Arbeitspl?tze gesund gestalten

Die ergonomische Gestaltung der Arbeitspl?tze hat weiterhin eine hohe Bedeutung in den Betrieben. Ziel ist es, die Leistungsf?higkeit des Menschen zu erhalten und nach M?glichkeit zu st?rken. Gleichzeitig soll sich die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems erh?hen, indem zum Beispiel ein l?ngerer Verbleib des Mitarbeiters im Unternehmen und gr??tm?gliche Effizienz erreicht werden. Ein Arbeitsplatz ist dann ergonomisch gestaltet, wenn er keine Gesundheitsgefahren und arbeitsbedingten Erkrankungen verursacht und ein angenehmes Arbeiten im Sinne von Wohlbefinden erm?glicht. Auch die informationstechnische Gestaltung (sogenannte Software-Ergonomie) und die Arbeitsumgebung mit L?rm, Beleuchtung und r?umlichen Verh?ltnissen haben gro?en Einfluss auf einen ergonomischen Arbeitsplatz.

H?ufig werden ergonomische L?sungen zur Unterst?tzung leistungsgewandelter, ?lterer Kollegen eingef?hrt. Diese Ma?nahmen bieten sich jedoch in aller Regel bereits f?r die j?ngeren, noch fitten Mitarbeiter ebenso an, da sie Belastungen reduzieren, Sicherheit und Wohlbefinden steigern und dazu beitragen, k?rperlichen und psychischen Beschwerden vorzubeugen.

Schauen Sie auf die Arbeitsmittel und deren korrekte Anordnung. Es geht um die menschengerechte Gestaltung der Schnittstelle Mensch-Maschine bzw. Mensch-technisches System. Kriterien daf?r sind unter anderem die K?rperma?e des Menschen und seine physiologischen Funktionen. Unnat?rliche K?rperhaltungen, aufw?ndige K?rperbewegungen, hoher Kraftaufwand bzw. T?tigkeiten mit hohen Lasten sollen vermieden werden.

Durch neue technische M?glichkeiten hat in den Unternehmen auch die Nutzung von Assistenzsystemen zugenommen. Dabei reicht das Spektrum von Smartphones oder Tablets, die Prozessund Arbeitsanweisungen zur Entlastung des Kurzzeitged?chtnisses bieten, bis hin zu Robotern, die zum Beispiel k?rperlichanspruchsvolle Aufgaben ?bernehmen. Adaptive Arbeitsassistenzsysteme (AAS) stellen sich automatisch auf die individuellen Bed?rfnisse der Mitarbeiter ein (Beleuchtung, Schrift, Sprache, Lautst?rke, Sitzh?he). Sogenannte Ambient Intelligence L?sungen ?bernehmen durch die Vernetzung von Sensoren oder Funkmodulen Prozesssteuerungsund Kontrollfunktionen.

Die Entwicklung dieser Systeme schreitet rasant voran, und sie versprechen vielf?ltige Vorteile: Arbeitsabl?ufe werden effizienter, monotone T?tigkeiten werden durch anspruchsvollere T?tigkeiten ersetzt, Sprachbarrieren k?nnen durch visuelle Anleitungen gemindert werden. Aber sie l?sen auch Bef?rchtungen und ?ngste aus. Darum sollten Sie bei der Einf?hrung diese Tipps beachten:

Einf?hrung neuer Technologien

  • Nehmen Sie die ?ngste Ihrer Mitarbeiter, besonders die ?lterer Kollegen, vor neuen Technologien ernst. Beziehen Sie sie in Ihre Planungen und die Arbeitsplatzgestaltung mit ein.
  • Im Team / in der Gruppe wird der Umgang mit der neuen Technik leichter fallen.
  • Orientieren Sie die technischen M?glich- keiten an den menschlichen Bed?rfnissen und nicht umgekehrt.
  • Schaffen Sie Zeit und Raum, Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen.
  • Informieren Sie die gesamte Belegschaft regelm??ig ?ber die Entwicklungen, am besten mit Unterst?tzung engagierter Mitarbeiter.

