Praktikum zu vergeben

Es kommt nicht von ungef?hr, dass es bereits zahlreiche Leitf?den dar?ber gibt, wie Unternehmen Praktika planen und durchf?hren k?nnen. Sie alle vermitteln Grundlegendes: Mit Systematik und Planung verbessern Sie Ihre Chancen, Sch?lerpraktikanten zu finden und ein abwechslungsreiches Praktikum mit vielf?ltigen Einblicken in Ihr Unternehmen und die m?glichen Ausbildungsberufe am Bau anzubieten ? und gleichzeitig gew?hren sie Ihnen einen pr?fenden Blick auf m?gliche k?nftige Ausbildungskandidaten.

In drei Schritten zum Erfolg

In diesem Abschnitt erfahren Sie in kompakter Form etwas ?ber den typischen Ablauf eines Praktikums. Vor allem aber erhalten Sie Anregungen und Tipps f?r die Kontaktpflege danach. Diese Phase ist eine entscheidende, wenn Sie einem interessierten Praktikanten ein Ausbildungsangebot in Ihrem Bauunternehmen unterbreitet haben. Aber noch zu oft wird diese Zeit stiefm?tterlich behandelt. Im Vorfeld sollten Sie Ihre Ziele festlegen und organisatorische Fragen kl?ren. Die Checklisten 2 und 3 k?nnen Ihnen dabei helfen. Erg?nzen Sie, was in Ihrem Unternehmen au?erdem wichtig ist/gekl?rt werden muss.

TIPP: Weitere Leitf?den zu Sch?lerpraktika finden Sie unter http://rkw.link/praktikumscheckziele.  
Ziele an ein Praktikum: Was wollen wir von Betriebsseite?evt. notwendige
Unterlagen
zust?ndigerledigt
Auszubildende f?r einen Bauberuf f?r das
(?bern?chste Ausbildungsjahr gewinnen
   
F?r die Bauausbildung bei uns begeistern, Entscheidungshilfen
f?r die Berufsfindung liefern
   
Abwechslungsreiche Einblicke gew?hren   
Erfolgserlebnisse erm?glichen, kleine eigenst?ndige
Arbeiten erm?glichen
   
Interessante Aufgaben mit unterschiedlichem
Schwierigkeitsgrad ausw?hlen
   
Sch?ler/in anleiten und begleiten ? Informationen vermitteln   
Test, ob der Sch?ler f?r unsere angebotenen Bau-Ausbildungsberufe
geeignet ist
   
Auf Schl?sselqualifikationen achten:
W?rde der Sch?ler in unser Team passen?
   
Verschiedene berufliche Situationen schaffen ?
Vorstellungen und Anforderungen verdeutlichen
   
Feedback geben   

Checkliste 2: Ziele eines Praktikums. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Wegweiser: Wie organisieren wir Praktika und finden Praktikanten? evt. notwendige
Unterlagen
zust?ndig erledigt
Wie viele Pl?tze bieten wir an?   
Was wollen wir leisten?   
Wer soll die Betreuung ?bernehmen?   
K?nnen wir Arbeit nach Richtlinien des Jugendarbeitsschutzgesetzes
und der Arbeitssicherheit sicherstellen?
   
Praktikumspl?tze auf Homepage anbieten, auf Praktikumsplattformen im Internet   
Bereitschaft kundtun und Bewerbungswege bekanntgeben   
Kontakt zu ?rtlichen Schulen aufnehmen (Ansprechpartner?)   
Wer h?lt den Kontakt zur Schule?   
Termine f?r Berufsfindungspraktikum / Sch?lerpraktikum erfragen;
mit betrieblichen Anforderungen abgleichen
   

 Checkliste 3: Praktikumsangebot. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. 

1. Schritt: Rekrutierung und Auswahl

Bei der Suche nach Praktikanten und der Auswahl der Bewerber f?hren folgende Wege zum Erfolg:

  • ?Mund-zu-Mund-Propaganda?: Empfehlenswerte Praktikumspl?tze werden unter Sch?lern weiterempfohlen.
  • Kontakte mit Schulen bzw. Lehrern aufbauen und pflegen.
  • Unterst?tzung Ihrer zust?ndigen Kammer (IHK, HWK) in Anspruch nehmen.

Versuchen Sie es mit Aufrufen in sozialen Medien (z. B. Facebook) und zeigen Sie, dass Sie auf der Suche nach Sch?lerpraktikanten sind. Mehr zum Thema Social Media und Karrierewebsite finden Sie im zweiten Leitfaden.

TIPP: Nutzen Sie auch die Lehrstellenb?rsen der IHK oder HWK vor Ort. Dort gibt es die M?glichkeit, Sch?lerpraktika anzubieten.

Sie sollten ein Vor- bzw. Bewerbungsgespr?ch f?hren, bevor Sie sich entscheiden. Stellen Sie sich und Ihr Bauunternehmen vor. Der erste Eindruck z?hlt! Denken Sie daran, Sie haben es mit einem potentiellen Nachwuchstalent zu tun, das sich dessen selbst noch nicht bewusst ist. Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite, verheimlichen Sie jedoch nicht die Schattenseiten des Alltags auf der Baustelle.

