3.7 Liquidit?t und Rentabilit

3.7 Liquidit?t und Rentabilit

Ausgangslage

Selbst wenn ?ltere Gr?nderinnen und Gr?nder g?nstige Konditionen f?r einen Kredit angeboten bekommen haben, so kann es dennoch aufgrund der kurzen Tilgungszeit zu Problemen kommen.

Liquidit?t
So kann eine h?here Liquidit?tsbelastung ?lterer Gr?nderpersonen nicht grunds?tzlich ausgeschlossen werden. Die Tilgung f?r Fremdkapitalmittel wird in der Regel so gew?hlt, dass eine Gr?nderin bzw. ein Gr?nder mit Erreichen des regul?ren Rentenalters alle Verpflichtungen aus Darlehens- und Kreditvertr?gen an die Bank zur?ckgef?hrt hat. Das kann bedeuten, dass Tilgung und Zinsen bis dahin eine enorme finanzielle Belastung f?r die Liquidit?t sind.

Eine Liquidit?tsbelastung zeigt sich vor allem, wenn hohe Summen aufgebracht werden m?ssten. Das ist wiederum in solchen F?llen relevant, in denen eine Gr?ndung nicht etwa in klassischen Unternehmensbranchen geplant wird, sondern in Risikobranchen, deren Entwicklung nur bedingt eingesch?tzt werden k?nnten, wie beispielsweise die Gastronomie oder im Bereich der Medizintechnik.

Rentabilit?t
Eine hohe Liquidit?tsbelastung kann letztlich dazu f?hren, dass die Wirtschaftlichkeit eines Gr?ndungsvorhabens nicht mehr gegeben ist. Vermeiden l?sst sich dies durch einen h?heren Eigenkapitaleinsatz, der einen geringeren Finanzierungsbedarf zur Folge hat. Bei sehr kapitalintensiven Gr?ndungsvorhaben, die mit hohem Kreditvolumen und kurzen R?ckzahlungszeiten einhergehen, k?nnen die ersten Jahre des Unternehmens lediglich reichen, um die Schulden bei der Bank zu begleichen, womit der wirtschaftliche Ertrag f?r die Gr?nderin bzw. den Gr?nder ausbleibt.

Auswirkungen auf die Rente
Wenn bei kapitalintensiven Gr?ndungen in den ersten Jahren der Finanzierung die Ertr?ge aus der Gr?ndung zur R?ckzahlung der Finanzierung aufgewendet werden m?ssen, hat das oft Auswirkungen auf die Altersversorgung. Der Grund: Ein eigener Kapitalaufbau kann erst ab 60-65 Jahren aufw?rts erfolgen (inkl. Verm?gensaufbau f?r Rente etc.), da im Normalfall das vorhandene Eigenkapital bereits in der Gr?ndungsphase eingesetzt wurde.

Handlungsvorschl?ge

Angesichts der kurzen Tilgungszeit sollten gerade ?ltere Gr?nderinnen und Gr?nder genau einsch?tzen, wie es um die Liquidit?t und die Rentabilit?t ihres Gr?ndungsvorhabens bestellt ist.

Liquidit?tsplanung
Ein Unternehmen muss jederzeit in der Lage sein, seine laufenden Kosten finanzieren zu k?nnen. Um den ?berblick zu behalten, stellt man in einer Liquidit?tsplanung f?r jeden Monat Einnahmen und Ausgaben gegen?ber. Zu den Ausgaben geh?ren auch Tilgung und Zinsen f?r einen Kredit.

Eine Liquidit?tsplanung sollte einen Zeitraum von sechs, besser jedoch zw?lf Monaten umfassen. Aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich die Liquidit?t, die zur Verf?gung steht, um die anstehenden finanziellen Verpflichtungen zu erf?llen.

Rentabilit?tsvorschau
Der Umsatz eines Unternehmens muss so hoch sein, dass alle betrieblichen Kosten gedeckt sind und dar- ?ber hinaus ein akzeptabler Gewinn erzielt wird. Dann ist es ? verk?rzt gesagt ? rentabel. Wie hoch der Gewinn tats?chlich ausf?llt, ist nicht zuletzt davon abh?ngig, welche Belastungen f?r Zinsen und Tilgung zu ber?cksichtigen sind.

Um die Rentabilit?t zu berechnen, m?ssen Gr?nderinnen und Gr?nder ermitteln, wie hoch die zu erwartenden Ums?tze sein werden. Zu diesem Zweck sollten sie mit Zahlen vergleichbarer Unternehmen, mit Angebotspreisen zuk?nftiger Lieferanten und Nachfragepreisen potenzieller Kunden arbeiten. Die H?he typischer Branchenums?tze und -gewinne l?sst sich zudem bei den zust?ndigen Branchen- bzw. Berufsverb?nden erfragen, zus?tzlich bei den Kammern und ? soweit m?glich ? auch bei vergleichbaren Unternehmen.

Wichtige Fragen sind:

  • Mit wie vielen Kunden ist zu rechnen?
  • Wie viel Geld haben diese Kunden zur Verf?gung?
  • Welchen Preis werden die Kunden f?r Produkte oder Dienstleistungen akzeptieren?
  • Wie viele Konkurrenten werben um dieselben Kunden?

Die recherchierten Zahlen flie?en in eine Rentabilit?tsvorschau ein. Hier werden die k?nftigen Ums?tze den zu erwartenden Kosten gegen?bergestellt.

Weitere Informationen:

BMWi-Gr?nderZeiten Nr. 23: Controlling

Tipp: ?Eine realistische Planung ist wichtig. Die Kosten kommen meist wie geplant. Der Umsatz kommt oft erst viel sp?ter und dann zur H?lfte?. ? Expertenmeinung ?