Die rechtliche Basis f?r die Gestaltung von Arbeitsst?tte, Arbeitsraum, Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung bildet neben dem Arbeitsschutzgesetz die Arbeitsst?ttenverordnung (ArbSt?ttV). Verantwortlich im Sinne der Gesetze ist der Arbeitgeber. Ein wesentliches Hilfsmittel f?r die praktische Umsetzung der ArbSt?ttV sind die Technischen Regeln f?r Arbeitsst?tten (ASR). Orientieren Sie sich an diesen Regeln bei der Durchf?hrung der Gef?hrdungsbeurteilung und der Festlegung geeigneter Ma?nahmen f?r die Gesundheit und Sicherheit der Besch?ftigten im Betrieb. Sie k?nnen dann davon ausgehen, die Vorgaben der Arbeitsst?ttenverordnung einzuhalten.

Um die weitgehend allgemein formulierten Mindestanforderungen und Schutzziele zu konkretisieren, k?nnen Ihnen auch berufsgenossenschaftliche Vorschriften, Normen, sonstige technische Regeln und die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse dienen, wie sie von der Bundesanstalt f?r Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder anderen staatlichen Institutionen ver?ffentlicht werden.

Beispiel: Ergonomie ? ein wichtiges Thema bei der Metoba GmbH

?Seit vielen Jahren wird dem Thema Hebeund Tragehilfen bei Metoba eine gro?e Bedeutung beigemessen. Nicht zuletzt aufgrund unseres relativ hohen Frauenanteils in der Produktion ist das unerl?sslich, denn mitunter sind dort recht schwere Teile zu bewegen. Die Einrichtungen entlasten nat?rlich auch ?ltere Besch?ftigte, sie kommen aber allen anderen ebenso zugute?, so Anke Woitschig, Personalverantwortliche des L?denscheider Familienunternehmens mit 95 Besch?ftigten. Eine Mitarbeiterbefragung hatte ergeben, dass noch weiterer Optimierungsbedarf besteht. Deshalb nahm das Unternehmen im letzten Jahr eine kostenlose Beratung der Berufsgenossenschaft in Anspruch und machte zus?tzlich zur ?blichen Gef?hrdungsbeurteilung eine Arbeitsplatzbegehung in allen Unternehmensbereichen. Dabei wurden typische Arbeitspl?tze, zum BeispielB?ro, Versand, Lager, Produktion, ins Visier genommen. ?Wir haben einen Selbstcheck eingef?hrt, mit dem die Kolleginnen und Kollegen die Einstellungen an den Bildschirmarbeitspl?tzen selbstst?ndig verbessern k?nnen. Es wurden unter anderem B?rost?hle ausgetauscht, Fu?st?tzen angeschafft, auch verstellbare Halterungen f?r Bildschirme. Im Produktionsbereich haben wir die ?5S?-Methode eingef?hrt, um die Arbeitspl?tze und ihr Umfeld sicher, sauber und ?bersichtlich zu gestalten. Das Projekt erstreckte sich ?ber einen Zeitraum von circa f?nf Monaten von der Entscheidung der Gesch?ftsf?hrung ?ber die Bestandsaufnahme und Analyse bis hin zur Abstimmung der Ma?- nahmen mit den Meistern und schlie?lich zur Umsetzung. Der reine Zeitaufwand in der Personalabteilung lag zusammen genommen bei etwa sieben bis acht Arbeitstagen.?

Im Betrieb gibt es vielf?ltige Stellschrauben, die Arbeitspl?tze und -bedingungen so gesundheitsgerecht und -f?rderlich wie m?glich zu gestalten. Wird dies systematisch ?ber verschiedene Schnittstellen praktiziert, sprechen wir von einem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).

Das betriebliche Gesundheitsmanagement setzt sich aus mindestens drei Bausteinen zusammen: Dem Arbeitsund Gesundheitsschutz (ArbSch), dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und der betrieblichen Gesundheitsf?rderung (BGF).

In Sachen Gesundheitsf?rderung und im Bereich freiwilliger Ma?nahmen sind Ihrer Fantasie buchst?blich keine Grenzen gesetzt. Denn neben den gesetzlichen Vorschriften gibt es noch beliebige Angebote der Gesundheitsf?rderung, die Ihren Mitarbeitern Wertsch?tzung vermitteln und Ihr Unternehmen im Wettbewerb um Fachkr?fte zum attraktiven Arbeitgeber machen.