Steuer Tiefbau GmbH

End-to-End Digitalisierung

Firmensitz: Blumberg, Mitarbeiterzahl: 14

Leistungsprofil
Das Leistungsprofil der Steuer Tiefbau GmbH erstreckt sich auf Tiefbau, Wegebau und Abbruch.

Kontakt
Dominik Steuer
Prokurist, Mitglied der Gesch?ftsf?hrung
dominik(at)steuer-tiefbau.de
www.steuer-tiefbau.de

Thematische Zuordnung
Digitalisierung der Prozesskette Kunde ? Unternehmen ? Baustelle

Status quo in Sachen Digitalisierung

Die Steuer Tiefbau GmbH verwendet aktuelle Technologien sowohl im B?ro als auch auf der Baustelle und weist sich so als sehr innovatives Unternehmen aus. Dabei werden grunds?tzlich zwei Bereiche unterschieden: zum einen die Digitalisierung von Organisations- und B?roprozessen, zum anderen die Digitalisierung der Baustelle mit Hilfe von Bauwerksmodellen und entsprechender Hardware auf der Baustelle.

Es ist im Unternehmen g?ngige Praxis, dass alle Mitarbeiter, vom Bauhelfer, ?ber Maschinisten, LKW-Fahrer bis hin zur Bauleitung und Gesch?ftsf?hrung, mit mobilen Endger?ten ausgestattet sind. ?ber diese mobilen Endger?te werden verschiedene Applikationen auf der Baustelle genutzt. Unter anderem werden eine digitale Zeiterfassung, Bautagesberichte sowie Fotoaufma?e, auf Wunsch mit Verbindung zum Lasermessger?t, eingesetzt. Die Datenverwaltung erfolgt firmenweit ?ber eine Private Cloud-L?sung. Dadurch stehen allen Projektbeteiligten die erforderlichen Informationen, unabh?ngig vom Endger?t, zur Verf?gung. Diese Informationen k?nnen durch spezielle Freigaben auch mit externen Projektpartnern sicher geteilt werden. Ab der Polier-Ebene kommen Tablets mit gro?em Bildschirm zum Einsatz, so dass auch CAD-Pl?ne und Modelle gut lesbar sind und genutzt werden k?nnen.

Auf dem ersten Bagger ist schon seit einiger Zeit eine 3D-Maschinensteuerung installiert. Zus?tzlich kommt f?r Vermessungsund Aufma?-T?tigkeiten ein GPS-Roverstab zum Einsatz. 2D-Plandaten werden durch das Unternehmen selbst aufbereitet und zu einem 3D-Modell weiterverarbeitet. Diese Modelle k?nnen dann ?ber das Internet auf den Bagger ?bertragen werden. Zus?tzlich ist es m?glich, den Bagger selbst als Messger?t einzusetzen. Mit einem herk?mmlichen PC kann ?ber das Internet auf den Bagger zugegriffen werden, wobei Plankorrekturen vorgenommen oder ?nderungen am Modell besprochen und angepasst werden k?nnen ? ohne Baustellenbesuch.

Erste Projekterfolge zeigen sehr gute Ergebnisse in Hinblick auf Qualit?t und Produktivit?t. Die kompletten Vermessungsarbeiten wurden eingespart, da von Anfang an mit einem Modell gearbeitet wurde, welches sowohl ?ber den Bagger als auch ?ber den Roverstab abgerufen werden konnte. Durch das modellbasierte Arbeiten wurden die Bodenschichten exakt nach DIN eingebaut und der Bauherr hatte Kostensicherheit. Das Unternehmen konnte das komplette Mengenrisiko ?bernehmen und dem Bauherrn einen Pauschalpreis unter der Angebotssumme anbieten.

Die Digitalisierungs-Strategie des Unternehmens

Das Bauunternehmen verf?gt nicht ?ber ein ?BIMTeam?, dennoch werden ?ffentliche Auftr?ge im Tiefbau modelliert und f?r Maschinensteuerung, Aufma? und mobile Ger?te bereitgestellt. Schon jetzt ergeben sich dadurch erhebliche Zeit- und Kostenvorteile. Grunds?tzlich ist das Ziel, 100 Prozent digital zu werden. Intern funktioniert das jetzt schon sehr gut. Lediglich f?r die Kommunikation mit externen Partnern ist der Gebrauch von Papier noch notwendig, beispielsweise beim Versand von Rechnungen und Aufma?en. Die Steuer Tiefbau GmbH bietet ihren Kunden immer eine digitale Abwicklung an, geht aber nat?rlich auch auf individuelle W?nsche ihrer Kunden ein.

