Anwendungsfall: Personalbestandsanalyse

Die PTV Group wurde 1979 in Karlsruhe gegr?ndet und w?chst. Unter dem Slogan: ?Die PTV Group plant und optimiert alles, was Menschen und G?ter bewegt? betreibt die Gruppe die beiden Gesch?ftsbereiche Verkehrsplanungsund Logistiksoftware. Rund 650 Besch?ftigte arbeiten f?r die PTV Group, etwa 400 davon am Stammsitz in Karlsruhe. W?hrend das Personalmanagement vor zehn Jahren noch nebenbei erfolgte, ist es heute als eigenst?ndige und ausdifferenzierte Funktion im gesamten Unternehmen anerkannt und hat eine hohe strategische Bedeutung.

In den vergangenen Jahren hat sich die Personalabteilung f?r Jobfamilien als Ordnungsprinzip im Zuge der Einf?hrung von standardisierten Personalgespr?chen, einem einheitlichen Kompetenzmanagement und Fachkarrieren entschieden. Aktuell unterscheidet die PTV Group acht Jobfamilien, die von der Personalabteilung periodisch gemeinsam mit den Fachabteilungen ?berpr?ft und angepasst werden. Alle Jobfamilien sind mit Kompetenzprofilen hinterlegt:

  • Software Engineering
  • Professional Service
  • Direct Sales
  • IT Systeme
  • Produktmanagement/Business Developement
  • Finance & Organisation
  • Communication
  • Project Consulting

Die Strukturierung der Stellen erfolgt dabei bewusst quer zu Abteilungsgrenzen, was der Akzeptanz von Jobfamilien in den Funktionsbereichen nicht unbedingt zutr?glich ist. Gleichzeitig ist dies aber Voraussetzung, um Personalrisiken f?r die Stellenb?ndel zu betrachten, innerhalb derer sich die Stelleninhaber vertreten k?nnen. Entsprechend wurde das Ordnungsprinzip ?Jobfamilien? auch in einer kombinierten Personalbestands- und Altersanalyse angewendet.

Auf den ersten Blick wurde dabei deutlich, wie viele Besch?ftigte sich ?berhaupt gegenseitig vertreten k?nnen und welches Potenzial beispielsweise f?r eine interne Nachfolgeregelung zur Verf?gung steht, was gerade bei den langen Einarbeitungszeitr?umen f?r Softwareentwickler wichtig ist. Au?erdem fiel auf, dass sich die F?hrungsquoten zwischen den einzelnen Jobfamilien deutlich unterscheiden, ebenso die Arbeitsunf?higkeitstage, Teilzeitquoten und die durchschnittliche Betriebszugeh?rigkeit. Allem voran aber wurden die Unterschiede in den Altersstrukturen zwischen den Jobfamilien sichtbar. W?hrend in der Jobfamilie Communication das Altersrisiko beispielsweise ?berschaubar war, stellte sich die Situation in den Jobfamilien Professional Service und Produktmanagement/Business Developement grundlegend anders dar. Der Ersatzbedarf lie? sich entsprechend bis auf die einzelne Stelle im Zeitverlauf darstellen. Dieser Blick w?re verstellt gewesen, wenn die PTV Group die Analyse, wie h?ufig ?blich, ausschlie?lich nach Abteilungsgrenzen unterschieden h?tte. Auf der Grundlage dieser Analyse f?hrte die PTV Group eine strategische Personalplanung nach dem RKW-Ansatz durch.

Die Personalbestandsanalyse er?ffnet das Feld m?glicher Anwendungen von Jobfamilien. Der Blick verweilt beim Heute: Wie gro? sind die Risiken, wenn alles so bleibt, wie es ist? Der Vorteil dieser Vorgehensweise wird deutlich, schaut man sich die m?glichen Alternativen an: Nat?rlich h?tte das Unternehmen, wie h?ufig ?blich, in der Analyse einfach nach Abteilungsgrenzen unterscheiden k?nnen ? mit dem Resultat, dass sehr unterschiedliche Stellen, vom Sachbearbeiter bis zum Abteilungsleiter, in einen Topf geworfen worden w?ren. Die Risikobetrachtung w?re unscharf geblieben. Eine andere M?glichkeit w?re die Betrachtung jeder einzelnen Stelle. Es d?rfte offensichtlich sein, dass der Aufwand um ein Vielfaches h?her gewesen w?re. Au?erdem w?re die Komplexit?t auf ein Ma? gestiegen, dass die Orientierung innerhalb dieser Datensammlung schwer f?llt. Der Aufwand f?r diesen Ansatz besteht im Vergleich zu den genannten Alternativen ausschlie?lich in der grundlegenden Bildung der Jobfamilien. Eine tiefergehende Beschreibung von Jobfamilien, der Aufgaben, Anforderungen und Vernetzungen ist an dieser Stelle nicht notwendig (auch wenn das betrachtete Unternehmen dies f?r andere Zusammenh?nge weitgehend geleistet hat).