Checkliste Markterschlie?ung

1. Frage: WAS?

1. Frage: WAS?

Bei dieser Frage geht es um die Auswahl geeigneter Produkte und Systeme. Analysieren Sie Ihre jetzige Angebotspalette. Gibt es Smart Home-Systeme, die Ihre Angebote sinnvoll erg?nzen? Denken Sie zun?chst aus Anbietersicht, was passt zu den Produkten und Dienstleistungen, die Sie bereits anbieten?

Vergessen Sie nicht die Kundensicht. Was braucht der Kunde wirklich und was wird er wahrscheinlich bei Ihnen nachfragen? Was sind realistische Preisniveaus? Mit welchem Produkt beginnen Ihre Kunden den Einstieg in die neue Welt des Smart Home und sind die Systeme dann auch schrittweise erweiterbar? K?nnten Sie durch zunehmende Integration weiterer Geb?udefunktionen Folgeauftr?ge generieren?

Beispiel f?r Architekten:

Sie planen ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung. In der Einliegerwohnung sollen die Gro?eltern wohnen. Deshalb legt die Bauherrenfamilie gro?en Wert auf Barrierefreiheit im ganzen Haus. Smart Home bietet gute L?sungen f?r mehr Komfort, die f?r Personen mit k?rperlichen Einschr?nkungen einen gro?en Mehrwert haben. Sie erleichtern diesen Menschen den Alltag und verbessern die Sicherheit. Mehrgenerationenwohnen und Barrierefreiheit ist Ihr Spezialgebiet? Unser Rat: Besch?ftigen Sie sich zun?chst mit den Komfortund Sicherheitsl?sungen von Smart Home. Machen Sie Ihre Bauherren auf die zus?tzlichen M?glichkeiten aufmerksam. Empfehlen Sie Brosch?ren, Informationsportale im Internet, vielleicht auch Anbieter und Berater, mit denen Sie kooperieren. ?berlegen Sie sich, ob Sie sich f?r die Planung und Installation ausgew?hlter L?sungen qualifizieren wollen.

Beispiel f?r Energieberater:

Ihr Auftraggeber m?chte nicht nur ein mehr Energieeffizienz f?r sein Geb?ude, sondern m?chte auch von KfW-Zusch?ssen profitieren. Also kommen Sie als Energieberater ins Spiel. Doch Sie kennen das Problem: Nur selten sind kalkulierte und tats?chliche Energieeinsparung gleich gro?. Das Problem ist oft der Nutzer selbst. Die beste D?mmung n?tzt nicht viel, wenn beim L?ften ?ber das Fenster die Heizung weiter l?uft. Empfehlen Sie Ihrem Bauherren in so einem Fall smarte Heizungsventile und Sensoren. Die Sensoren erkennen das ?ffnen der Fenster und melden den Heizungsventilen, die Temperatur zu drosseln. Das ist ein einfacher Beitrag zum energiesparenden L?ften.

Es gibt viele Erweiterungsm?glichkeiten, die in Kombination mit weiteren Einzelma?nahmen umgesetzt werden k?nnen, mit denen W?rmeenergie und auch Strom effizienter genutzt werden k?nnen. Sehr wirksam ist die smarte Steuerung von Rolll?den. Im Sommer kann lichtsensorgesteuerte Verschattung zur Vermeidung von ?berhitzung beitragen, im Winter kann n?chtlicher Ausk?hlung entgegen gewirkt werden, ohne dass sich der Nutzer selbst darum k?mmern muss. Das n?chtliche Herablassen der Rolll?den k?nnte zum Beispiel mit dem Beleuchtungsszenario ?Schlafen? gekoppelt und durch das Bedienen des entsprechenden Lichttasters mit ausgel?st werden.

Machen auch Sie Ihre Kunden auf die zus?tzlichen M?glichkeiten aufmerksam. Empfehlen Sie Brosch?- ren, Informationsportale im Internet, gegebenenfalls auch Anbieter und Berater, mit denen Sie kooperieren. ?berlegen Sie sich, ob Sie sich f?r die Planung und Installation ausgew?hlter L?sungen qualifizieren wollen.

Beispiel f?r Handwerksbetriebe:

Nehmen wir an, Sie erneuern in einem Einfamilienhaus die Heizung. Ihr Auftraggeber hat einen einschl?- gigen Werbespot gesehen und will in Zukunft ebenfalls seine Heizung schon vom B?ro aus regulieren. Sie sind bereits Smart Home-Experte und installieren die smarte Heizungssteuerung. Zwei Jahre sp?ter will der Kunde vielleicht Beleuchtung und Jalousien in das System integrieren, sp?ter den Internetfernseher und die Photovoltaik auf dem Dach. K?nnen Sie das auch?

