Den Nutzen digitaler Technologien aussch?pfen

Was ist bei der Planung, Entwicklung und Einf?hrung digitaler L?sungen zu beachten, damit sie f?r Unternehmen wie Besch?ftigte gr??tm?glichen Nutzen bringen? F?r die Beteiligten am Forschungs- und Entwicklungs-Projekt APRODI war klar: ?Die Technik muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt.?

Dreh- und Angelpunkt im Projekt, das sich mit der Gestaltung von Digitalisierungsprozessen in f?nf Industrieunternehmen befasste, war deshalb die fr?hzeitige Einbeziehung der Betroffenen, also der Mitarbeitenden. Als Expertinnen und Experten f?r ihren jeweiligen Arbeitsbereich wussten sie genau, wo der Schuh in den Abl?ufen dr?ckt. Die Diskussion mit Kolleginnen und Kollegen in den vor- und nachgelagerten Prozessen zeigte die Notwendigkeit von Anpassungen, die mit Digitalisierung zun?chst noch nicht viel zu tun hatten.

Unterschiedliche Erhebungsinstrumente dienten dazu, die Interessen des Unternehmens und der Mitarbeitenden abzuklopfen und Verbesserungspotenziale aufzunehmen. Unter anderem wurden Beobachtungsinterviews und Vor-Ort-Begehungen durchgef?hrt.

Gro?en Raum nahm die Definition der Anforderungen an ein neu zu entwickelndes System in Anspruch. Bei der Agfa HealthCare GmbH, einem von f?nf Partnerunternehmen im Projekt, wurde dazu ein ?soziotechnisches Lastenheft? entwickelt, in dem neben den technischen Eigenschaften des projektierten Werker-Assistenzsystems weitere Anforderungen wie gew?nschte Unterst?tzungsleistungen f?r den Einzelnen und die Arbeitsorganisation (das Team), Qualifizierungsvoraussetzungen und Datensicherheit aufgenommen wurden.

Gerade bei Assistenzsystemen ist darauf zu achten, dass die eingesetzte Technik gut auf die individuellen Bed?rfnisse der Mitarbeitenden eingestellt wird bzw. anpassungsf?hig ist. Ein Zuviel an Vorgaben kann die Handlungsfreiheit des Individuums eventuell zu sehr einschr?nken. Es gilt ??berwachungsfunktionen? so zu gestalten, dass sie die Pers?nlichkeitsrechte des Einzelnen nicht verletzen. Bei digitalen Tools spielt neben der Kompatibilit?t mit bereits vorhandenen Systemen die einfache, intuitive Bedienbarkeit eine gro?e Rolle. Daher wurden mehrere Pilotphasen angesetzt, in denen nach und nach Verbesserungsvorschl?ge der Mitarbeitenden in das System eingearbeitet werden konnten (s. o. Beispiel 2).

Alles in allem sei Digitalisierung kein Projekt, sondern ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung, so die ?berzeugung einer APRODI-Verbundpartnerin. Ein f?r alle passendes Erfolgsrezept k?nne es nicht geben, schon allein, weil F?hrungs- und Kommunikationskulturen so unterschiedlich seien. Neue Tools erforderten einen dauerhaften Service- und Ansprechpartner und nat?rlich d?rften auf keinen Fall Schulungen vergessen werden, am besten in Form von kurzen Trainingseinheiten im Arbeitsbereich.