Vorwort

Jobfamilien sind ein personalwirtschaftliches Organisationsmittel, das im Grunde zun?chst einmal ?hnliche Stellen zu Stellenb?ndeln zusammenfasst. Ihr Einsatz ist immer Mittel zum Zweck und damit Antwort auf ein bestimmtes betriebliches Problem. Demjenigen, der dies im Blick beh?lt, k?nnen Jobfamilien wichtige Dienste leisten. Schlie?lich kann die damit verbundene Reduktion von Komplexit?t helfen, den Blick auf das Wesentliche zu lenken und personalwirtschaftliche Prozesse effizient zu gestalten. Dies gilt f?r Personalverantwortliche und Manager, die etwa das ben?tigte Personal f?r die anstehenden Gesch?fte planen, genauso wie f?r Mitarbeiter, die beispielsweise von transparenten betrieblichen Entwicklungsm?glichkeiten profitieren.

Gleichzeitig haben wir in unterschiedlichen Betriebsprojekten auch beobachten k?nnen, dass auf anf?ngliche Euphorie und expansivem Einsatz Ern?chterung folgte: Mitunter sind Jobfamilien zu unn?tigem Ballast oder Datenfriedh?fen degeneriert. Die Aufbereitung der unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Jobfamilien halten wir auch deshalb f?r wichtig, weil die Literaturlage d?nn ist. Betriebliche Praktiker, die den Einsatz von Jobfamilien erw?gen, finden zu diesem Thema wenig, was ?ber einschl?gige Dissertationen oder Foliens?tze von Beratungsh?usern hinaus geht, und bleiben weitgehend sich selbst ?berlassen.

In den vergangenen Jahren haben wir dementsprechend in verschiedenen Entwicklungsprojekten immer auch nach dem Einsatz von Jobfamilien gefragt oder ihre Anwendung begleitet. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Wir werden vielmehr auch weiterhin am Ball bleiben und den Einsatz von Jobfamilien nachzeichnen. Dabei interessiert uns im Besonderen der Einfluss der Digitalisierung auf die Jobfamilien in mittelst?ndischen Unternehmen ? auch vor dem Hintergrund einer bestimmten Fragestellung:Warum brauchen Unternehmen Jobfamilien heute mehr als fr?her? Eine m?gliche Antwort: Einerseits erfolgen wirtschaftliche Erneuerungsprozesse immer rasanter, mittelst?ndische Unternehmen positionieren sich h?ufiger in sehr spezifischen Marktnischen und vermelden k?rzere Zeitr?ume, die f?r Produkt- und Dienstleistungsentwicklungsprozesse zur Verf?gung stehen. Andererseits und damit im Zusammenhang werden die Zeitr?ume l?nger, die sie f?r die Entwicklung der n?tigen (sehr spezifischen) Kompetenzen brauchen ? ?ber die Standards der etablierten Berufsbilder hinaus. Jobfamilien k?nnen insofern einen unternehmensindividuellen Standard abbilden und damit die Personalarbeit erheblich erleichtern.

Mit diesem Leitfaden verfolgen wir den Anspruch ? immer ausgehend von konkreten betrieblichen Anwendungen ?, etwas zur Orientierung im Jobfamiliendschungel beizutragen. Der interessierte Praktiker kann auf diese Weise verstehen, warum der Einsatz von Jobfamilien in welcher Form und f?r welche Anwendung sinnvoll war und k?nftig sein kann. Der Leitfaden ist im Rahmen des Projekts ?Wettbewerbsf?hig mit Personalstrategie? im RKW Kompetenzzentrum entstanden. Gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen arbeiten wir hier an der Frage: Wie schaffen Sie es, die passenden Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben? Die Verbindung von Personalarbeit und Unternehmensstrategie ist dabei der zentrale Ausgangspunkt ? nicht nur f?r diesen Leitfaden.

F?r einen vertieften Einblick in die Themen Strategische Personalplanung, Weiterbildungsmanagement, Personalcontrolling oder Personalmarketing lohnt sich ein weiterer Blick auf unsere Projektwebsite: Unsere weiteren Leitf?den, Instrumente und Informationen zu strategischer Personalarbeit finden Sie auf unserer Website www.strategische-personalarbeit.de.

Wir behalten das Thema Jobfamilien und ihren betrieblichen Einsatz im Blick und werden unsere Erfahrungen auch weiterhin b?ndeln und Ihnen zur Verf?gung stellen. Dies gilt im Besonderen dort, wo sich die Anforderungen an das Personal im Zuge von betrieblichen Digitalisierungsvorhaben ver?ndern.

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