F?r ein Smart Home ist es ein ?Muss?, alles mit einem System zu bedienen. F?r Sie ist es vielleicht die Chance, Folgeauftr?ge zu generieren. Diese haben jedoch meist nur wenig mit Ihrem urspr?nglichen Gewerk zu tun. Es w?re schade, wenn Sie den Auftrag nicht annehmen k?nnten. Also brauchen Sie kompetente Partner aus anderen Gewerken. Sie k?nnen in der Kooperation zwei Rollen einnehmen, entweder sind Sie der Systemanbieter und holen andere Gewerke als Partner ins Boot, oder Sie sind bauausf?hrender Partner in einer Kooperation und arbeiten mit zuverl?ssigen akquisestarken Systemanbietern zusammen. Aber das f?hrt uns bereits zur zweiten Frage.

2. Frage: WIE?

Bei der Erschlie?ung neuer Marktfelder m?ssen alle Unternehmensfunktionen angepasst werden. Die wichtigsten sind:

  1. Beschaffung: Suchen Sie sich ein oder mehrere geeignete Lieferanten. Neben Technologie, Qualit?t und Preis sollten Sie zum Beispiel auch auf Schulungsangebote, Kundendienst und Kooperationsmodelle f?r Planer oder Handwerksunternehmen achten. Ebenso sollten Ihre Lieferanten Marketingunterst?tzung leisten.
  2. Personal: Sie ben?tigen sicher nicht sofort zus?tzliches Personal, aber Ihr Stammpersonal muss unbedingt geschult werden. Durch Kooperation mit Smart Home-Experten, den sogenannten Systemintegratoren, anderen Planern oder Gewerken k?nnen Sie sich zus?tzliche Kapazit?ten und das richtige Knowhow ins Unternehmen holen.
  3. Prozesse: ?berpr?fen Sie Strukturen und Abl?ufe in Ihrem Unternehmen auf Eignung f?r die neuen Aufgaben. Sind hier Ver?nderungen notwendig?
  4. Marketing und Vertrieb: Denken Sie gr?ndlich ?ber Ihre Vertriebsstrategie nach. Diese h?ngt auch vom verf?gbaren Budget ab. F?r Architekten und Energieberater sind weiter unten erste Empfehlungen f?r die Erweiterung ihres Gesch?ftsmodells um Smart Home-Facetten ausgearbeitet. Ein kosteng?nstiger Weg f?r Handwerker ist vielleicht, Smart Home-Komponenten bei der Erstellung von Angeboten zu?chst als Alternative zur konventionellen Steuerungstechnik im Geb?ude anzubieten. Smart Home muss der Bauherr allerdings erleben, um es wirklich zu wollen. Die Einrichtung eines Showrooms ist daher f?r gr??ere Handwerksbetriebe eine gute Idee.

3. Frage: MIT WEM?

Eins ist klar, ohne gute Partner k?nnen Sie die Potenziale des Zukunftsmarktes Smart Home gerade als kleineres Unternehmen sicher nicht voll aussch?pfen. Was m?ssen Sie bei der Etablierung von stabilen Kooperationen beachten?

  1. ?berlegen Sie sich genau, welche Leistungen Ihr Kooperationspartner erbringen soll:
    • Zulieferer von Produkten und Systemen,
    • Erweiterung Ihrer Kapazit?ten und Ihres Knowhows,
    • Erschlie?ung neuer Vertriebswege.
  2. Regeln Sie in einer Kooperationsvereinbarung
    • die Arbeitsteilung und Entscheidungsprozesse und
    • die Verteilung der Kooperationsertr?ge.
  3. Achten Sie auf die Kooperationskultur.
    • Bevorzugen Sie Unternehmen ?hnlicher Gr??e, Strategie und Unternehmenskultur. Sie wissen dann besser, wie Ihr Partner tickt und k?nnen Konflikte und Missverst?ndnisse vermeiden. Eine Ausnahme sind vielleicht die Systemlieferanten. Hier k?nnen starke und best?ndige Partner wichtig sein.
    • Sorgen Sie f?r Kommunikation und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Dauerhaften Kooperationen und Netzwerken wird in der Bauwirtschaft noch immer mit einer gewissen Skepsis begegnet. Die traditionelle gewerkeweise Vergabe, meist an den billigsten Anbieter, erscheint vorwiegend als die wirtschaftlichste Form der Erteilung von Bauauftr?gen. Das hohe Ma? an Systemintegration, das f?r ein gut funktionierendes Smart Home entscheidend ist, verlangt jedoch Angebote aus einer Hand.

Kleinere Unternehmen haben in diesem Markt nur eine Chance, wenn sie gemeinsam mit geeigneten Netzwerkpartnern ebenfalls Angebote quasi aus einer Hand machen k?nnen. Und deshalb ist ganz klar: wenn Sie in den Markt einsteigen wollen, m?ssen Sie kooperieren. Neben erfahrenen Technikern und Beratern sollten Sie dann auch ?ber lokale Kompetenznetzwerke verf?gen und so verschiedene Facetten smarter Geb?ude f?r verschiedene Budgets anbieten k?nnen. Kooperationen sind die einzige M?glichkeit, wettbewerbsf?hig an diesem Markt teilzuhaben, indem Beratungsund Umsetzungskompetenz schnell generiert werden kann.