Leitfaden f?r die Gr?ndungsberatung 45plus

Laut der RKW-Studie ??ltere Gr?nderinnen und Gr?nder? wollen Senior Entrepreneure h?ufig lieber durch Gleichaltrige beraten werden. Das hat mehrere Gr?nde:

• ein geringeres Lerntempo als J?ngere
• der Wunsch, vor J?ngeren Defizite nicht eingestehen zu m?ssen
• Angst vor Fehlern und Blamage vor J?ngeren
• die Erwartung, bei Gleichaltrigen eher eine gemeinsame Wertehaltung zu finden. Geldverdienen spielt f?r die meisten nicht die entscheidende Rolle f?r eine Gr?ndung; vielen ?lteren Gr?ndenden geht es dabei mehr um Freude, Sinnhaftigkeit und auch die ganz pers?nliche Herausforderung, noch einmal etwas Neues zu schaffen
• ein Austausch mit anderen ?lteren Gr?nderinnen und Gr?ndern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern

Ein Schl?ssel zur Beratung kann darin liegen, dass die Beratenden ?Peers?, also ?Gleiche? sind: Menschen im gleichen Alter, die ?hnliches erlebt haben wie ihre Gespr?chspartner.

Auf Augenh?he

In unserem Sinne bedeutet dies: Beraterinnen und Berater im mittleren oder fortgeschrittenen Alter beraten Gr?nderinnen und Gr?nder aus dieser Altersgruppe. Dabei sollen sie nicht nur einf?hlsam zuh?rend erkennen, welche Erfahrungen und W?nsche die Ratsuchenden haben und darauf eingehen. Sie kennen viele dieser Erfahrungen und W?nsche wom?glich bereits selbst.

Die Peer-Beratung will Ratsuchende in ihrem Selbstwertgef?hl st?rken und sie dabei unterst?tzen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Dies bedeutet vor allem, bei der Beratung im Sinne der Ratsuchenden vorzugehen und sich nicht an eigenen Vorstellungen und Zielen zu orientieren.

Dadurch, dass die Beraterin oder der Berater selbst bereits ?lter ist, kann sich eine gr??ere Vertrauensbasis entwickeln. Dies kann geschehen durch:

• die Vorbildrolle der ?lteren Expertinnen und Experten
• die vermittelte und gesp?rte Akzeptanz und Wertsch?tzung
• eine Beratung unabh?ngig von rein betriebswirtschaftlichen Zielen ? im Mittelpunkt stehen stets die Ratsuchenden
• die Orientierung auf F?higkeiten, nicht auf Defizite (siehe auch Berufserfahrungen, Branchenerfahrungen im Kapitel 3.5.)
• eine nicht-direktive Beratungsmethodik ? Selbstverantwortung und Eigenaktivit?t der Beratungsteilnehmenden sind die treibenden Kr?fte
• die Gelegenheit zum Austausch mit anderen gleichaltrigen Gr?nderinnen und Gr?ndern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern

Ein Weg ?ltere Existenzgr?nderinnen und -gr?nder in eine zielgerechte und fachkundige Beratung zu bringen, w?re beispielsweise eine Vermittlung zu den unten genannten ehrenamtlichen SeniorberatungsOrganisationen. Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater waren entweder in den fr?heren Jahren selbst Unternehmerinnen und Unternehmer oder in F?hrungspositionen t?tig. Hier best?nde die M?glichkeit, dass die etwas ?ltere angehende Gr?nderperson im zweiten Schritt in eine weitergehende Beratung geleitet werden k?nnte. Vorstellbar w?re auch die Hinzuziehung einer/s erfolgreichen Unternehmensgr?nderin und -gr?nders gleichen Alters in das ?normale? Beratungsgespr?ch.

Anlaufstellen f?r Peer-Beratung

Eine solche Peer-Beratung bieten in erster Linie erfahrene sogenannte Seniorberaterinnen und -berater, zusammengeschlossen in:

Alt hilft Jung Bundesarbeitsgemeinschaft

Hier bieten bundesweit 15 Vereine vertiefende Beratung und Begleitung durch ehemalige Fach- und F?hrungskr?fte aus der Wirtschaft an.

Schwerpunkt: Hilfe zur Selbsthilfe beim Businessplan, Marketing, kaufm?nnische Unterst?tzung. Kontakte vor Ort vermittelt die Bundesarbeitsgemeinschaft Alt hilft Jung.

www.althilftjung.de

Senior Experten Service (SES)

Der SES ist die Stiftung der Deutschen Wirtschaft f?r internationale Zusammenarbeit GmbH und eine gemeinn?tzige Gesellschaft. Er bietet vertiefende Probleml?sung durch ehemalige Fach- und F?hrungskr?fte aus der Wirtschaft an. Schwerpunkt: L?sung technischer Probleme bei Gr?ndungen und Unternehmen im Ausland.

www.ses-bonn.de

Wirtschaftspaten

Rund 40 Wirtschaftspatinnen und Wirtschaftspaten sind in Hessen und Rheinland-Pfalz ehrenamtlich t?tig und stellen ihre Kompetenz und ihren umfangreichen Erfahrungsschatz zur Verf?gung.

www.wirtschaftspaten.de

Tipp:

?Die Peer-Beratung schafft Authentizit?t, hei?t sich ?auf Augenh?he begegnen?. Denn der Altersunterschied kann zur Barriere werden. Im Gegensatz dazu schafft die Beratung durch Gleichaltrige Akzeptanz.?

Lothar Hunshelm, CSE Management- und Engineer-Consulting, Wuppertal