2. Vielfaltsbewusste F?hrung

Ziel:

Unsere F?hrungskr?fte bekennen sich zu Vielfalt und sorgen daf?r, dass sich vielf?ltige Blickwinkel und F?higkeiten im Betriebsalltag entfalten und f?r unsere Unternehmensentwicklung genutzt werden. Sie handeln selbst vielfaltsbewusst und beziehen die verschiedenen Erfahrungen, F?higkeiten und Kompetenzen unserer Besch?ftigten in Entscheidungen ein. Au?erdem setzen sie sich f?r ein respektvolles und wertsch?tzendes Miteinander ein.

Erfolgreiche Praxis

Vergleichen Sie die beschriebene Praxis und die Beispiele mit Ihrer eigenen Situation und bewerten Sie selbst, ob Sie Handlungsbedarf sehen. In gr??eren Unternehmen kann der hier verwendete Begriff ?Unternehmen? auch auf einen Verantwortungsbereich bezogen werden.

2.1 F?hrungskr?fte weiterentwickeln

Wir bef?higen unsere F?hrungskr?fte, vielf?ltige Blickwinkel aufzunehmen, wertzusch?tzen und sie in ihre Entscheidungen einzubeziehen.

Anregungen aus der Praxis:

Vielfaltsbewusstes F?hrungsverhalten kann zum Beispiel gef?rdert werden:

  • Bei F?hrungskr?ftetreffen Erfahrungen und Ergebnisse zur F?rderung der Vielfalt austauschen
  • Identifizieren, wo die F?hrungskr?fte im vielfaltsbewussten Verhalten besser werden k?nnen, zum Beispiel in F?hrungskr?ftebesprechungen, Feedback der Besch?ftigten einholen
  • Durch Ausund Weiterbildung der F?hrungskr?fte, zum Beispiel zur ?bung von Perspektivwechseln / interkulturellen Trainings / Argumentationstrainings gegen Vorurteile
  • Durch F?hrungsgrunds?tze, die gemeinsam entwickelt und vereinbart werden
  • F?hrungskr?fte auch nach dem Kriterium ihres vielfaltsbewussten Verhaltens bewerten

-> Weitere Checkpunkte siehe INQA-Check ?Personalf?hrung?

Vielfaltsbewusstes F?hrungsverhalten ist zum Beispiel:

  • St?rken wahrnehmen und nutzen, zum Beispiel informell erworbene Kompetenzen von Zugewanderten oder Berufsr?ckkehrer*innen, neue Sichtweisen unterschiedlicher Generationen
  • Verst?ndnis f?r andere entwickeln, sich in deren Lagen versetzen, deren Perspektiven einnehmen und reflektieren k?nnen (Empathie)
  • Aktiv zuh?ren und Verst?ndnisfragen stellen (Kommunikationsf?higkeit)
  • Mehrdeutigkeiten und entgegengesetzte Meinungen aushalten (Ambiguit?tstoleranz)
  • Erkennen, was Besch?ftigten wichtig ist (Wertetypen)
  • F?higkeit, vielf?ltige Blickwinkel der Besch?ftigten und wirtschaftliche Ziele des Unternehmens auszubalancieren (situatives Verst?ndnis)
  • F?higkeit, in Zusammenh?ngen zu denken und somit Vielfalt zu ber?cksichtigen und das ?Gro?e Ganze? nicht aus dem Blick zu verlieren (Koh?renz bewahren)
  • Nicht von Einzelaspekten auf die gesamte Person schlie?en, nicht von sich auf andere schlie?en (Eigenschaften, Gedanken und Gef?hle)
  • F?higkeit ausgrenzendes Verhalten zu thematisieren (wie zum Beispiel Intoleranz, rechtsradikale und diskriminierende ?u?erungen, Respektlosigkeit) und zu unterbinden sowie Konflikte unter Besch?ftigten erkennen und l?sen, zum Beispiel aggressive Kolleg*innen (Konfliktf?higkeit)
  • Reflexion eigener Vorurteile und Stereotypen
  • Allen Besch?ftigten unabh?ngig von Lebensalter, Geschlecht, Herkunft, Lebensform bei vergleichbaren Kompetenzen und Erfahrungen die gleichen Chancen einr?umen (Chancengleichheit)

2.2 Vielf?ltige Blickwinkel und F?higkeiten einbeziehen

Unsere F?hrungskr?fte ber?cksichtigen und beteiligen die Besch?ftigten mit deren vielf?ltigen Blickwinkeln und F?higkeiten sowohl an der Planung als auch an der Durchf?hrung von Arbeitsaufgaben und fordern dies ein.

