Schleiff Baufl?chentechnik GmbH

Werte schaffen durch Fachkompetenz und synchrone Kommunikation

Firmensitz: Erkelenz, Mitarbeiterzahl: 88

Leistungsprofil
Schleiff ist spezialisiert auf die Instandhaltung und -setzung von Baukonstruktionen; insbesondere Bauwerksabdichtung, Mauerwerkinstandsetzung und Betoninstandsetzung.

Kontakt
Ingo Reifgerste,
Ges. Gesch?ftsf?hrer
reifgerste(at)schleiff.de
www.schleiff.de

Thematische Zuordnung
Digitalisierung im Unternehmen langsam einf?hren und unternehmensintern ausgestalten

Status quo in Sachen Digitalisierung

Bei der Schleiff Baufl?chentechnik GmbH & Co. KG wurden erste Schritte zum digitalen Betrieb unternommen. Die Administration, Bauauftragsrechnung beziehungsweise Baumanagement, Projektplanung, Ausschreibung und Vergabe, Angebotserstellung, Arbeitsvorbereitung sowie Abrechnung wurden bereits digitalisiert und auch die Planung von 2D auf 3D umgestellt. Allein diese ersten Ma?nahmen haben die interne Zusammenarbeit und die Dokumentation im Unternehmen ma?geblich erleichtert und verbessert. BIM ist allerdings noch nicht eingef?hrt. Ingo Reifgerste, Ges.-Gesch?ftsf?hrer, ist von der Digitalisierung ?berzeugt und plant langfristig auch BIM im Unternehmen einzuf?hren. Aber er wei?: ?Um zuk?nftig auch BIM zu nutzen, w?re es erstmal notwendig, weitere Pilotprojekte in der internen Projektentwicklungs-Gesellschaft zu starten. Die Gesellschaft ist im Driver Seat und dort ist es leichter, eine solche Umstellung zu testen. Ziel w?re es dann, innerhalb von f?nf Jahren komplett mit BIM zu arbeiten.?

Die Digitalisierungs-Strategie des Unternehmens

Bei allen Digitalisierungsma?nahmen steht immer der Nutzen f?r das Unternehmen im Fokus. ?Digitalisierung ist nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern als Mittel zum Zweck.? Impulsgeber f?r den Transfer vom analogen zum digitalen Arbeiten kamen bei Schleiff sowohl von au?en durch Auftraggeber und Projektpartner, wie auch betriebsintern von der F?hrungsebene. Die strategischen Ziele, die mit der Digitalisierung erreicht werden sollen, sind Effizienzsteigerung, Verbesserung der Planung und der Planungsqualit?t, mehr Datendurchg?ngigkeit sowie die  Verbesserung der internen und externen Kommunikation. Die Basis der Digitalisierungsstrategie bei Schleiff war zun?chst einmal, die Prozesse im Unternehmen zu pr?fen, denn nur wenn diese funktionieren, ist es sinnvoll, sie zu digitalisieren. Zwei strategische Zielrichtungen haben sich aus dieser ?berlegung heraus in dem Unternehmen entwickelt: zum einen ist bisher analoges Datenmaterial in einem Dokumentenmanagementsystem (DMS) digital verf?gbar und abrufbar; zum anderen soll die Kommunikation verbessert werden. ?ber Plattformen werden Informationen intern, auf Baustellen und an Partner schneller und vor allem synchroner weitergegeben. So k?nnen Planst?nde und Baustellen wirklich auch synchron gehalten werden.

Auto-CAD ist die g?ngige Software im Unternehmen. Mit dem beratenden Software-Haus wurde zudem eine firmenindividuelle Version entwickelt, sodass keine andere Software angeschafft werden musste.

Einbindung der Mitarbeiter

Um mehr Digitalisierung ins Unternehmen zu bringen, wurde zun?chst ein Beispielprojekt bestimmt, das von 2D auf 3D umgestellt wurde. Ausgew?hlte Mitarbeiter wurden hierf?r in Auto-CAD geschult. Die Mitarbeiter aus diesem Pilotprojekt waren somit Fachexperten und Key-User bei Schleiff. Die restlichen Kollegen zogen nach. Durch Role-Models wurden die Vorteile schnell erkannt und f?r alle umgesetzt.

Etablierung von Fachpromotoren
Administrative Prozesse liefen Jahrzehnte lang analog und papiergebunden ab, was sich durch die Digitalisierung drastisch bei Schleiff ge?ndert hat. ?Es ist die Aufgabe der F?hrungskr?fte eines Unternehmens, als ?Machtpromotoren? die Digitalisierung anzusto?en und mit den j?ngeren Mitarbeitern als ?Fachpromotoren? in die Realisierung zu gehen?, meint Herr Reifgerste. Die F?hrungsebene muss die Mitarbeiter mitnehmen, gleichzeitig sind aber auch die Mitarbeiter selbst gefordert, initiativ zu werden.