Klopfen Sie ab, ob sich der Jugendliche interessehalber f?r einen Bauberuf beworben oder weil er in seinem Wunschberuf keinen Praktikumsplatz gefunden hat. Oder ist der Jugendliche noch relativ unbedarft in Sachen Berufswahl? Positiv w?re es, wenn der Jugendliche von sich aus den Praktikumsplatz gesucht hat und pers?nlich im Bauunternehmen vorstellig wurde. Geben Sie auch denen eine Chance, die noch gar keine Berufsvorstellung haben. Genau diese zu bekommen, ist der Zweck der Sch?lerpraktika.

Erkundigen Sie sich nach den Interessen des Sch?lers: Wo liegen seine St?rken, wo seine Schw?chen? Hat er besondere Hobbys, handwerkelt er oder engagiert sich ehrenamtlich? Was k?nnen Sie daraus ableiten?

Gehen Sie gemeinsam den m?glichen Praktikumsplan durch. Was k?nnten m?gliche Aufgaben f?r den Sch?lerpraktikanten sein? Der n?chste Schritt w?re die Auswahl des Praktikanten und die Best?tigung, dass und wann derjenige bei Ihnen ein Praktikum absolvieren kann. Eventuell bringt er von seiner Schule einen entsprechenden Vordruck mit. Sonst k?nnen Sie auf vielf?ltige Muster zur?ckgreifen, die Sie bei Ihrer Kammer finden.

2. Schritt: Praktikum

Eine interne Planung und Organisation ist das A und O. Folgende Aspekte sollten Sie beachten:

  • Wann? Beachten Sie m?glichst Terminvorgaben der Schulen.
  • Benennen Sie einen Betreuer / Praktikumsbeauftragten in Ihrem Betrieb. Das kann eine Aufgabe f?r einen ?lteren Azubi sein oder jemanden, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat. Er d?rfte eher einen guten ?Draht? zu dem Praktikanten finden. Welche Abteilungen durchl?uft der Praktikant? In welchem zeitlichen Ablauf?
  • Welche Aufgaben / T?tigkeiten kommen in Betracht?
  • Welche Arbeitsabl?ufe lernt der Praktikant dadurch kennen?
  • Welche Arbeitsprobe k?nnte der Praktikant erarbeiten, um am Ende des Praktikums ein Arbeitsprodukt in den H?nden zu halten?
  • Sorgen Sie daf?r, dass notwendige Schutzkleidung f?r den Praktikanten zur Verf?gung steht (Helm, Sicherheitsschuhe etc.). Auch der Zugang auf die Baustelle muss geregelt sein.
  • Abschlie?end: Erstellen Sie einen Praktikumsplan.
  • Der erste Tag: Begr??en Sie den Praktikanten. Stellen Sie ihm seinen Betreuer und den Kollegen vor. Zeigen Sie ihm die wichtigsten R?umlichkeiten (z. B. Lager, Kantine, Umkleide, Toiletten).

3. Schritt: Am Endes des Praktikums

F?hren Sie ein Auswertungs-/Feedbackgespr?ch.Geben Sie dem Praktikanten ein m?glichst differenziertes Feedback zu:

  • seiner Eignung f?r den ausprobierten Bauberuf.
  • seinem Engagement und seinem Interesse an dem gebotenen Einblick, seiner P?nktlichkeit und Zuverl?ssigkeit.
  • seinem Verhalten gegen?ber den Kollegen, zu seiner H?flichkeit und den Umgangsformen.
  • seinem Umgang mit Materialien, Werkzeug, Ordnung und Sauberkeit.

Wenn Sie den Sch?ler eventuell ausbilden wollen, signalisieren Sie dieses Interesse bis hin zum konkreten Ausbildungsangebot. Wenn Sie den Sch?ler keinesfalls ausbilden wollen, sollten Sie ihm gegen?ber begr?nden warum er ungeeignet ist. Das Feedbackgespr?ch k?nnen Sie zudem nutzen, so viel wie m?glich dar?ber zu erfahren, wie der Jugendliche Ihr Bauunternehmen und das Praktikum auf der Baustelle erlebt hat. Daraus k?nnen Sie Verbesserungsm?glichkeiten f?r das n?chste Praktikum ableiten.

Erstellen Sie am Ende des Praktikums eine Praktikumsbescheinigung (ggf. -zeugnis) als T?tigkeitsnachweis und zur Beurteilung. Auch hier gibt es eventuell Vorgaben der Schule, zahlreiche Muster f?r Praktikumsbescheinigungen/-zeugnisse finden Sie bei Ihrer Kammer.

OBERSTES GEBOT:
Bleiben Sie mit dem Praktikanten im Gespr?ch und vermitteln Sie ihm, dass Sie stets ein offenes Ohr f?r seine Probleme, seine Ideen, W?nsche und Vorschl?ge haben.