Gut dastehen

Hannelore Schmidt muss in ihrem Beruf als Fachverk?uferin einen Gro?teil ihrer Arbeitszeiten stehend im Gespr?ch mit Kunden verbringen. Anschlie?end sind ihre Beine stark geschwollen und schmerzen, sie m?chte sich einfach nur noch hinlegen und die Beine hochlegen.

Verkaufspersonal verbringt 70 bis 80 Prozent des Arbeitstages im Stehen. Warum ist "langes Stehen" eine besondere Belastung f?r den menschlichen K?rper?
Langes Stehen ?berfordert den K?rper durch eine andauernde Anspannung gro?er Muskelgruppen. Diese werden dabei schlecht durchblutet, was wiederum Dauerstress f?r die Muskeln bedeutet. Langes Stehen kann ung?nstige Auswirkungen auf den Bewegungsapparat haben und zu Muskel- und Skelettbeschwerden f?hren. Hinzukommen Probleme bei der Aufrechterhaltung des Kreislaufes. Auch unsere Blutgef??e und das Lymphsystem werden durch langes Stehen beansprucht: Die Muskelpumpe, die Eigenaktivit?t der Gef??e und die Venenklappen sind wichtige Mechanismen, die den Blutkreislauf unterst?tzen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn wir uns regelm??ig bewegen.

Langes Stehen ist eine einseitige Belastung, auf die der menschliche K?rper nicht eingestellt ist. 

Unangenehme Folgen von langem Stehen k?nnen "schwere" Beine, Schmerzen in den Beinen, brennende F??e oder Erm?dung sein und bis hin zu langfristigen Folgen wie Krampfadern f?hren.

Die gute Nachricht: Pr?vention hilft

Die wichtigste Regel dabei: Bewegen, bewegen, bewegen! Am besten w?hrend der Arbeit, auf jeden Fall aber danach. Nutzen Sie z. B. die Treppen statt den Aufzug.

Ein sportlicher Ausgleich in der Freizeit k?nnte sein: Joggen, Wandern, Fahrradfahren oder Schwimmen. Gymnastik, die die R?ckenund Beinmuskulatur st?rkt, ist ebenso zu empfehlen wie kleine Ausgleichs?bungen.

Das k?nnen Sie selbst tun

Gegen zu langes Stehen und die daraus resultierenden Folgen k?nnen Sie einiges tun: 

  • Tragen Sie geeignete, bequeme Schuhe: Beachten Sie hierbei Zehenfreiheit, flache Abs?tze, gute D?mpfung und eine gut bewegliche und rutschfeste Sohle. 
  • Regelm??ige Venengymnastik ist auch am Steharbeitsplatz m?glich. 
  • Kompressionsstr?mpfe unterst?tzen Ihre Venen beim Stehen (unbedingt erforderlich, wenn sie schon Beschwerden haben). ? Kalt-Wasser-B?der, Kneipp-Kuren oder Sauna regen Kreislauf und Durchblutung an. 
  • Versuchen Sie, ?bergewicht zu vermeiden: Jedes Kilo zu viel belastet auch die Blutzirkulation und ihr Muskel-Skelett-System. 
  • Pausengestaltung: Spazierg?nge, Beine hochlegen oder Gymnastik beugen Venenproblemen und Muskel-Skelett-Beschwerden vor. Fragen Sie Ihre F?hrungskraft, ob betriebliche Gesundheitsf?rderungsma?nahmen m?glich sind. 

Das kann Ihr Arbeitgeber tun

Doch auch Ihr Arbeitgeber kann und sollte Sie dabei unterst?tzen, die Folgen zu langen Stehens zu mildern:

  • Der Arbeitgeber muss eine Beurteilung der Arbeitsbedingungen durchf?hren und geeignete Ma?nahmen treffen, um die Gef?hrdungen beim st?ndigen Stehen m?glichst gering zu halten. 
  • Ergonomische Gestaltung: Steharbeitspl?tze sollten so gestaltet sein, dass ausreichend freie Bewegungsr?ume und Arbeitsbereiche vorhanden sind. 
  • Bedarfssitze und Stehhilfen: Bedarfssitze sind Sitzgelegenheiten und sollten in unmittelbarer N?he des Steharbeitsplatzes aufgestellt werden. Sie erm?glichen z. B. w?hrend der Wartezeiten eine kurzzeitige Entlastung. Stehhilfen eignen sich besonders dann, wenn am Arbeitsplatz kein Sitz aufgestellt werden kann. 
  • Auswahl eines geeigneten Fu?bodenbelags: Federnde, schwingende rutschhemmende B?den wie z. B. elastische Steharbeitsmatten sorgen f?r Entlastung. 
  • Unterweisung: Anweisung zu ergonomischen Arbeitsmitteln wie z. B. Stehhilfen und sicherem Schuhwerk sowie r?ckengerechtem Arbeiten. 
  • Mischarbeit: Der Arbeitsalltag sollte so organisiert sein, dass sich stehende, sitzende und mit viel Bewegung verbundene T?tigkeiten abwechseln. T?tigkeitsrotationen sollte der Arbeitgeber mit dem ganzen Team besprechen, damit einvernehmliche und vor allem verbindliche Regeln eingef?hrt werden.