5. Schritt: Botschaft und Erscheinungsbild

Das, was Sie ausmacht, sollte in Ihrer Kommunikation wiederzufinden sein. Doch wird das nur dann authentisch und ?berzeugend gelingen, wenn Ihre Attraktivit?t als Ausbildungsbetrieb im Alltag auf dem Bauhof und der Baustelle wiederzufinden ist. Die entwickelten Ma?nahmen sollten also umgesetzt oder zumindest angesto?en sein. Wie bei jeder Werbung gilt auch hier: Ehrlich w?hrt am l?ngsten.

Bevor Sie eine Kampagne zur Azubisuche starten, sollten Sie ?berpr?fen, ob Ihr Erscheinungsbild und Ihr Auftreten zu dem passen, was Sie an Arbeitgeberattraktivit?t und Ausbildungsangebot ?r?berbringen? wollen.

F?r ein stimmiges Erscheinungsbild zu sorgen ist gar nicht so schwer. Wichtigste Regel: Verbiegen Sie sich nicht, bleiben Sie Sie selbst. Ein bisschen Witz darf dabei sein, ein Schmunzeln bleibt oft gut im Ged?chtnis haften. Hier kann es hilfreich sein, einen Profi (Werbe- oder Marketingagentur) einzubinden.

Die Botschaft
Damit ist das gemeint, was den Zielgruppen im Ged?chtnis bleiben soll. Beim Azubimarketing sind die Jugendlichen und ihre Eltern die Zielgruppen, aber auch die Lehrer und sogar Ihre Auftraggeber/Bauherren.

Die Botschaft ist immer gleich, ganz unabh?ngig davon, zu welchem Zeitpunkt, vom ersten Kontakt mit den Jugendlichen bis zum Ausbildungsbeginn, Sie kommunizieren und auch losgel?st von dem Kommunikationsweg. Der Stil, mit dem Sie Ihr Bauunternehmen pr?sentieren, spiegelt Ihre Unternehmenspers?nlichkeit: z. B. qualit?tsorientiert, traditionsbewusst, regional verwurzelt, als Familienbetrieb, nachhaltig, innovativ mit modernster Technologie.

Ob Sie einen ?Slogan? benutzen sollten, h?ngt vor allem davon ab, ob Sie einen finden, der authentisch beschreibt, wer Sie sind und was Sie tun. Allgemeinpl?tze wie ?ein modernes Unternehmen?, ?ein eingeschworenes Team?, ?die besten L?sungen f?r unsere Kunden? sollten Sie vermeiden, denn das sagt doch jeder von sich. Manchmal eignen sich Wortspiele, der Firmenname oder ein besonderer Standort, um daraus einen einpr?gsamen Slogan zu entwickeln, der wirklich haften bleibt.

Das optische Erscheinungsbild
Haben Sie schon ein einheitliches Design f?r Ihre Werbung, dann sollten Sie das auch f?r Ihren Auftritt als Arbeitgeber nutzen: Ihr Logo, Ihre Firmenfarben sorgen f?r Wiedererkennungswert.

TIPP: Sie k?nnen von Imagekampagnen Ihrer Kammer oder Ihres Verbandes profitieren. Oft d?rfen Sie Bilder, Slogans und Grafiken nutzen oder sogar f?r Ihre Firma anpassen. Fragen Sie nach, was m?glich ist und ob dabei Kosten anfallen.

Etwas Augenmerk sollten Sie auf die Bilder lenken, wenn Sie auf der Firmenwebsite oder in Prospekten damit arbeiten. Sie wirken sehr viel glaubw?rdiger, wenn Sie Menschen aus Ihrem Betrieb zeigen und keine Models. Gerade f?r diejenigen, die sich f?r eine Ausbildung bei Ihnen interessieren, ist es wertvoll zu sehen, wo und mit wem sie arbeiten w?rden. Auch Sie selber als Inhaber d?rfen auf der Website erscheinen ? Sie sind schlie?lich das Gesicht Ihres Bauunternehmens.

TIPP: Lassen Sie sich von abgebildeten Mitarbeitern schriftlich best?tigen, dass sie mit der Ver?ffentlichung ihrer Bilder in Druckerzeugnissen und auf der Website einverstanden sind. Das gilt auch f?r Videos.

Jugendliche nicht ?berfordern
Versetzen Sie sich in die Rolle eines Sch?lers, der ziemlich wenig Ahnung vom Betriebsalltag und erst recht nicht vom Alltag auf der Baustelle hat, gar nicht genau wei?, was man in Ihrem Beruf den ganzen Tag macht. Er oder sie kann vielleicht sagen ?Mit Holz zu arbeiten macht mir Spaߓ oder ?Ich finde es spannend, mit besonderen Maschinen zu arbeiten?. Aber wie aus Holz ein Sparren wird, welche Funktion er hat und eingebaut wird, oder wie die Abl?ufe auf der Baustelle sind ? das wei? ein Sch?ler in der Regel nicht. Zudem sind manche Berufsbezeichnungen wenig erhellend und beschreiben die tats?chlich anfallenden T?tigkeiten nur ansatzweise. Wer kennt schon die genauen Unterschiede zwischen einem Stra?en- und einem Gleisbauer, wenn er nicht in der Baubranche t?tig ist? Vor allem in der fr?hen Phase der Berufsorientierung sollten Sie daher eher eine ?Geschichte? ?ber Ihren Bauberuf erz?hlen, statt von dem zu reden, was man an Voraussetzungen und F?higkeiten braucht. Das wird auch das Image der Bauberufe in der ?ffentlichkeit verbessern k?nnen. Geschichten erz?hlen k?nnen Sie beispielsweise in einer Schule. Sie k?nnen aber auch auf Facebook eine Art Tagebuch schreiben oder Sie drehen einen kleinen Film dar?ber, den Sie auch auf Ihre Website stellen k?nnen. Das muss nicht aufwendig und teuer sein, hier z?hlt ein authentisches Bild mehr als Professionalit?t. Lassen Sie am besten Ihre Azubis zu Wort kommen. Ihr Ziel in dieser Phase sollte sein, Interesse zu wecken und aufrechtzuerhalten. Dabei k?nnen Sie auch auf Argumente verweisen, die zun?chst gar nichts mit Ihrer Ausbildung zu tun haben. Zum Beispiel: Abiturienten entscheiden sich oft wegen der Kosten eines Studiums f?r eine Ausbildung. Sie k?nnten betonen, dass man mit einer Aufstiegsfortbildung nach der Ausbildung einen Abschluss gleichwertig zum Bachelor hat, aber vom ersten Tag an Geld verdient. In dieser fr?hen Phase sind Sie erfolgreich, wenn Sie jemand f?r ein Praktikum gewinnen.

N?her am Schulabschluss werden die Interessen der Jugendlichen konkreter, sie suchen nun gezielt einen Ausbildungsplatz. Nun wollen sie konkrete Informationen, ?ber Verdienstm?glichkeiten, den Ablauf der Ausbildung und so weiter. Diese finden sie eher auf Ihrer Website als in Erz?hlungen. Mehr dazu finden Sie in Leitfaden 2.