Operative Hektik vermeiden: Langfristige Entwicklungspl?ne f?r Mitarbeiter in einem Autohaus
Operative Hektik vermeiden: Langfristige Entwicklungspl?ne f?r Mitarbeiter in einem Autohaus
Manche Unternehmen merken erst dann, dass eine Stelle neu zu besetzen ist, wenn der Platz wirklich leer ist: sei es, dass durch neue Auftr?ge oder T?tigkeitsfelder neue Aufgaben entstehen, oder sei es, dass die Nachfolge eines ?lteren Mitarbeiters eigentlich schon lange auf der Tagesordnung steht. Dass dies auch anders geht, zeigen gute Modelle und Erfahrungen aus dem Mittelstand.
So gibt es in einem mittelst?ndischen Autohaus in Baden-W?rttemberg langfristige Entwicklungspl?ne f?r die Mitarbeiter. Es gehen z. B. jedes Jahr mehrere Auszubildende in unterschiedlichen Berufen an den Start. Da wird von Anfang an konsequent dar?ber gesprochen, wohin die Reise gehen soll. Sowohl f?r kaufm?nnische als auch f?r technische Auszubildende wird an einem speziell hierf?r ausgerichteten Praxistag ?ber Neigungen und F?higkeiten der Bewerber gesprochen, und es darf auch ausprobiert werden. Damit gibt es bereits zu Beginn eine erste Idee ?ber die m?glichen sp?teren Einsatzbereiche und Optionen.
Am Beispiel des Ausbildungsberufes Automobilkaufmann bedeutet dies, dass schon zu Beginn Weichen gestellt werden k?nnen. Eignet sich der Bewerber mehr f?r den Verkauf bzw. Kundenkontakt oder eher f?r B?rot?tigkeiten, wie z. B. Disposition oder Buchhaltung? Im Laufe der Ausbildung zeigt sich dann, ?ber praktische Aufgaben in den unterschiedlichen Abteilungen, welche Richtung wirklich passt. H?ufig f?hrt der Weg des Automobilkaufmanns in den Verkauf. Um hier eine Entwicklung zu erm?glichen und Fragen zu kl?ren, gibt es neben regelm??igen Mitarbeitergespr?chen in diesem Unternehmen die M?glichkeit, kurz vor dem Ausbildungsende noch mal einen Check in Form eines Development Centers zu durchlaufen.
Wird die bisherige Richtung, z. B. in den Verkauf, best?tigt, wird der "Jungkaufmann" dann entweder als Verkaufsassistent oder ggf. auch schon als Juniorverk?ufer eingesetzt. Entsprechende Weiterbildungen des Herstellers unterst?tzen die Entwicklung. Zeitlich sind dann seit der Einstellung bereits zweieinhalb bis drei Jahre vergangen und die erste Position im Verkauf wird der ehemalige Auszubildende ebenfalls mindestens zweieinhalb Jahre innehaben. Bis er z. B. den Kundenstamm eines "alten Hasen" als dessen Nachfolger ?bernimmt, sind leicht f?nf Jahre vergangen. Das kann man planen!
In diesem Autohaus geht man dann noch weiter und beh?lt die regelm??igen Entwicklungsgespr?che bei. Denn so kann gekl?rt werden, welche Ambitionen, F?higkeiten und W?nsche vorhanden sind und sich vielleicht auch ver?ndert haben, um sie mit der Unternehmensentwicklung in Einklang zu bringen. Die Pl?ne des Unternehmens beinhalten sowohl die strategische Ausrichtung des Unternehmens inkl. m?glicher Erweiterungen als auch Fluktuationsraten und Altersaustritte. So haben das Unternehmen auf der einen Seite und die Mitarbeiter auf der anderen Seite ein relativ klares Bild f?r die Zukunft. Wenn wir hier wieder an unseren Auszubildenden denken, der nach seiner Ausbildung zum Automobilkaufmann die Vertriebslaufbahn eingeschlagen hat, so w?ren folgende n?chste Schritte denkbar: die Zertifizierung zum gepr?ften Automobilverk?ufer, dann eine Weiterbildung und der Einsatz im Gro?kundengesch?ft, ggf. die ?bernahme einer Markenverantwortung bis hin zum Verkaufsleiter ? eine langfristige Planung, die durchaus 10 bis 15 Jahre umfassen kann.
Unn?tig zu sagen, dass dieses Unternehmen wenig Schwierigkeiten hat, neue oder frei werdende Positionen im Haus zu besetzen. Dies bedeutet: Langfristige und strategisch orientierte Planung verhindert kurzfristige operative Hektik bei der Suche nach neuen Mitarbeitern und hilft, interne Potenziale auszusch?pfen.
Praktische Hilfsmittel zur Umsetzung von Mitarbeitergespr?chen finden sich in unseren Praxismaterialien 1 "Mitarbeiterbindung und Leistungsf?higkeit". Wie die folgende Abbildung zeigt, sind in den hier vorgestellten Vorgehensweisen auch Gedanken zur Dokumentation der M?glichkeiten f?r die Mitarbeiterentwicklung enthalten.

Wer nicht gerne mit viel Papier arbeitet, f?r den bietet sich auch der Einsatz einer Karteikarte ? sei es virtuell oder als kleine "Pappkarte" ? wie in folgendem Beispiel an.
