MACON BAU GmbH

Bauleiterin mit Leib und Seele, eine andere Branche kam nie in Frage

Andrea Nowotny, Bauleiterin bei der MACON BAU GmbH, fand schon als Kind das Spielen mit Baukl?tzen spannender, als mit Puppen. ?Ich las sehr gerne Abenteuerb?cher von Jules Verne und wollte Hochh?user in China und Japan bauen. Mit meinem Vater reparierte ich unsere Familienfahrr?der und baute Regale im Keller?, sagt sie.

Geboren und aufgewachsen in Magdeburg in der ehemaligen DDR, der Stadt des damaligen Schwermaschinenbaus, war f?r sie schnell klar, dass sie eine Karriere auf dem Bau einschlagen m?chte. Mit dem Wunsch, Bauzeichnerin zu werden, fing ihre berufliche Laufbahn an. Schlie?lich war die Grenz?ffnung f?r sie die Chance, in das Bauwesen einzusteigen. Als Quereinsteigerin begann f?r sie alles 1994. Anschlie?end bildete sie sich im Fernstudium zur Hochbautechnikerin weiter, heute ist sie ebenfalls Immobilien-?konomin und kennt sich mit Baufinanzierungen aus. Auch die barrierefreie Gestaltung im ?ffentlichen Raum und der Bau von Einfamilienh?usern geh?ren zu ihren beruflichen Kompetenzen. Mit diesem Lebenslauf und Erfahrungen, zu denen auch eine Besch?ftigung als Maurerin bei der Philipp Holzmann AG oder als Baukalkulatorin bei Strabag z?hlen, konnte sie viele Erfahrungen auf unterschiedlichen Positionen im Baubereich sammeln. Das Privatleben habe oft darunter gelitten, berichtet sie, da sie ihre F?higkeiten in dieser klassischen M?nnerdom?ne immer erst unter Beweis stellen und vollen Einsatz zeigen musste, was mit zwei Kindern nicht immer einfach war . Dieser Einsatz hat sich aber gelohnt, denn ihr Traum von der Bauleiterposition hat sich erf?llt.

Jetzt arbeitet die 51j?hrige nach einem langen Auf und Ab im Berufsleben als Bauleiterin f?r ein Planungs- und Bau?berwachungsb?ro in Magdeburg. Die Firma ist deutschlandweit unterwegs, arbeitet f?r Wohnungsunternehmen privat oder st?dtisch und da ?berwiegend in der Strangsanierung.

Sie ist Bauleiterin mit Leib und Seele und wird von den Kollegen gesch?tzt. ?Als Frau muss man trumpfen!?, berichtet sie. Durch Fachwissen konnte sie f?r Akzeptanz sorgen. Zudem habe die Besch?ftigung von Frauen etliche Pluspunkte, wie auch Vorgesetzte und Kollegen festgestellt haben: Frauen bringen als Bauleiterin mehr Struktur und Ordnung auf die Baustelle. Die Tonart ?ndert sich positiv, da Frauen sachlich und zielf?hrend kommunizieren und unn?tige Diskussionen vermieden werden. Eine Chance f?r eine Position im oberen Management sieht Frau Nowotny f?r sich allerdings nicht. ? ...da ich zu direkt und ehrlich bin und mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halte. Das hei?t aber nicht, dass ich keinen Respekt habe?, betont sie.

F?r Frau Nowotny haben Frauen in F?hrungspositionen durchaus viele Vorteile. Sie verfolgen ?berwiegend einen kooperativen F?hrungsstil, binden also ihr Team sowohl bei Problemen als auch bei Entscheidungen mit ein, und sie k?nnen genauso loben wie durchgreifen. Darum ist sie der Meinung, dass sich die Unternehmen Frauen gegen?ber ?ffnen und auf diese einlassen sollten. Die Unterst?tzung der Frauen sei aber nicht damit abgetan, Frauen nur einzustellen, dar?ber hinaus m?sse man Frauen entgegenkommen und sie begleiten. Frau Nowotny ist mit ihrer jetzigen Position sehr gl?cklich, da es ein abwechslungsreiches Arbeiten ist. ?Man ist am Schreibtisch und ist auch drau?en auf der Baustelle. Au?erdem arbeite ich mit vielen unterschiedlichen Menschen, ob Auftraggebern, Auftragnehmern oder auch Mietern.? Die Arbeit macht ihr sehr viel Spa?. Die Akzeptanz der m?nnlichen Kollegen ist super. Die Auftragnehmer sind zu Beginn eines Bauvorhabens ein wenig irritiert, wie auch wenige Auftraggeber. Das gibt sich aber nach kurzer Zeit, weil sie fachlich genauso versiert ist wie die m?nnlichen Kollegen.

Die engagierte Bauleiterin m?chte Frauen Mut machen, die sich f?r eine T?tigkeit am Bau interessieren, diesem Wunsch auch nachzugehen. Allerdings r?t sie allen M?dchen und jungen Frauen, die sich f?r ein Studium im Bauwesen interessieren, vorab eine technische Berufsausbildung zu durchlaufen. So erlernen diese nicht nur die Praxis, sondern gewinnen auch an Lebenserfahrung.