Mittelfristig sollen deutlich mehr Bauger?te mit Sensorik ausgestattet werden, damit eine End-to-End Digitalisierung erm?glicht wird. Kern dieser End-to-End Digitalisierung ist, dass Daten digital an einem Ort erfasst und gespeichert werden und dann von verschiedenen Ger?ten abgerufen, benutzt und ge?ndert werden k?nnen. Daf?r hat die Steuer Tiefbau GmbH in eine Private Cloud-L?sung investiert, die es erlaubt, Daten mit beliebigen Endger?ten abzurufen. Mehr noch: in dieser Private Cloud-L?sung k?nnen Rollen definiert werden und auch externen Stakeholdern bereitgestellt werden. So kann beispielsweise der Kunde auf Bilder zum Baufortschritt zugreifen und Ingenieure Aufma?e und Pl?ne mit einem eigenen Nutzer-Account herunterladen und einsehen. Zus?tzlich wird im Unternehmen jeder Mitarbeiter mit einem mobilen Endger?t ausgestattet. ?ber eine spezielle Software k?nnen diese dann zu jedem Projekt Daten wie Arbeitszeit, Ger?te, Material, Bilder und Nachunternehmer erfassen.

Einbindung von Mitarbeitern

Der erste Digitalisierungsschock f?r die Mitarbeiter war die Einf?hrung der digitalen Zeiterfassung, die mittlerweile sehr positiv angenommen wurde. Die F?hrungsebene versuchte im Vorfeld, so viel Transparenz wie m?glich zu schaffen und so eine Vertrauensbasis aufzubauen. Es wurde von Anfang an den Mitarbeitern klar vermittelt, dass die Digitalisierungstools nicht zu Kontrollzwecken, sondern zur Arbeitserleichterung genutzt werden. Die Frage der Notwendigkeit stellt sich nun in der Bauunternehmung nicht mehr. Die Mitarbeiter gehen offen und mit Neugier an das Thema Digitalisierung heran.

Anfangs gab es eine vierw?chige ?bergangszeit, w?hrend der die Mitarbeiter dazu angehalten waren, Schwachstellen und fehlende Informationen im System zu melden. In einem gemeinsamen Workshop wurde dann die Datenbank aufgesetzt ? entsprechend den Nutzer-Anforderungen. Aufgrund der intuitiven Bedienung der mobilen Applikation waren keine zus?tzlichen Softwareschulungen notwendig. Die bisherigen Kompetenzfelder mussten nicht erweitert werden, da Dominik Steuer schon ein gro?es Know-how mitbrachte und es nat?rlich mit den Kollegen teilte. Hinzu kommt der sehr niedrige Altersdurchschnitt der Mitarbeiter, f?r die der Umgang mit digitalen Tools zum Alltag geh?rt.

Hemmnisse und Chancen aus Unternehmenssicht

Die Chancen sieht das Unternehmen in einer deutlich besseren Planbarkeit, Transparenz und Effizienz seiner Baustellen. Der Aufwand f?r die Vorplanung ist zwar h?her, daf?r kann das Unternehmen aber auf der Baustelle, in der Wertsch?pfung, effizienter und professioneller auftreten. Das gr??te Hemmnis f?r eine effiziente Digitalisierung ist das schwache Mobilfunknetz im l?ndlichen Raum: Die Umsetzung in der Steuer Tiefbau GmbH wird durch Funkl?cher im 4G-Netz ausgebremst.

Tipps f?r andere Bauunternehmen

Viele Bauunternehmen haben Angst vor der Digitalisierung und f?rchten ihr Gesch?ftsmodell preiszugeben, wenn sie ?ber das eigene Vorgehen sprechen. Steuer Tiefbau sieht das nicht so ? es geht offen mit der Digitalisierung um und m?chte anderen diese Angst nehmen. Deshalb engagiert sich Dominik Steuer im Verband und bei Jungunternehmer Treffen aktiv. ?Einfach machen, die Technologie ist mittlerweile auch f?r Mittelst?ndler erschwinglich. Der Fokus sollte dabei auf der Nutzerfreundlichkeit liegen, die Welt sollte mit der Digitalisierung einfacher, nicht komplizierter werden?, so Dominik Steuer. Der Juniorchef ist der Treiber f?r die Digitalisierung im Unternehmen, deshalb findet er, dass insbesondere ein Generationenwechsel im Unternehmen als Chance f?r die Digitalisierung zu sehen und zu nutzen ist.