Gesundheit im Betrieb: alle in einem Boot

Wie schon gesagt, ist Gesundheit eine wichtige Voraussetzung, um gute Arbeit leisten zu k?nnen. Andererseits hilft uns Arbeit, gesund zu bleiben ? wenn sie gut gestaltet ist: Arbeit bietet soziale Netzwerke, man findet Anerkennung, es strukturiert das Leben, um nur einige Aspekte zu nennen.

Was meinen Sie: Arbeit macht das Leben s??? Arbeit ist das halbe Leben? Wir leben nicht, um zu arbeiten, wir arbeiten, um zu leben? Arbeit gibt dem Leben einen Sinn?

Arbeit bildet einen elementaren Bestandteil unseres Lebens: So verbringt ein Vollzeitbesch?ftigter in der Regel acht Stunden bei der Arbeit ? hinzukommen noch die Wege zu und von der Arbeit. Eine lange Zeit, wenn man es mit unseren anderen Aktivit?ten wie Hobbys und Schlafen vergleicht. Der typische ?9 to 5?-Arbeitstag wird dabei jedoch seltener: Flexible Arbeitszeiten, Teilzeit und Schichtarbeit tragen dazu bei, dass sich immer mehr Besch?ftigte mit der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf auseinandersetzen m?ssen.

Ber?cksichtigt man, dass wir einen Gro?teil des Tages bei der Arbeit verbringen, so ist es umso wichtiger, sich mit den Auswirkungen der Arbeit auf die Mitarbeiter zu besch?ftigen. Neben positiven Effekten einer Besch?ftigung k?nnen Aspekte der Arbeit auch zu einer ?berbeanspruchung der Besch?ftigten und zu langfristigen Erkrankungen f?hren.

Beispiele f?r Belastungen und Beanspruchungen sowie Tipps zum Ausgleich finden Sie im Abschnitt "Mit Sicherheit gesund".

Um dies zu verhindern, setzen sich immer mehr Unternehmen f?r die Gesundheit ihrer Mitarbeiter ein. Dies tun sie teils aus freiwilligen Motiven, teils schreibt es der Gesetzgeber vor.

Motivation f?r den Arbeitgeber ist zum Beispiel:

  • Ausf?lle durch Krankheit kosten Geld. 
  • Gesunde Mitarbeiter sind motivierter und leistungsf?higer. 
  • Der Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet (bspw. Arbeitsschutzgesetz). 
  • Ma?nahmen steigern die Arbeitgeberattraktivit?t.

Dem Unternehmen stehen dabei viele M?glichkeiten offen: Um das Thema dauerhaft im Unternehmen zu verankern, bietet es sich an, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzuf?hren. BGM ist ein guter Weg, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, Belastungen zu reduzieren und gesundheitsf?rderliche Verhaltensweisen zu unterst?tzen. Ihm liegt der Gedanke zugrunde, systematisch und in allen Unternehmensbereichen das Thema Gesundheit zu verankern und so die Gesundheit und Leistungsf?higkeit der Besch?ftigten langfristig zu erhalten. Dabei dient es sowohl dem Schutz und Erhalt der Gesundheit als auch deren F?rderung.

Das BGM f?hrt verschiedene Ans?tze aus den Bereichen Sicherheit und Gesundheit im Betrieb zusammen: den "klassischen" Arbeits- und Gesundheitsschutz, die betriebliche Gesundheitsf?rderung und das betriebliche Eingliederungsmanagement.

Die drei zentralen Bausteine

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz (ArbSch) ? rechtlich geregelt im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ? hat prim?r das Ziel, Arbeitsunf?lle und arbeitsbedingte Gefahren zu verh?ten und Ma?nahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit zu leisten. Unter menschengerechter Arbeit versteht man eine Arbeit, die ausf?hrbar ist, nicht sch?digt sowie ertr?glich, zumutbar und pers?nlichkeitsf?rderlich ist. Eine Gef?hrdungsbeurteilung durchzuf?hren ist ein wesentlicher Baustein des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Mit dieser Beurteilung ermittelt der Arbeitgeber Belastungen, denen die Besch?ftigten bei der Arbeit am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, und schafft durch verschiedene Ma?nahmen Abhilfe.

Der zweite Baustein ist das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM). Gerade chronische MuskelSkelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen sind oft mit langen Fehlzeiten verbunden, die eine intensive Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz erfordern. Ziel des BEM ist es, l?ngerfristig erkrankte Besch?ftigte wieder im Betrieb zu integrieren, die Arbeitsf?higkeit wiederherzustellen und auf Dauer gesund und leistungsf?hig zu halten. BEM ist f?r den Arbeitgeber nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) verpflichtend. Anspruch auf BEM hat jeder Mitarbeiter, der sechs Wochen am St?ck oder wiederholt in einem Jahr arbeitsunf?hig war (?84 SGB IX).

Betriebliche Gesundheitsf?rderung (BGF) als dritter Baustein zielt sowohl auf eine gesundheitliche Gestaltung der Arbeitsabl?ufe als auch auf Anreize f?r ein gesundheitsbewusstes Verhalten der Besch?ftigten. Gesundheitsf?rderungsma?nahmen dienen auch der Motivation der Besch?ftigten. Klassische Beispiele sind R?ckenkurse, gesundes Essen in der Kantine oder Schulungsangebote zum Umgang mit Stress.

Wer ist daf?r zust?ndig?

Die Antwort auf die Frage lautet: In der Regel zun?chst der Arbeitgeber. Er muss insbesondere die Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes beachten. Unterst?tzung erh?lt er dabei beispielsweise durch den Betriebsarzt, die Fachkraft f?r Arbeitssicherheit oder die zust?ndige Berufsgenossenschaft.

Doch auch jeder Mitarbeiter hat die Pflicht, etwas f?r seine Gesundheit zu tun: Mit der Unterschrift unter Ihrem Arbeitsvertrag stellen Sie eine Leistung zur Verf?gung. Sie m?ssen daf?r Sorge tragen, diese auch zu erhalten. Die Arbeitsschutzvorschriften verpflichten den Besch?ftigten, alle Ma?nahmen des Unternehmers zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz zu unterst?tzen. Er tr?gt dabei nicht nur f?r sich selbst Verantwortung, sondern auch f?r andere Besch?ftigte im Betrieb, die durch sein Tun oder Unterlassen gef?hrdet werden k?nnten.

Verantwortung

Die grundlegende Verantwortung f?r den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Betrieb tr?gt der Unternehmer bzw. Arbeitgeber, so schreibt es das Arbeitsschutzgesetz vor. Er muss daf?r sorgen, dass Verh?ltnisse und Verhalten am Arbeitsplatz den Anforderungen des Schutzes der Gesundheit und der Sicherheit der Besch?ftigten gen?gen, und technische, organisatorische und personelle Ma?nahmen ergreifen.

Folgende Ansprechpartner k?nnen Sie bei Themen rund um Ihre Gesundheit und das Thema Gesundheit im Betrieb unterst?tzen: