Auswirkungen der Arbeit auf die Gesundheit

Die Arbeitsbedingungen wirken sich in unterschiedlichem Ma?e auf die Gesundheit der Besch?ftigten aus. Dabei spielen der Grad der Belastung sowie pers?nliche Faktoren eine wichtige Rolle, ob die Gesundheit positiv oder negativ beeinflusst wird. An dieser Stelle hilft ein wenig Theorie, um die nachfolgenden Ma?nahmen in ihrer Wirkung einordnen und bewerten zu k?nnen.

Von ?Belastung? spricht man bei objektiv vorhandenen Arbeitsbedingungen, denen jeder Arbeitnehmer gleicherma?en ausgesetzt ist. Belastung ist wertneutral als die Gesamtheit aller erfassbaren Einfl?sse zu verstehen, die von au?en auf den Menschen zukommen und auf ihn einwirken (Abbildung 2). Dazu z?hlen Arbeitsaufgabe, Arbeitsumgebung, Organisation und soziale Beziehungen. Eine T?tigkeit ohne Belastung ist in diesem Sinne also prinzipiell gar nicht denkbar. Allgemein unterscheiden wir zwischen k?rperlicher und psychischer Belastung. Beide sind auch in Leitfaden 1 noch einmal ausf?hrlich erl?utert.

Belastung wird von Individuen unterschiedlich wahrgenommen, zum Beispiel aufgrund ihrer pers?nlichen Konstitution. Man spricht hier von positiv oder negativ empfundener ?Beanspruchung?, die sich wiederum entsprechend auf das Leistungsergebnis und die Gesundheit auswirken kann.

Mit dem Alter ver?ndert sich auch die F?higkeit, mit ?u?eren Einfl?ssen umzugehen. So f?hlen sich beispielsweise ?ltere Arbeitnehmer durch k?rperliche Belastungen st?rker beeintr?chtigt. Dies trifft auf Arbeiten im Stehen, Arbeiten in Zwangshaltungen und insbesondere auf schweres Heben und Tragen zu.

Neben der k?rperlichen Belastung werden Arbeitsplatz-Anforderungen wie starker Terminund Leistungsdruck, Arbeitstempo, aber auch Arbeitsunterbrechungen als besondere Stressoren genannt. Es kommt sicher nicht von ungef?hr, dass es sich dabei um psychische Belastungen handelt, die eine Herausforderung f?r ?ltere Arbeitnehmer darstellen. Gef?hrdungen k?nnen beispielsweise in Arbeitsbereichen entstehen, in denen kritische Situationen und St?rf?lle mit akutem Handlungsdruck auftreten. Durch neue technische L?sungen entstehen weitere Gef?hrdungspotenziale: St?ndige Verf?gbarkeit oder Selbst?berforderung sind ernstzunehmende Stressoren. Hiervon sind auch schon j?ngere Besch?ftigte und Fachund F?hrungskr?fte betroffen. H?ufige Reorganisationsma?nahmen und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes schaffen ebenfalls psychische Belastungen, die auf Dauer krank machen k?nnen.

Wie sich Arbeitsbedingungen auf die Besch?ftigten auswirken und wie sich die Arbeitssituation in deutschen Unternehmen entwickelt, k?nnen Sie im Leitfaden 1 nachlesen.

Eine Fokussierung auf psychische Belastung im betrieblichen Alltag scheint dringend erforderlich, da psychische Erkrankungen mittlerweile die zweith?ufigste Ursache f?r Ausf?lle im Arbeitsleben darstellen und der Anteil der psychischen St?rungen am Krankenstand sich in den letzten drei Jahrzehnten fast verf?nffacht hat: Ein Arbeitgeber musste im Jahr 2013 durchschnittlich 33 Tage auf einen psychisch erkrankten Mitarbeiter verzichten (Fehlzeiten-Report 2015). Eine Arbeit gesundheitsgerecht zu gestalten hei?t also, einerseits die objektiven Arbeitsbedingungen zu optimieren und andererseits die arbeitende Person zu bef?higen, den gestellten Anforderungen gewachsen zu sein.