und Unterbesch?ftigung ? nationale Unterschiede und die Sondereffekte der Finanzund Wirtschaftskrise 2008 ff. nicht eingerechnet. Es kommt hinzu, dass im Zuge der wachsenden Bedeutung von Innovation und Kundennutzen f?r die Produktivit?t in einer globalisierten ?konomie ein Unternehmen, dessen Produktivit?tsstrategie vorrangig oder ausschlie?lich auf die Reduzierung des Inputfaktors Personal zielt, seine Wettbewerbsf?higkeit in Gefahr bringt. Forschungsergebnisse zeigen, dass Besch?ftigungsabbau weder zu langfristiger Qualit?tsverbesserung bei Produkten und Dienstleistungen noch zu nachhaltiger Produktivit?tssteigerung f?hrt.

Produktivit?tsparadox

Mit dem Wachstum des Dienstleistungssektors ist dar?ber hinaus die Relation zwischen Produktivit?tsentwicklung und Besch?ftigung weniger deutlich geworden. Das sogenannte "Produktivit?tsparadox" scheint anzuzeigen, dass die starke Besch?ftigungszunahme bei den Dienstleistungen mit einem R?ckgang der Wachstumsrate der Produktivit?t einhergeht. Einige Beobachter gehen jedoch davon aus, dass es sich bei diesem Problem um ein Messproblem handelt: Die verf?gbaren Instrumente sind bisher nicht in der Lage, die signifikanten Produktivit?tsfortschritte zu erfassen, die f?r das Wachstum der Dienstleistungsbesch?ftigung mitverantwortlich sind. Die Zunahme von (z. T. ?ffentlich gef?rderten) Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Messung, Bewertung und Verbesserung der Dienstleistungsproduktivit?t unterst?tzt dieses Argument.

F?r die Zukunft ist evident, dass Produktivit?tsentwicklung und Wirtschaftswachstum so kombiniert werden m?ssen, dass sie positive Besch?ftigungswirkungen erzeugen. Neue Ans?tze zur Verteilung von Produktivit?tsgewinnen m?ssen entwickelt und in der Wirtschaft implementiert werden. Ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige Aspekt ist hier, das Verh?ltnis von Produktivit?tsentwicklung und Verg?tung zu ?berdenken und in die ?ffentliche Diskussion einzubringen.

Herausforderung: Arbeitslosigkeit

In den L?ndern der EANPC-Mitgliedsorganisationen ist Arbeitslosigkeit eine erhebliche Herausforderung f?r die Wirtschaftspolitik. Die Mitgliedsorganisationen tragen zur Bearbeitung dieses Themas auf zweierlei Weise bei: auf der einen Seite durch die bereits genannten Ma?nahmen zur F?rderung von Produktivit?t, Wettbewerb, Wachstum und Innovation, die darauf gerichtet sind, die Unternehmen zu st?rken und so die Arbeitspl?tze sicherer zu machen ? selbst in einer Zeit, in der der Anteil der Arbeitskr?fte mit lebenslanger Besch?ftigung abnimmt; auf der anderen Seite k?nnen sie innovative Ans?tze der Besch?ftigungsf?rderung entwickeln und anwenden, insbesondere durch das flexible Management des gesamten Spektrums der Produktionsfaktoren: Wissen, Arbeit, Kapital, Material, Zeit und Raum.

Untersuchungen belegen allerdings, dass die mit diesen Ma?nahmen erreichte Produktivit?t und Wettbewerbsf?higkeit von kurzer Lebensdauer ist, wenn die Restrukturierung nicht angemessen organisiert wird. Mit sozial vertr?glicher beziehungsweise sozial verantwortlicher Restrukturierung von Unternehmen kann dieses Risiko bew?ltigt werden. Praxisbeispiele aus Unternehmen belegen, dass sozial verantwortliche Restrukturierungsgrunds?tze erfolgreich umgesetzt werden k?nnen.