Regelm??ige Information und Kommunikation mit den Mitarbeitern
Die Belegschaft wird grundlegend auf die Digitalisierung vorbereitet: Es wird viel kommuniziert, die Vorteile des digitalen Transfers werden aufgezeigt und anhand von abgeschlossenen Entwicklungen dargestellt.

Die Kommunikationskan?le und -formen haben sich ebenfalls ver?ndert, beispielsweise durch die Nutzung von Datenaustauschplattformen wie Dropbox und E-Mail oder Kollaborationstools wie Trello. Das Fax wird kaum noch eingesetzt. Projektr?ume werden vor allem in der Anfangsphase der Projektentwicklung genutzt. Dadurch gibt es zwar weniger direkte Kommunikation zu Beginn; das Gespr?ch ist am Ende des Projektes und bei direkten Anfragen aber nach wie vor wichtig.

IT-Kompetenzen systematisch aufbauen
Mit zunehmend mehr digitalisierten Prozessen sind IT-Kompetenzen immer mehr in den Fokus der Personalarbeit des Unternehmens ger?ckt. Diese Kompetenzen werden systematisch aufgebaut. Der Basisbedarf, der intern abgebildet werden soll, muss vor allem auf unternehmensspezifische Prozesse betriebsintern geschult werden. Beim Content und den Softwaretools werden externe Schulungen notwendig, da bei Schleiff bisher niemand ?ber diese Kompetenzen verf?gt. Auch Fernschulungen, beispielsweise Lernen ?ber Video-Tutorials, sieht Ingo Reifgerste als gute M?glichkeit.

?berhaupt seien die IT-Kompetenzen in Ausbildung und Studium sehr wichtig geworden, meint Herr Reifgerste. Gelernt werden sollte in der Ausbildung an Modellen, die flexibel sind, allerdings nicht propriet?r, sondern als Teil der generellen Ausbildung.

?Der BIM-Leitfaden des ZDB ist uns eine gro?e Hilfe, vor allem um im Definitions-Wirrwarr durchzublicken. (?) Es gibt eine Unmenge von Schulungsangeboten, aber ohne Standards f?llt es schwer, einen klaren ?berblick zu behalten?, so der Gesch?ftsf?hrer.

Hemmnisse und Chancen aus Unternehmenssicht

Die gr??ten Hemmnisse bei der Einf?hrung von BIM sieht er in der unzureichenden Standardisierung von Prozessen, im hohen Zeitaufwand und der hohen Komplexit?t f?r die Abl?ufe im Unternehmen sowie in der Un?bersichtlichkeit der Schulungsangebote, in funktionalen Grenzen der Software, in den zu hohen Kosten f?r die Anschaffung von Hard- und Software sowie f?r die Mitarbeiterschulungen, aber auch in der Komplexit?t der Software hinsichtlich ihres Einsatzzwecks. Auch der notwendige Aufbau von Content stellte zus?tzlich eine gro?e H?rde dar.

Aus seiner Sicht k?nnen diese Hemmnisse durch mehr Referenzmodelle abgebaut werden. ?Am besten w?re es, wenn die ?ffentliche Hand Referenzmodelle zur Verf?gung stellen w?rde, das w?re optimal und w?rde helfen, dass mehr Unternehmen BIM nutzen. Voraussetzung w?re nat?rlich, dass diese Modelle kostenfrei seien. (?) BIM wird mehr Effizienz durch weniger Fehler bei der Planung durch Visualisierung und durch Kollisionspr?fung bringen?, da ist sich Ingo Reifgerste sicher.

Er ist davon ?berzeugt, dass BIM das Image der Bauwirtschaft positiv ver?ndern wird. Moderne Arbeitspl?tze und Aufgabenstellungen steigern die Arbeitgeberattraktivit?t. Da zeit- und ortsunabh?ngig gearbeitet wird, wird die Branche auch f?r Frauen attraktiver.

Tipps f?r andere Bauunternehmen

Die Digitalisierung hat nach Angaben des Gesch?ftsf?hrers die gr??ten Auswirkungen auf die Planung im Unternehmen. ?Die fr?he Bauphase ist die entscheidende, hier werden die Weichen f?r den Erfolg eines Projekts gestellt. Wenn hier konkret auf den Punkt gebracht werden k?nnte, welche Informationen am Tag X auf der Baustelle verf?gbar sein m?ssen, w?re das schon ein echter Erfolg?, so Reifgerste.