Anregungen aus der Praxis:

  • In Planungsund Teambesprechung zu Arbeitsaufgaben alternative Vorschl?ge einbeziehen
  • Bei der Beschaffung von Arbeitsmitteln, Software und pers?nlicher Schutzausr?stung auch Voraussetzungen einzelner Besch?ftigter ber?cksichtigen
  • Feedback durch die Besch?ftigten einholen, um das F?hrungsverhalten verbessern zu k?nnen

2.3 Informationen vermitteln

Unsere F?hrungskr?fte ber?cksichtigen die unterschiedlichen pers?nlichen Voraussetzungen der Besch?ftigten, so dass alle die Informationen, Anweisungen und Unterweisungen verstehen.

Anregungen aus der Praxis:

  • Informationen, Anweisungen und Unterweisungen in adressatengerechter Sprache und/oder Bildsprache geben, barrierefreie/leichte und gendergerechte Sprache
  • Fachbegriffe und Abk?rzungen erkl?ren, so dass sie allgemein verst?ndlich sind
  • R?ckversichern, ob die Informationen, Anweisungen und Unterweisungen verstanden worden sind, zum Beispiel durch Verst?ndnisfragen oder durch das Vorf?hrenlassen von T?tigkeitsschritten
  • Verst?ndlichkeit eigener Aussagen hinterfragen (was man selbst f?r selbstverst?ndlich h?lt, kann f?r andere Personen unverst?ndlich sein)
  • Bedeutung der Arbeitsaufgabe erkl?ren / Gesamtzusammenhang deutlich machen
  • Informationen f?r Besch?ftigte auch im Home Office oder Au?endienst sicherstellen
  • ?Minisprachb?cher? (das Wichtigste auf einen Blick/Glossar) nutzen/erstellen

2.4 Umgang mit ausgrenzendem Verhalten

In unserem Betrieb werden ausgrenzende Bemerkungen und ausgrenzendes Verhalten nicht geduldet. Wir haben vereinbart, welche Ma?nahmen bei ausgrenzenden Verhalten eingeleitet werden sollen. Unsere F?hrungskr?fte halten sich selbst an diese Vereinbarung und setzen sich f?r deren Einhaltung ein.

Anregungen aus der Praxis:

Die beste Ma?nahme gegen ausgrenzendes Verhalten ist ein gutes Miteinander und ein konsequentes und glaubw?rdiges Vorleben der Unternehmenswerte durch die F?hrungskr?fte.

Handlungsempfehlungen bei einem Versto?:

  • Direkt auf Versto? hinweisen
  • Gespr?chstermin vereinbaren ? wenn vorhanden, betriebliche AGG Beschwerdestelle einbeziehen
  • Fallbesprechung in der Teamsitzung
  • Verpflichtung, an einem Training zur Vielfaltskompetenz teilzunehmen
  • Abmahnung bis hin zur K?ndigung
  • Betriebsrat/Personalrat, Schwerbehindertenvertretung sowie Gleichstellungsund Integrationsbeauftragte einbinden und zur Unterst?tzung hinzuziehen

Ausgrenzendes Verhalten ist zum Beispiel:

  • Sozialer Ausschluss einzelner Personen
  • Sexistische Bemerkungen und sexistisches Verhalten
  • Reduzierung einer Person auf ihre kulturelle, ethnische und nationale Herkunft oder sexuelle Orientierung
  • Verbreitung menschenverachtender Ideologien
  • Selbst?berh?hung einzelner Gruppen (zum Beispiel sich als Mehrheit oder ?berlegen wahrnehmen)
  • Negative Beurteilung einzelner Personen aufgrund sichtbarer Dimensionen und Merkmale (wie Geschlecht, Behinderung, Lebensalter, religi?se Symbole, Piercing, Tattoos)
  • Negative Beurteilung einzelner Personen aufgrund zugeschriebener oder nicht sichtbarer Dimensionen (wie Teilzeitbesch?ftigung, Weltanschauung, Religion, sexuelle Orientierung)